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Donnerstag, 11. Februar 2016
The Spectator: "Haben Sie Angst sexuell belästigt zu werden?": Meine Nacht in Köln
Auf der Jagt nach dem Schatten der Silvesternacht während des Frühlingskarnevals. Von Jeremy Clarke, 13. Februar 2016
Vergangene Woche hat die indigene weiße Population von Köln die Straßen besetzt, um wieder einmal ihre jährlichen "verrückten Tage" des Frühlingskarnevals zu feiern. Ich kam um 10 Uhr morgens des "Frauentags" aus dem Hotel gelaufen und wunderte mich, wie viele Kölner Frauen auf die Ereignisse von Silvester reagiert hatten, wie auch auf Mutti Merkel, die eine Million plus X junge Muslime ins Land gewunken hat, um den erschlaffenden Genpool der 10 Millionen indigenen Männer zwischen 20 und 30 aufzupeppen. Wie das Economist Magazin in "Die Welt 2016" ohne Umschweife ergänzend meint: "Es gibt nur noch eine Hürde, dass Deutschland zu einem Land von Einwanderern wird, und das ist die Politik."
In den gepflasterten Strassen der Kölner Altstadt schliesse ich mich einer angetrunkenen Meute an voller Weihnachtsmänner, blutenden Krankenhauspatienten, Admirälen, Polizisten, Autobahnpolizisten, Edelleuten, Schafen, Robotern, Piloten, Schiedsrichtern, Robin Hoods, Clowns, Druiden, weiteren Polizisten (echte dieses Mal, die quer durch die Meute zu einem Zwischenfall sprinten), Regenmänteln, Hippies, Chirurgen, Tiefseetauchern, Ghostbusters, Bischöfen, arabischen Scheichen, Gnomen, Feen, Seraphinen, antiken Griechen, Römern, Pharaonen, Häftlingen, Surfern, Zauberern, Punks, Fliegenpilzen und Bananen.
Die festliche Menschenmenge saugt mich auf und zieht mich mit. Wachrüttelnde deutsche Trinklieder trällern aus Lautsprechern an jeder Bar. Innerhalb und außerhalb der Bars singen und tanzen die Menschen. Die Bars sind bis oben gefüllt mit tanzenden, singenden Deutschen. Die Atmosphäre in der Straße ist erheitert und humorvoll, auch wenn es da gefallene gibt, kotzende und bewusstlose denen geholfen werden muss, und einige Jugendliche, die sich gefährlich außer sich sind. Kölns ältere Bürger werden ebenfalls zum rausgehen gezwungen, vielleicht um einen zivilisierenden Einfluss auf die Jugend auszuüben. Die Wirkung eines älteren deutschen Paares, das als Hühner verkleidet sich den Weg durch tausende zerbrochene Jägermeisterflaschen bahnt ist wirklich sehenswert. Die Kölner Deutschen haben Englische Gesichter. Ich muss ein Kölner Gesicht haben, da die Leute es nicht allzu selten aus 30 Zentimenter Entfernung auf Deutsch anrufen.
Es ist ein bisschen eine Erleichterung, als ich mich unerwartet an einem frostigen, windigen Ufer am mächtigen Rhein wiederfinde, wo ich mich freier bewegen kann. Daran festgeteut ist ein großer Doppeldeckerschiff, vielleicht 160 Meter lang und mit einer Glastfront, durch die man das Innenleben des Schiffes sehen kann, wie bei einer Zwischenstufe eines Architekturzeichnung. Über die ganze Länge des Schiffes und auf beiden Decks tanzen Feiernde wie verrückt zu Musik die ich nicht hören kann. Ich lehne mich an das Promenadengeländer, um das Spektakel intensiv beobachten zu können. Während ich mich meditativ an das Geländer lehne steht Il Duce in einer glänzenden, sehr weißen Uniform eines Feldmarschalls und einer königlichen weißen Mütze. Der Tyo ist etwa 70 und sein Gesicht zeigt die gleiche helle Streitlust, wie das Thema seiner Verkleidung. "Der Führer muss in seinem Grab am rotieren sein," stelle ich fest auf Englisch. Il Duce antwortet auf meinen Kommentar, indem er langsam seine Augen schließt.
Kreuzritter, Wikiner, Highlander, Eisbären, Dalmatiner, Hellseher, Dämonen, Mönche, Lumpensammler, Professoren, Wilhelm Tells, Teletubbies, Torten. Und ach schau an - da kommen Napoleon und Josephine! Eine Frau, gekleidet als Würfel und so wunderschön, dass ich wegschauen muss, ruft: "L’état, c’est moi!" Was nur zeigt, dass die deutsche Bildung auch nicht mehr das ist, was sie mal war. "Habt ihr Angst, von nordafrikanischen Migranten sexuell belästigt zu werden?" Frage ich sie. Sie und ihr Freund lachen, als hätte ich einen sehr guten Witz gemacht. "Lass mich dich etwas fragen. Bist du sauer?" sagte sie.
Ich lasse mich weitertreiben von dieser verrückten menschlichen Masse und finde mich als nächstes auf dem Vorplatz von Kölns Hauptbahnhof. Neben der offenen Tür eines Polizeiautos befragen Polizisten vier Männer mit Nordafrikanischem Aussehen. Die Befrager sind schmächtig. Einer von ihnen trägt einen silbernen Hut, auf dem die Worte "Frohes neues Jahr" stehen. Die deutschen Polizisten haben Mittelschichtsgesichter. Das letzte Mal war ich 1976 in Deutschland, damals in Frankfurt. Meine Freunde und ich wurden verhaftet, weil wir uns mit der Polizei geprügelt hatten. Danach waren sie schrecklich zurückhaltend darüber, und am nächsten Morgen ließen sie das Vergangene Vergangenheit sein, entliessen uns und halfen uns sogar unser Auto zu finden. Seither musste ich immer lachen, wenn ich an die außerodentliche Freundlichkeit der deutschen Polizei denken musste: Muss man sie nicht einfach lieben? Im einen Moment betreiben sie einen Nazistaat und im nächsten einen für Hippies.
Eine ringförminge Menschenmenge tanzt zu einer Band mit Piratenblechtrommeln, die in ihrer Mitte spielt. Ich gehe durch die Schwingtüren des Kölner Hauptbahnhofes, laufe zur Information und frage die Frau hinter dem Glas: "Haben Sie hier an Silvester gearbeitet?" Sie nickt mit ernster Zustimmung. "Sie Sexangreifer - waren sie Flüchtlinge?" fragte ich sie. Sie bewegt den Zeigefinder hin- und her. "Nein. Es waren Nordafrikaner," sagte sie. "Sie kommen fast jede Nacht hierher, um mit Drogen zu handeln."
"Welche Art von Drogen?" Sage ich und bin bereit zu kaufen. Sie sagte, sie wisse es nicht.
Zurück draußen auf dem dicht gedrängten Vorplatz haben sechs männliche Bananen eine tolle Zeit mit acht Superfrauen. Ich gehe zur Touristeninformation am anderen Ende des Vorplatzes. Die Frau hinter dem Schalter ist gekleidet als Chef. Sie hat sich ein schwarzes Hitlerbärtchen aufgemalt. "Meine Frau" sage ich, "hat furchtbar Angst, dass sie während ihres Aufenthalts hier von nordafrikanischen Drogenhändlern sexuell belästigt werden könnte. Können Sie mir vielleicht einen Tipp geben, um ihr die Ängste zu nehmen?"
"Wenn sie belästigt wird sollte sie einen Polizisten finden," meint die Frau kurz angebunden. "Heute sind hier mehr als 2.000 unterwegs." "Das ist sehr beruhigend," sage ich. "Vielen Dank."
Zurück auf dem Vorplatz gibt eine Pressesprecherin der Polizei ein TV Interview. Als sie fertig war habe ich sie abgefangen und mich als Englischer Journalist von The Spectator vorgestellt, dem ältesten Magazin in der englischsprachigen Welt.
Ich bin verkleidet als Regency Buck in einem glitzernden Mantel, der reich verziert ist mit Gold, Silber und lila Schnörkeln und Diademen. Anstelle einer gepuderten Perücke und Dreizack aber trage ich einen mit mit roten Pailetten verzierten Zylinder mit vielfarbigen Lämpchen. Die Lämpchen haben drei Einstellungen: Schnell flackern, matt flackern und einfach an. Ich habe auf schnell flackern geschaltet.
"Warum begeht Deutschland nationalen Selbstmord?" frage ich sie.
Sie hat sehr blaue Augen. "Das ist natürlich eine Frage für Politiker, nicht die Polizei," sagte sie.
Im Original: ‘Are you worried about being sexually assaulted?’: my night in Cologne
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