Laut US Geheimdienstchef James Clapper hat der Islamische Staat (IS) in Italien geheime Terrorzellen einsatzbereit, wie auch in Deutschland und England und die Bemerkungen haben in Italien für Unruhe gesorgt. Von Dr. Thomas D. Williams, 26. April 2016
Bei einem Frühstück christlichen Wissenschaftsgesellschaft am Montag hat der Direktor der Nationalen Geheimdienste gesagt, es sei klar, dass der IS versucht, einen Vorteil aus Europas Migrantenkrise zu ziehen und erkennt an, dass die Ziele, welche die Europäische Union mit den offenen Grenzen und der Reisefreiheit unter den Mitgliedsländern verfolgt zusammenprallt mit den Bemühungen der einzelnen Länder, dir Sicherheit ihrer Bürger zu garantieren.
Der ehemalige Marinescharfschütze sagte, der Versuch der Europäischen Union, den freien Verkehr für Menschen und Gütern über die Grenzen zu erhalten "kollidiert in mancherlei Hinsicht mit den Verantwortlichkeiten, die jedes Land als Nation hat, die darin bestehen, die Grenzen zu sichern und die Nation und das Volk zu schützen."
Als er direkt gefragt wurde, ob der IS derzeit heimliche zellen in Europäischen Ländern hat, inklusive Deutschland und Italien, antwortete Clapper ebenso direkt:
"Ja, das haben sie," sagte er und mahnte eine bessere Koordination der Geheimdienste in Europa an. "Wir sehen Hinweise auf die Existenz von IS in den genannten Ländern."
Der italienische Geheimdienst verneinte gleich darauf eine neue Gefahrenstufe, auch wenn sie anerkennen, dass Italien und der Vatikan einem sehr hohen Terrorrisiko ausgesetzt sind. Nichtsdestotrotz bestehen die italienischen Terrorabwehrbehörden im Moment darauf, dass es keine Hinweise auf geplante Dschihadistenangriffe auf italienischem Boden gibt.
Der österreichische Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil hat kürzlich erklärt, er sei bereit, den historischen Brenner Pass an der italienisch-österreichischen Grenze komplett zu schliessen, falls Italien nicht beginnt, das Migrantenproblem anzugehen.
Sollten sie weiterhin die Migranten über den Brenner schleusen und die in Österreich abgelehnten nicht wieder zurücknehmen, dann wird Italien das österreichische Tirol in ein riesiges "Wartezimmer" verwandeln, meint Doskozil.
Wenn das so weitergeht, "dann werden wir Italien fragen, ob wir die Grenze überschreiten dürfen, um die Kontrolle auf ihrer Seite zu übernehmen," warnte er. Sie sind bereit "im Extremfall" die Grenze zu schliessen sagte er.
Nicht lange nach Doskozils Ankündigung hat ein schweizerischer Regierungsbeamter erklärt, dass überlegt wird, ein Panzerbattaillon an der Südgrenze zu Italien zu stationieren, als Vorbereitung für ein neuerliches Anschwellen der Migranten.
"Wir erwarten eine deutliche Zunahme der Migrantenzahl diesen Sommer. Sollte Österreich nun den Brenner schliessen, dann wird die Schweiz das einzige Durchgangsstation nach Nordeuropa. Davor müssen wir uns selbst schützen," sagte Norman Gobbi, der Sicherheitsdirektor des schweizer Kantons Tessin.
Im Original: Report: Islamic State ‘Sleeper Cells’ Operational in Italy
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