Von Simon Tomlinson, 26 April 2016
Es ist die Heimat des Bolschoi Theater, des Petersdomsund des US Kapitols.
Aber es ist nicht irgendeine Art von Themenpark - es ist die sogenannte Zigeunerwelthauptstadt, die zu Europas unwahrscheinlichster Touristenattraktion wurde.
Die moldauische Stadt Soroca - oder "Zigeunerhügel" wie sie vor Ort genannt wird - hat eine ganz eigene Landschaft bekommen, seitdem die Anwohner damit begannen ihren Wohlstand mit ausgefallenen Häusern auszudrücken.
Und niemand macht das mehr als der "Zigeunerkönig" Arthur Baron" Cerari, der von seinem großen moorish-inspririerten Palasthauptquartier über seine Gemeinde wacht.
Für eine Gemeinde mit gerade einmal 37.000 Einwohnern hat es eine überwältigende Anzahl von architektonischen Höhepunkten, die inspiriert wurden von von weltbekannten Gebäuden, darunter das russische Bolschoi Theater, der Petersdom von Rom und des US Kapitol.
Journalist Andrei Ghihan, 31, reiste nach Soroca im Norden des osteuropäischen Landes - wo er von Arthur Cerari persönlich in seinem Haus begrüsst wurde.
Videoaufnahmen zeigen Arthur, wie er Andrei ein traditionelles Lied vorträgt, das er mit seinem Akkordeon begleitet.
Andrei sagte: "Der Baron war ein sehr guter Gesprächspartner. Es stellte sich heraus, der König spielt Keyboard, Saxophon, Akkordeon und Klarinette. Er sagte mir, er spräche acht Sprachen, darunter Farsi und Yiddisch.
"Er hat den höchsten Titel in der Roma Hierarchy - König. Er ist der einzige anerkannter Führer aller Romain Rumänien und Moldau. Der Baron ist zuständig für administrative Auseinandersetzungen, kümmert ich um Rechtsangelegenheiten, schützt die Rechte seines Volkes und verteidigt ihre Interessen. Er ist Berater für Roma Angelegenheiten mit dem Präsidenten Moldaus und seiner Regierung. Die Einstellung seiner Zigenueruntertanen gegenüber dem Baron ist, dass sie sich ihm nicht unterwerfen, sondern ihm zuhören und ihn respektieren."
Von Europas Romabevölkerung wird angenommen, dass sie aus Indien kommt und im 6. und 7. Jahrhundert durch den Mittleren Osten gereist ist ins Byzantinische Reich, wo sich heute die Türkei befindet.
Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert erreichten sie Großbritannien, Irland und andere Teile von Westeuropa.
Über die Jahrhunderte wurden sie verfolgt, was einen Höhepunkt im von Nazi-Deutschland besetzten Europa erreichte, als tausende in Todeslagern umkamen.
Heute können viele Zigeunergemeinschaften überall in der Welt gefunden werden.
Laut Andrei reichen die Grundstückspreise in Soloca von 20.000 Pfund für ein einfaches Haus bis 150.000 Pfund für einen ausladenden Palast, wobei das meiste Geld dafür von Gemeinschaftsmitgliedern geschickt wird, die im Ausland leben.
"Nachdem wir redeten machte der Baron eine Rundtour über den Zigeunerhügel," sagte Andrei.
"Als die Einheimischen meine Kamera sahen fragten sie erst nach Geld. Als ich aber nein sagte lächelten sie. Als sie merkten, dass ich gar kein Geld gebe fragten sie mich, ob ich ihre Häuser fotografieren möchte, auf die sie sehr stolz sind. Nun haben die Romahäuser sich in eine Touristenattraktion für Moldau entwickelt.
"Besucher kommen extra, um die Roma und ihre Häuser zu sehen, daher sind die Einwohner an die Aufmerksamkeit gewöhnt. Zunächst schienen sie verdächtig, aber als ich sie erst einmal kennengelernt hatte merkte ich, sie sind freundliche und klevere Leute."
Im Original: Inside the gypsy capital of the world: The Moldovan town where locals flaunt their wealth by building flamboyant homes and the 'Gypsy King' rules supreme
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