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Donnerstag, 7. April 2016

New York Times: Deutschland am Abgrund

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Von Ross Douthat, 9. Januar 2016


In der Silvesternacht haben Gruppen von Nordafrikanern und Arabern im Schatten des Kölner Doms Frauen angepöbelt, die für die Silvesterfeier unterwegs waren. Sie umkreisten sie, grabschten nach ihnen, raubten sie aus. Zwei Frauen wurden wie berichtet wird vergewaltigt.

Auch wenn es vergleichbare Zwischenfälle Hamburg bis Helsinki gab, spielten die Behörden die Übergriffe zunächst herunter, damit sie nicht negativ auf Angela Merkels Politik des Massenasyls für Flüchlinge zurückfallen.

Diese Verzögerung hat dem Kölner Polizeichef den Job gekostet. Die deutsche Regierung aber scheint noch immer besorgter zu sein, wie sie die beunruhigten Einheimischen polizeilich überwachen können - kürzlich etwa mit Hilfe von Abmachungen bei Facebook und Google zur Zensur von einwanderungskritischen Inhalten - als die Migration polizeilich anzugehen. Gerade noch letzte Woche hat Merkel einen Vorschlag abgelehnt, die Flüchtlingszahlen für 2016 auf 200.000 zu begrenzen (nachdem sie jetztes Jahr auf über eine Million stiegen).

Die darunterliegende Kontroverse ist keine neue. Seit Jahrzehnten haben Konservative auf beiden Seiten des Atlantiks vor Europas großzügiger Einwanderungspolitik gewarnt, die oftmals in Ignoranz der Interessen und Wünsche der gewöhnlichen Euopäer verfolgt wurde, da sie droht, den Kontinent zu destabilisieren.

Die Konservativen haben wichtige Aspekte angesprochen zur Schwierigkeit der Assimilation, der Gefahr der Radikalisierung und der Wahrscheinlichkeit von Parisartiger und kölnartige Gewalt in Europäischen Städten.

Aber sie haen auch weit apokalyptischere Vermutungen geäußert - Ängste eines "Eurabiens", der Massenislamisierung - die etwas schwerer verdaulich sind. Bis vor kurzem schien Europas Assimilationsherausforderung unangenehm, aber nicht unmöglich, und die Wahrscheinlichkeit einer yugoslawienartigen Balkanisierung relativ abwägig.

Mit der momentanen Migration aber betreten wir unbekanntes Land. Es geht dabei nicht darum, dass es eher hundertausende ankommende Einwanderer als zehnrausende. Es ist vielmehr die Tatsache, dass es größtenteils jugendliche oder junge Männer sind.

In Schweden etwa, das wie Deutschland eine Politik der offenen Türe betreibt waren 2015 71 Prozent aller Asylbewerber Männer. In der meistens sich in ihrer späten Jugend befindenden Kategorie der "unbegleiteten Minderjährigen" sind die Relationen, wie Valerie Hudson in einem wichtigen Politico Aufsatz anmerkt, noch bei weitem schiefer: "11,3 Jungs auf ein Mädchen."

Wie Hudson schreibt hat dieser Trend unmittelbare Konsequenzen für die öffentliche Ordnung - junge Männer sind nunmal junge Männer; Gesellschaften mit einer schiefen Geschlechterrelation neigen zur Instabilität; und viele dieser Männer tragen Vorurteile mit sich über die Rolle der Frau, die diametral gegen die Werte im zeitgenössischen Europa stehen.

Aber es gibt auch langfristig wirkende Probleme jenseits des Bedarfs, die Neuankömmlinge davon zu überzeugen, dass es in Europa - und hier zitiere ich das Norwegische Curriculum für Migranten - "verboten ist, jemanden zum Sex zu zwingen."

Wenn Einwanderung langsam und stetig vor sich geht, dann kommt der tiefe Wandel langsam und es bleibt Zeit für Assimilation und die Hausaufgaben. Daher wuchs die muslimische Bevölkerung Europas bislang nur um ein Prozent pro Jahrzehnt; es ist der Grund weshalb viele türkische und Nordafrikanische Einwanderer, die vor Jahrzehnten ankamen heute vernünftige Europäer sind.

Wenn man aber eine Million (oder gar Millionen) an Menschen, die meisten davon junge Männer innerhalb von kurzer Zeit reinlässt, dann bekommt man eine ganz andere Gemengenlage.

Im Fall Deutschlands ist die relevante Zahl dabei nicht die Gesamtbevölkerungszahl von derzeit 82 Millionen. Es sind die Personen in ihren 20ern, die 2013 bei weniger als 10 Millionen lag (und damals schon Einwanderer umfasste). In dieser Kohorte und jeder nachfolgenden könnte der derzeitige Zufluss einen fundamentalen transformativen Effekt auslösen.

Wie das abläuft und ob diese Männer irgendwann ihre Ehefrauen und Familien nach Europa bringen können. Hinsichtlich des unmittelbaren öffentlichen Friedens verspricht die Familienzusammenführung, dass die Männer mit ihren Frauen und Kindern vermutlich eher nicht Passanten belästigen oder Graffiti an Synagogen schmieren, oder sich der aktiven Radikalisierung hingeben.

Allerdings könnte sich der demografische Druck verdoppeln oder gar verdreifachen und Deutschland in eine mögliche Zukunft drücken, in der die Hälfte der unter 40 jähringen aus Menschen aus dem Mittleren Osten oder Nordafrikansichen Einwanderern und ihren Kindern besteht.

Wer glaubt, dass eine alternde, sekularisierte und überwiegend homogene Gesellschaft so eine Migration in der Größenordnung und mit der gegebenen kulturellen Distanz friedlich absorbieren kann, der sollte sich als Sprecher der derzeitigen deutschen Regierung bewerben.

In dem Fall ist man auch ein Narr. Solcherlei Transformationen bergen die Gefahr einer zunehmenden Polarisierung der Einheimischen, wie auch der Neuankömmlinge. Die Gefahr liegt damit nicht in einem Anstieg des Terrorismus, oder dem Revival politischer Gewalt der 1930. Das von Michel Houellebecq in seinem Buch "Soubmission" beschwörte Frankreich, in dem Einheimische und Islamisten sich in den Strassen prügeln hat inzwischen eine gute Chance in naher Zukunft in Deutschland Realität zu werden.

Das muss nicht passieren. Aber die Klugkeit macht es erforderlich, alles dafür zu tun, dass dies verhindert wird. Es bedeutet, Deutschlands Grenzen vorerst für Neuankömmlinge zu schliessen. Es bedeutet, einen geordneten Abschiebeprozess für diese kerngesunden jungen Männer einzurichten. Es bedeutet, die Illusion aufzugeben, dass Deutschlands Sünden der Vergangenheit mit einem rücksichtslosen Humanitarismus der Gegenwart vergolten werden kann.

Es bedeutet auch, dass Angela Merkel weg muss - damit ihr Land und der Kontinent, den viel zu hohen Preis abwenden können, den sie sonst für ihren gutgemeinten Aberwitz bezahlen werden müssen.


Im Original: Germany on the Brink

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