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Montag, 5. September 2016

Activist Post: Die Rand Corporation und die US Kriegspläne für China



Von Joseph Thomas, 5. September 2016


Kürzlich veröffentlichte die RAND Corporation einen Bericht mit dem Titel "Krieg mit China: Das Undenkbare durchdenken", bei dem es sich um eine Einschätzung handelt, wie ein Krieg zwischen den USA und China ablaufen würde und zwar mit zwei Szenarien: 2015 und 2025.

Die Einleitung des Bericht fasst die Erkenntnisse zusammen:

Ein vorsätzlicher Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und China ist sehr unwahrscheinlich, allerdings besteht die Gefahr, dass eine falsch gehandhabte Krise zu Feindseligkeiten führen könnte, was nicht ignoriert werden darf. Daher haben beide Länder trotz der Ablehnung eines Krieges Pläne für einen solchen bereitliegen. Da sich die chinesischen Fähigkeiten, fremden Mächten den Zugang- und Zutritt (A2AD) zu ihrem Territorium zu verweigern, immer weiter verbessern, können die Vereinigten Staaten nicht mehr länger sicher sein, dass ein Krieg nach ihren Vorstellungen verlaufen und zu einem entscheidenden Sieg führen würde. Die Analyse wirft ein Licht auf die verschiedenen Pfade eines Krieges mit China, inklusive der möglichen sich daraus ergebenden Konsequenzen.

Der Bericht macht attraktive Zugeständnisse für mögliche chinesische Politiker und Unternehmensführer (und ihre Gegenparts im übrigen Asien), die diesen Bericht womöglich lesen und ihn als bare Münze nehmen, da er behauptet, dass ein Krieg mit China für die USA selbst heute ziemlich kostspielig wäre, und dass das Fenster der Gelegenheit für einen entscheidenden Sieg über China sich bis 2025 sehr wahrscheinlich geschlossen haben wird.

Der Bericht meint aber auch, dass:
Beide Seiten würden in einem umfassenden Konflikt massive militärische Verluste erleiden. Im Jahr 2015 würden sich die US Verluste auf nur einen relativ kleinen Teil ihrer Truppen beschränken, wären aber trotzdem noch bedeutend. Die chinesischen Verluste wären bei weitem größer als die der USA und würden einen bedeutenden Teil ihrer Truppen ausmachen.

Der öffentlich einsehbare Aufsatz scheint zwei Dinge erreichen zu wollen. Erstens versucht er die Wahrscheinlichkeit eines absichtlichen amerikanischen Erstschlages gegen China herunterzuspielen, ganz einfach, weil ein Erstschlag am effektivsten wäre und genau dann am meisten einbrächte, wenn ihn niemand erwartet.

Zum zweiten ist es ein Versuch, die chinesischen Ambitionen in der Region zu dämpfen, die von der zunehmenden Stärke des chinesischen Militärs befördert werden und soll womöglich einige Mitglieder in Chinas Führungsspitze davon überzeugen, einen etwas konsilianteren Kurs zu fahren, und einer fortgesetzen US Präsenz und Rolle in der Region gegenüber etwas entgegenkommender sein, und nicht zu versuchen, die USA von dort zu vertreiben. In anderen Worten, es handelt sich dabei um eine verdeckte Drohung, um einen Versuch, die chinesischen Entscheider dazu zu nötigen, auf die andernfalls unausweichliche Vertreibung des US Einflusses in der Region zu verzichten.

Der Bericht gibt auch einige Empfehlungen ab, darunter Massnahmen, die das Land auf diesen möglichen Krieg vorbereiten sollen, um sicherzustellen, dass Amerika die Nummer drehen kann.

Diese Empfehlungen beinhalten:
  • Die Vereinigten Staaten sollten den Effekt der chinesischen A2AD vermindern, indem sie in robustere Kampfplattformen investiert (z.B. U-Boote) und in die A2AD Bekämpfung (z.B. Mittelstreckenraketen).
  • Die Vereinigten Staaten sollten mit ihren wichtigsten Verbündeten, insbesondere Japan, einen Eindämmungsplan entwicklen.
  • Die Vereinigten Staaten sollten sicherstellen, dass es den Chinesen sehr klar ist, dass ein Krieg möglicherweise katastrophale Auswirkungen hätte, selbst wenn er militärisch nicht verloren würde.
  • Die Vereinigten Staaten sollten sollten ihre Fähigkeit der Aufrechterhaltung intensiver Militäroperationen verbessern.
  • Das US Führungspersonal sollte Möglichkeiten entwickeln, mit denen China im Fall eines Krieges der Zugriff auf kriegswichtige Rohstoffe und Technologien verweigert werden kann.
  • Die Vereinigten Staaten sollten Massnahmen ergreifen, um die Abhängigkeit von kritischen Produkten aus China zu vermindern.
  • Zusätzlich sollte die US Armee in landgestützte A2AD Fähigkeiten investieren, und ihre ostasiatischen Partner zum Aufbau einer starken Verteidigung ermuntern, dazu die Kompatibilität mit den Partnern vergrößern (insbesondere Japan), und dabei mithelfen, das gegenseitige chinesisch-amerikanische Verständnis der Interessen von Militär zu Militär zu verstärken und die Kooperation zu intensivieren, um die Gefahren einer Fehlantizipation und Fehlkalkulation zu minimieren.

Mehrere dieser Empfehlungen würden die US Erstschlagsfähigeiten auf die chinesischen Kräfte in der Region verbessern. Und alle diese Empfehlungen sind gleichbedeutend mit einer weiteren Expansion des amerikanischen Militärs in Asien, was weitab von Amerikas eigenen Grenzen und Territorium liegt, und würde das Gefühl eines ewig drohenden Konfliktes intensivieren, wie auch die ewig präsente Gefahr eines Krieges im ganz Asien zementieren. Weiter zum zweiten Teil.


Im Original: Behind RAND’s US-China War Plans

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