Beim ersten Mann, der wegen den Terroranschlägen in Brüssel durch den IS angeklagt ist handelt es sich um einen Aktivisten für Migrantenrechte und "freien Journalisten", der direkt neben dem Hauptquartier der Europäischen Union wohnte. Von Liam Deacon, 28. März 2016
Von Faycal Cheffou wird angenommen, "der Mann mit dem Hut" zu sein, der auf einem Überwachungsbild neben den beiden Selbstmordattentätern Najim Laachraoui und Ibrahim El Bakraoui zu sehen ist, als sie am 22. März den Brüssler Flughaften kurz vor 8 Uhr morgens betraten.
Ein Taxifahrer, der die Männer am Flughafen absetzte hat ihn identifiziert. Gefragt ob dies der dritte Attentäter sei, meinte eine Quelle, die nahe an der Befragung dran war zu AFP: "Das ist eine Hypothese, an der die Ermittler arbeiten."
Herr Cheffou wurde in einem Artikel von 2005 bezeichnet als Angestellter eines Radiokanals für Nordafrikanische Migranten. Er behauptete, ein "freier Journalist" zu sein, der ein besonderes Interesse an Flüchtlingen hätte.
Letztes Jahr hat der Brüssler Bürgermeister Yves Mayeur ihm vorgeworfen, unter den Asylanten und Migranten, die im Flüchtlingslager am Maximilien Par nahe des Nordbahnhofs leben, Dschihadisten zu rekrutieren.
Laut dem belgischen Blatt Le Soir erachtete Herr Mayeur ihn als "gefährlich" und versuchte wiederholt erfolglos, dass Zutrittsverbot zum Lager erhält. Schliesslich sprach der Bürgermeister im September dann ein erfolgreiches Hausverbot gegen ihn aus.
Heute morgen hat der belgische Asyl- und Migragtionsminister Theo Francken eine Twitternachricht mit einem Bild von Hern Chefou veröffentlicht, auf dem er in einem Migrantenlager eine Kampagne anhält und beschrieb ihn als "Dschihadistenscheusal".
In einem vor zwei Jahren hochgeladenen Video bei Youtube mit dem Titel "Oppressed" ("Unterdrückt") steht er vor einem Migrantenlager in der belgischen Provinz Steenokkerzeel und behauptet, die Bewohner darin würden dagegen protestieren, dass sie nicht genug Essen erhielten, um das Fastenbrechen des Ramadan zu feiern.
"Nach 10 Uhr Abends bekommen die Menschen nichts mehr zu essen, sie werden von der Welt komplett vergessen," spricht er in die Kamera. "Das ist ein Mangel an Respekt für ihre Menschenrechte.
"Ich habe Angst vor ihren Rufen und dem Lärm, ich höre, wie sie nach Hilfe schreien", fügt er and und behauptet, dass die "fundamentalen Freiheiten" der Migranten verletzt wurden.
Sein Youtube Kanal hat mehr als 900 Abonenten und neuere Themen umfassen angenommene Polizeigewalt gegen ethnische Minderheiten, angebliche Menschenrechtsverletztungen gegen Palästinenser, der Koran und einen Bericht über Hasna Ait Boulahcen, einem vermuteten Terroristen, der während einer Durchsuchung im Zusammenhang mit den Parisanschlägen starb.
Herr Chefou lebte in einem vierstöckigen Stadthaus in einer stillen Strasse nur einen Steinwurf entfernt von der EU Zentrale mit der Europäischen Kommission.
Laut La Capitale, einem anderen lokalen Blatt wurde Herr Cheffou bereits vor einem Jahrzehnt verurteilt wegen Hehlerei. Der Bericht fügte hinzu, dass sein älterer Bruder Karim von der Polizei im Gewahrsam 2002 erschossen wurde. Eine Kalashnikov und Granaten wurden wie berichtet wird in seiner Wohnung in Schaerbeek gefunden.
Im Original: Brussels Bomber Was ‘Migrant Rights Activist’ Who Lived Next Door To EU
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