Calais wurde von französischen Ladeninhabern, der Polizei, Gewerkschaftern und Bauern abgeriegelt, die sich den Spediteuren anschlossen, um eine Blockade um das Dschungellager der Migranten herum aufzubauen. Von Alix Culbertson, 5. September 2016
Die LKW Fahrer sagten, sie seien "vorbereitet auf einen längeren Protest" als sie forderten, dass das Lager in der nordfranzösischen Hafenstadt komplett abgerissen werden muss, wie die örtliche Handelskammer warnte.
Ein Sprecher fügte an, dass die Fahrer ihren "Bummelstreik" so lange nicht unterbrechen werden, bis sich in der Frage des Abbruchs des Lagers etwas bewegt.
Die Spediteure haben es satt, dass sie immer mehr physisch von Migranten bedroht werden, die auch auf ihre LKWs springen, um illegal nach Großbritannien zu kommen - und weswegen die Fahrer Strafen zahlen müssen, wenn Migranten auf ihren LKWs erwischt werden.
Versicherungen der französischen Behörden führten zu keiner Verbesserung der Situation, weshalb die vom Dschungel betroffenen LKW Fahrer und Einwohner nun ab heute diese Aktion durchführen.
Der Druck auf die französischen Behörden, das Problem endlich anzugehen ist immer weiter gewachsen, da auch die Größe des Lagers mit etwa 10.000 Migranten in den letzten Monaten immer weiter angeschwollen ist, obwohl dieses Jahr bereits ein Teil davon abgerissen wurde, um die Migranten an anderen Orten unterzubringen.
Eine der protestierenden Organisationen sagte: "Es tut uns sehr leid, falls das Probleme verursacht, aber wir haben keine andere Möglichkeit mehr."
Zwischen den Protestorganisationen und dem Innenminister Bernard Cazeneuve gab es am Freitag Gespräche, bei denen dieser ankündigte, 200 weitere Bereitschaftspolizisten in das Gebiet zu schicken, wodurch die Gesamtzahl auf 1.200 steigen wird.
Er sagte auch das Lager würde im Oktober vollständig abgerissen.
Antoine Rogers, der Anführer der Koalitionsgruppe, welche die Proteste anführt sagte:
"Tagtäglich greifen Leute die LKWs an, die Menschen haben Angst davor nach Calais zu kommen, es ist inakzeptabel.
Wir sind keine migrantenfeindliche Koalition und auch nicht politisch, und die Migranten tun uns leid, aber wir wollen, dass der Dschungel entfernt wird, weil dieser von einer Mafia kontrolliert wird und andere Typen in Calais Feuer legen und wir wollen das einfach nicht mehr sehen.
Ich traf vor ein paar Tagen Innenminister Bernard Cazeneuv und er sagte, er würde das Lager räumen, legte aber kein exaktes Datum fest, weil das, wie er meinte, vertraulich sei.
Wir erwarten von der Regierung, dass sie noch 2016 die Strassen rund um Calais wieder sicher macht."
Wie der Leiter der Spediteursvereinigung (RHA) Richard Burnett sagte, versammelten sich um 7:30 LKWs und Traktoren nördlich von Calais in Dünkirchen und südlich davon in Bolougne.
Die RHA Miglieder und die französische Transportgewerkschaft FNTR fahren nun entlang der A16 in Richtung Calais, um sich am Eurotunnelausgang zu treffen, wo auch das Dschungellager liegt.
Die Bürgermeisterin von Calais Natacha Bouchart erreichte um 9 Uhr den Hafen und schloss sich dort dem Protest an.
Eine Gruppe von Landwirten nahm mit ihren Traktoren an der Blockade auf der A16 teil und meinten: "Wir wollen die Stadt zurück".
Einer füge an: "Das Lager muss weg."
Sie sagten, die Bedingungen würden immer schlimmer und es gibt immer mehr Gewalt.
Die beiden langsamen Konvois mit LKWs und anderen Fahrzeugen machte sich dann von zwei Seiten aus auf den Weg in Richtung Stadt.
Die Blockade verhinderte, dass der Verker fliessen konnte und die Polizei wurde an den Kreuzungen positioniert, um Autos vom Auffahren auf die Strasse abzuhalten.
Hunderte von Demonstranten liefen zu Fuss auf der Strasse in Richtung Hafen.
Sie trugen ein Plakat mit sich, das auf französisch sagte: "Mein Hafen ist wunderschön, meine Stadt ist wunderschön."
EuroTunnel hat Reisende aus Calais geraten sich alternative Reisestrecken zu suchen.
Die RHA sagte, dass sich 200 französische Landwirte dem Protest angeschlossen haben, die verärgert sind, dass die Migranten bei ihren Aktionen ihre Felder zerstören, und an den Bauernhöfen im Umfeld um den Dschungel Schäden anrichten.
Herr Burnett fügte an:
"Es scheint sicher, dass der Verkehr über den Kanal zum erliegen kommt, da es unmöglich ist den Hafen zu verlassen, wenn die A16 blockiert ist.
Die unausweichlichen Auswirkungen dieser Aktion wird sicher dazu führen, dass die Behörden auf der britischen Kanalseite keine andere Wahl mehr haben werden, als Operation Stack durchzuführen [das Parken der LKWs auf der Autobahn, wenn das Übersetzen über den Kanal nicht möglich ist, d.R.].
Das wird den Spediteuren mit dem Ziel Kontinentaleuropa noch weitere Probleme bescheren und natürlich auch den Menschen und Unternehmen in Kent."
Trotz der Bemühungen, die Zahl der Migranten zu verringen mit dem Abriss des südlichen Teils des Slums dieses Jahr, ging die Zahl der Bewohner trotzdem nach oben auf 10.000 mit Menschen aus Ländern wie dem Sudan, Syrien und Eritrea, die dort im völligen Elend leben.
Die Schleuser intensivierten ihre Bemühungen, die Migranten nach Großbritannien zu bringen und machten dabei teilweise extreme Versuche, wie etwa das Abfackeln von Autos, das Werfen von Benzinbomben und das Blockieren der Strassen mit Baumstämmen, um die Fahrer dann mit Motorsägen und Macheten zu bedrohen.
Schutzlose Menschen zahlen den Banden tausende Euro, damit sie diese nach Calais bringen, und von wo aus einige dann nach Großbritannien geschleust werden, wo sie dann wegen ihrer riesigen Schulden für die Schleuser arbeiten müssen, um diese abzubezahlen.
De Schleuser verursachen mittlerweile auch absichtliche Autounfälle auf den Strassen zum Hafen hin, indem sie große Objekte auf die Autos werfen, damit die Migranten sich dann auf die LKWs schmuggeln können, die im Stau dahinter zum stehen kommen.
Im Original: CALAIS LOCKDOWN: Locals join lorry drivers in blockade against violent Jungle migrant camp
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