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Dienstag, 30. August 2016

CNS News: 10.126 - die Regierung erreicht ihr Ziel an syrischen Flüchtlingen und nur 0,5% von ihnen sind Christen



Von Patrick Goodenough, 29. August 2016

Die Obamaregierung erwartet am Montag - einen Monat bevor es geplant war - das Ziel zu erreichen, in diesem Fiskaljahr 10.000 syrische Flüchtlinge in das Land zu lassen.

Am späten Sonntagabend wurden 9.902 in die Vereinigten Staaten umgesiedelt, und von 200 weiteren wird morgen erwartet, dass sie aus Jordanien und den umliegenden Gebieten ankommen werden. Die US Botschafterin in Jordanien Alice Wells teilte Journalisten mit, dass das 10.000er Ziel, welches Präsident Obama letzten September ankündigte am Montag erreicht würde.

Sollte es keine unwahrscheinliche Änderung in letzter Minunte geben, dann wird der Anteil an Christen unter den 10.000 Ankömmlingen bei 0,5 Prozent liegen.

Von den 9.902 vor Montag Angekommenen sind laut Informationszentrum für Flüchtlinge im Außenministerium gerade einmal 47 (0,47 Prozent) Christen.

Die übergroße Mehrheit der syrischen Flüchtlinge, denen die Ansiedelung in den Vereinigten Staaten gestatt wird, sind sunnitische Moslems - 9.726 der 9.902 oder 98,2 Prozent. Weitere 29 Personen sind Schiiten und 85 haben sich laut den Informationen lediglich als Moslems ausgegeben.

Die 47 Christen bestehen aus sieben Katholiken, vier Protestanten, sechs Orthodoxen, einem Griechisch-Orthodoxen und 29 Flüchtlingen, die sich nur als "Christen" bezeichneten.

Abesehen von den Moslems und Christen wurden wärend des Fiskaljahrs 2016 noch 14 Jesiden, vier Zeuen Jehovas, und fünf Flüchtlinge angenommen, die "andere Religion" angaben, und einer gab an "keine Religion."

Der unentschiedene und komplexe syrische Bürgerkrieg, der mit der Niederschlagung eines Aufstandes im März 2011 begann, hat viel Terrorakte erlebt und offensichtlige Kriegsverbrechen, die vom Assad Regime und seinen Verbündeten, sowie islamistischen Extremisten und anderen Kriegsteilnehmern begangen wurden. Millionen Syrer mussten aus ihrer Heimat fliehen.

Obama kündigte letzten Herbst an, dass die USA in diesem Fiskaljahr 10.000 Flüchtlingen aus Sytrien die Einreise gestatten würde - einer Versechsfachung der insgesamt 1.682 Personen, die im Fiskaljahr 2015 angenommen wurden, als bereits mehr Personen angenommen wurden als 2014 (105) und 2013 (36).

Die Initiative begann zunächst nur schleppend: Bis Ende Januar - nach einem Drittel des Fiskaljahrs - waren nur 841 syrische Flüchtlinge zugelassen.

Dann errichtete das Außenministerium in Amman in Jordanien ein Flüchtlings"schnell"umsiedelungszentrum, mit dem der Bewerbungensprozess dramatisch abgekürzt wurde.

Zwischen Februar und April interviewten Beamte des Heimatschutzministeriums in Jordanien 12.000 syrische Flüchtlingsanwärter, die ihnen von der UN Flüchtlingsagentur zugewiesen wurden, wie die stellvertretende Außenministerin Anne Richard diesen Monat mitteilte. Sie beschrieb die Überprüfungen als "rigoros und ausgiebig."

Mit der "Schnelle" gingen die Zulassungen stetig nach oben: Nach 330 Zulassungen im März gab es 561 im April, und dann sprang die Zahl auf 1.069 im Mai, 2.406 im Juni und 2.340 im Juli.

Bislang wurden im August weitere 2.351 syrische Flüchtlinge zugelassen, aber bis zum Monatsende am Mittwoch soll die Zahl auf über 2.600 steigen, und den Rekord vom Juni übertreffen.

Und wenn die Zulassungen in der selbsen Geschwindigkeit weiter steigen, dann könnte die Gesamtzahl bis zum Ende des Fiskaljahrs am 30. September auf über 11.000 steigen.

 
"Religionstest"

Von Beginn an kam scharfe Kritik gegen Obamas Plan von republikanischen Gouvaneuren und Gesetzesmachern, die Sicherheitsbedenken vorbrachten und Ängste, dass radikale Gruppen das Flüchtlingsprogramm missbrauchen könnten, um Terroristen in das Land zu schleusen - wie es bereits in Europa passiert ist.

Ein Teil der Kritik konzentrierte sich dabei auf den geringfügigen Anteil an Christen und Jesiden unter den erfolgreichen Bewerbern, sowie Mitglieder anderer Minderheiten, die den Grausamkeiten ausgesetzt waren, die der Islamische Staat im Irak und in Syrien beging - Grausamkeiten, welche die Regierung als Genozid bezeichnete. Ein Anführer der syrischen Christen schätzt, dass mindestens eine Million Christen seit Beginn des Konflikts aus dem Land geflohen sind.

Unter jenen, die nach einer höheren Priorität für die Christen rufen waren die ehemaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Jeb Bush und Ted Cruz. Gleichzeitig hat der republikanische Senator Tom Cotton aus Arkansas ein Gesetz eingebracht, das Mitgliedern religiöser Minderheiten eine Priorität einräumt, wenn sie vom IS oder anderen Gruppen verfolgt werden.

Regierungsvertreter haben die Kritik weitgehend zurückgewiesen und gemeint, das der außergewöhnlich strenge Überprüfungsprozess allen Bewerbern für den Flüchtlingsstatus aus Syrien offen steht.

Die Forderung, dass mehr Nichtmoslems unterden akzeptierten Flüchtlingen sein sollten bezeichnete die Regierung als unamerikanisch.

"Wenn Individuen sagen, es sollte einen Religionstest geben, so dass nur Christen, also bewiesene Christen zugelassen werden, dann ist das beleidigend und steht amerikanischen Werten entgegen," sagte Obama letzten Herbst.

Tatsächlich aber haben die prominentesten Vertreter des Themas nicht gesagt, dass "nur Christen" zugelassen werden sollten, sondern vielmehr, dass man sich auf Minderheiten konzentrieren sollte und eine größere Anzahl von diesen zugelassen werden sollte als es der Fall ist.

Etwa 10 Prozent von Syriens Bevölkerung sind Christen, aber weniger als 0,5 Prozent der syrischen Flüchtlinge, die von den USA im Fiskaljahr 2016 aufgenommen wurden sind Christen. Während des gesamten Bürgerkrieges lag der Anteil an Christen unter den angenommenen Flüchtlingen bei lediglich 0,8 Prozent (99 von insgesamt 11.775).

Etwa74 Prozent der Syrer sind Sunniten, allerdings liegt der Anteil an Sunniten unter den syrischen Flüchtlingen, die in die USA gelassen wurden im Fiskaljahr 2016 bei 98,2 Prozentm und ihr Anteil seit der Konflikt im März 2011 begann liegt bei 97,2 Prozent (11.445 von insgesamt 11.775).

Obama wird im September an einem internationalen Flüchtlingstreffen bei der UN in New York teilnehmen. Von ihm wird auch erwartet, dass er nächsten Monat seine Pläne für die Annahme von Flüchtlingen im Fiskaljahr 2017 bekannt geben wird.

Die stellvertretende Ministerin Richards sagte diesen Monat, dass die von den USA erwartet, dass das Land im Fiskaljahr 2017 "weiterhin eine große Zahl Syrer willkommen heissen wird", sagte aber auch, es sei zu früh, um über die genauen Zahlen zu sprechen.

(Aktualisierung: Am späten Montagnachmittag östlicher Zeit kamen 224 neue syrische Flüchtlinge an, wie berichtet wird. Das hebt die insgesamte Zahl in diesem Fiskaljahr auf 10.126, von denen 52 oder 0,51% Christen sind; und 9.945 oder 98,2% sunnitische Moslems.)


Im Original: 10,126: Administration Hits Syria Refugee Target; 0.5% Are Christians

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