In Europa könnte ein Krieg ausbrechen, sollte die Migrationskrise weitergehen, warnte der slowenische Ministerpräsident. Von Joey Millar, 7. September 2016
In einer düsteren Prognose sagte Miro Cerar, dass der Kontinent sich am Abgrund befinde und ein "Konflikt" unausweichlich sei, sollte eine weitere Migrationswelle nach Europa schwappen.
Viele Länder der EU verschärfen ihre Grenzsicherheit und ignorieren die von Brüssel zugewiesenen Migranten, weswegen eine erneute Welle an Ankömmlingen den Kontinent über den Rand drücken könnte.
Die Zahl der Asylsuchenden, welche die Balkanroute über Griechenland und Zentraleuropa nahmen fiel nach der Abmachung zwischen der EU und der Türkei, allerdings steigt diese Zahl nun wieder an.
Herr Cerar sagte:
"Sollte sich die Balkanroute wieder öffnen, dann wird es in der Region einen Konlikt geben - in Zentraleuropa und auf dem Westbalkan.
Wenn zu viele illegale Einwanderer kommen, dann werden alle Länder ihre Grenzen dicht machen. Das wird zu Streit führen."
Er sagte, die EU Staaten müssten sich zusammentun und die Migration gemeinsam bekämpfen - oder es könnte potentiell zerstörerische Konsequenzen geben.
"Wir haben es mit einem gespaltenen Europa zu tun und wir wissen, die beiden Weltkriege begannen in genau so einem Europa. Die EU wurde daher dezidiert als Friedensprojekt angelegt. Das ist etwas grundlegendes, was wir keinesfalls vergessen dürfen.
Sollte die EU zerfallen, dann werden wieder Grenzen entstehen und mit ihnen Konflikte."
Der Staatschef - dessen Land sich an der Front der Migrationskrise befindet - sagte, die EU sei gerade dabei, zu einer Ansammlung an ummauerten und undurchdringlichen Ländern zu werden, wobei das Gesamtkonstrukt einem Pulverfass gleicht, das nur noch einen Funken braucht.
Er sagte:
"Es könnte einen Dominoeffekt geben. Österreich schliesst seine Grenzen, wir schliessen unsere Grenzen und die Kroaten, Serben und Mazedonier werden sie wieder schliessen müssen. Andernfalls würden sich zu viele Migranten in diese Ländern stauen.
Sogar jetzt schön können wir gut beobachten, dass Österreich sich auf die Grenzschliessung vorbereitet. Das wäre eine extrem gefährlich für unsere Wirtschaft und den Tourismus."
Herr Cerar verteidigte auch den Bau eines Migrantenzauns entlang der slowenisch-kroatischen Grenze und meinte, dass auch wenn das Land Teile davon wieder abgebaut hat, so würde er nicht zögern, sie wieder aufzustellen.
Im Original: 'Divided Europe' on verge of WAR if migrant crisis continues, warns Slovenian PM
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