Nun da Boston sich für den 2016er Marathon vorbereitet wurden überall in der Stadt Gedenkfeiern abgehalten. Aber haben die Behörden drei Jahre danach wirklich etwas vom Schrecken der Bomben gelernt? Von Sam Westrop, 17. April 2016
Beurteilt nach der Unterstützung für die Moslembruderschaft in Massachusetts durch Politiker, Gesetzeshüter und Journalisten, scheint dem nicht so zu sein.
Vor drei Jahren lag Dzhokhar Tsarnaev verwundet in einem Versteck und verbarg sich vor der Polizei von Watertown, einem grünen Vorort von Boston. Am 15. April hatten er und sein Bruder Tamerlan beim Boston Marathon einen Sprengsatz gezündet und damit drei getötet und hunderte verwundet. In den Tagen danach hat Dzhokhar den MIT Polizeibeamten Sean Collier getötet, eine Geisel genommen, hat Polizisten in einem Feuergefecht verletzt und überfuhr seinen sterbenden Bruder.
Am 19. April erwartete Dzhokhar blutend in einem Hinterhof in Watertown seine unabwendbare Gefangennahme. Als die Polizisten sich näherten schrieb Dzhohar einen Text an die Wand des Bootes, in dem er sich versteckte.
Von einen Terroristen, der gerade im Namen des Islam gemordet hat, könnte man erwarten, die Sätze seien Koranische Verse. Aber die Texte an der Bootswand waren überwiegend Zitate von islamistischen Politpamphleten, die von den islamistischen Koryphäen des 20. Jahrhunderts verfasst wurden - von Ideologen der Moslembrüder und Jamaat-e-Islami, wie etwa Sayid Qutb, Hassan Al Banna, Fathi Yakan, und Abul A’la Maududi.
Dzhokhars Rechtfertigung für die Morde kamen aus den Schriften der islamistischen Bewegungen, die heute den amerikanischen Islam dominieren - islamistische Gruppen, die sich in den letzten Jahrzehnten nahe an Amerikas politische und mediale Elite herangearbeitet hat.
Radikale Moscheen wie etwa die Islamische Gesellschaft von Boston (ISB) bleiben ein Magnet für Politiker, Stadtvertreter und Journalisten, die ihre Verbundenheit mit den amerikanischen Muslimen ausdrücken wollen. Kürzlich erst sprach der Bostoner Polizeikommissar William Evans in der Moschee, wo er erklärte: "Tief in uns drinne sind wir alle Moslems. Wir alle sehnen uns nach Frieden."
Genau diese Moschee wurde von einem bekannten Al-Kaida Kader gegründet; seine Vertrauten umfassen einen Hitler-unterstützenden Geistlichen Führer der Moslembrüder; und gerade erst im Oktober hat die Moschee eine Veranstaltung abgehalten mit zwei Prediger, die dafür eintraten, dass sich muslimische Männer Sexsklaven halten dürfen, und dass es ihnen erlaubt sein sollte, ihre Frauen zu schlagen.
In den letzten Jahrzehnten wurden stolze zwölf Gemeindemitglieder, Unterstützer, Angestellte und Spender des ISB verhaften, ausgewiesen, getötet oder sind auf der Flucht - all das aufgrund von Terroraktivitäten. Diese Liste beinhaltet die Bostonattentäter, die Al-Kaida Mitglieder Tarek Mehanna und Aafia Siddqui; der Lashkar-i-Taiba Spendensammler Hafiz Masood; und der bekannte Politiker des Islamischen Staates Ahmad Abousamra.
Am wichtigsten aber ist, dass die ISB genau jene Texte lehrt, die Dzhokhar an die Bootswand gekritzelt hat. Diese Lehren kommen vom Bildungsprogramm der Moslembruderschaft, bekannt als "Tarbiya". Die ideologische Verbindung könnte nicht offensichtlicher sein. Dzhokhar hinterlies eine schriftliche Bestätigung - mit Blut und Tinte erklärte er, was er tat.
Die Behörden aber weigern sich zu berücksichtigen, was die Terroristen von sich geben. Zu akzeptieren, dass die islamistische Ideologie zu islamistischer Gewalt führt würde bedeuten, dass sie anerkennen müssten, dass die selbsternannten Hüter des Amerikanischen Islam eine ernste Gefahr darstellen für die Sicherheit der Vereinigten Staaten. Es würde bedeuten, Amerika hat den Islam selbst fundamental missverstanden.
Anstatt den radikalen Islamismus anzugreifen nehmen die Behörden und Politiker aber lieber an Friedensveranstaltungen teil, interreligiösen Dialogfeiern und anderen gut gemeinten Veranstaltungen mit den Islamisten selbst, die gut geübt sind im Ausdruck des Friedens und der Liebe am Tag und dem Aufstacheln von Hass gegen Juden und den Westen bei Nacht.
2015 hat die US-Staatsanwältin Carmen Ortiz aufgezeigt, welcher Illusion die Regierung erlegen ist, als sie über den Bostenanschlag die erstaunlichen Worte sagte: "Es gab nichts an diesem Verbrechen, das mit dem Islam in Verbindung steht."
Auf Tsarnaevs isalmische Überzeugungen angesprochen ging Ortiz so weit, und definierte einfach selbst, was ein Moslem ist und was nicht, indem sie meinte Tsarnaevs Ideologie sei "eine verzerrte Sichtweise auf die Religion des Islam. Das hat überhaupt nichts mit Islam zu tun."
Regierungsvertreter und Islamisten haben derzeit etwas gemein: Beide glauben, dass sie das Vorrecht hätten beim Definieren des "wahren Islam" gegenüber normalen Moslems.
Daher haben die Behörden von Massachusets nun drei Jaher nach den Anschlägen beim Marathon nicht nur versagt beim Verstehen der Gefahr; sie weigern sich zu akzeptieren, dass die Ideologie dabei eine Rolle spielt.
Die entschiedene Weigerung, die ideologische Komponente anzuerkennen sind sonst kaum zu finden. Oder kann sich jemand einen Regierungsvertreter vorstellen, der auf Neo-Nazi Gewalt reagiert, indem er sich zum Mittagessen mit dem Ku Klux Klan trifft?
An wen sollen normale Amerikaner wenden, die besorgt sind über die Sicherheit ihrer Familien? Wo sollen die stimmlosen und tatsächlich moderaten Moslems hingehen, die von den Behörden ignoriert werden, während sie gegenüber Islamistischen Gruppen wie der ISB einen Kotau leisten?
So stark ist das "Islam ist Frieden" Mantra, dass der Radikalisierungsprozess ist nicht schwer zu verstehen ist für Politiker und Gesetzeshüter, aber es scheint schwer zu sein es zu akzeptieren. Sollten Behörden und Regierung nicht endlich anfangen, die idelogischen islamistischen Netzwerke zu untersuchen und zu zerschlagen, die den größten Teil des Amerikanischen Islam beherrschen, dann wird es nur mehr Anschläge geben, mehr Schiessereien und mehr Messerstechereien. Wann werden sie endlich lernen?
Im Original: Boston Bombing Anniversary: Denying the Obvious
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