Die NSA hat "alle" von Hillary Clintons gelöschten E-Mails gesichert und das FBI könne Zugang zu ihnen erhalten, wenn sie dies wollen meinte William Binney, ein ehemaliger hochrangiger NSA Beamter in einem Radiointerview am Sonntag. Von Aaron Klein, 31. Juli 2016
Binney sprach in seiner Kapazität als Analyst, als er die Möglichkeit ins Spiel brachte, dass der Angriff auf den Server der demokratischen Partei (DNC) nicht von Russland durchgeführt wurde, sondern von einem verärgerten US-Geheimdienstmitarbeiter, der besorgt war über Clintons Umgang mit nationalen Geheimnissen, da sie dafür einen eigenen ungesicherten Server benutzte.
Binney war einer der Architekten des NSA Überwachungsprogramms. Er wurde ein bekannter Enthüller, als er am 31. Oktober 2001 kündigte, nachdem er über 30 Jahre lang bei der Behörde arbeitete.
Er trat in der "Aaron Klein Investigative Radio" Sendung auf, die von New York aus gesendet wird.
Binney bezog sich auf die Aussage von Robert S. Mueller vor dem Justizausschuss des Senats vom März 2011, als Mueller über die Fähigkeit des FBI sprach, sich Zugang zu verschiedenen Geheimdatenbanken zu verschaffen, "um verdächtige Terroristen zu finden."
Binney sagte: "Nun, worüber er (Mueller) spricht ist der Zugriff auf die NSA Datenbank, was als Möglichkeit auch im Material gezeigt wird, das (Edward) Snowden veröffentlicht hat, und wo ersichtlich ist, dass das FBI wie auch die CIA über einen direkten Zugang zur NSA Datenbank verfügen. Für den es übrigens keine Kontrollinstanzen gibt. Das heisst also, dass die NSA wie auch eine Reihe von Geheimdiensten innerhalb der US-Regierung über diese E-Mails verfügen."
"Wenn also das FBI sie wirklich wollte, dann könnten sie sich einfach aus der Datenbank rausholen," was sowohl für Clintons E-Mails gilt, wie auch die E-Mails der DNC.
Auf die offene Frage, ob er glaube, die NSA habe Kopien "aller" E-Mails von Clinton, das heisst auch von jenen, die gelöscht wurden antwortete Binney zustimmend.
"Ja," antwortete er. "Das wäre mein Punkt. Sie haben sie alle und das FBI könnte sie sich jetzt besorgen."
Binney mutmaßte, dass der Hack gegen die DNC womöglich von jemandem innerhalb der US-Geheimdienste koordiniert wurde und zwar aus Verärgerung über Clintons Missachtung der nationalen Sicherheit beim Umgang mit ihren E-Mails.
Und ein weiterer Punkt besteht darin, dass Hillary laut eines Artikels im Observer im März dieses Jahres ein Problem mit der NSA hat, weil sie bei sogenanntem Gamma Material schlampte. Dabei handelt es sich um das sensibelste Material der NSA. Deswegen gab es mehrere NSA Vertreter, die sich bei der Presse beschwerten, beziehungsweise bei den Personen, die dann den Artikel darüber schrieben. Sie hat also ein richtiges Problem. Es gibt viele Personen, die ein Problem damit haben, was sie in der Vergangenheit gemacht hat. Daher schaue ich nicht notwendigerweise auf die Russen als die einzigen, die sich an diesen E-Mails zu schaffen gemacht haben könnten.
Der Observer definierte die GAMMA Einstufung folgendermaßen:
Die GAMMA Abteilung ist ein Verwahrungsvorbehalt, der für extrem sensible Informationen verwendet wird (beispielsweise entschlüsselte Konversationen zwischen ausländischen Spitzenpolitikern, wie es hier der Fall war)
Im Original: EXCLUSIVE – NSA Whistleblower: Agency Has All of Clinton’s Deleted Emails
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