Von Carl Campanile, 13. Mai 2016
Ein anonymer Kongressabgeordneter hat mit einem Buch zum Wahljahr ein Erdbeeben ausgelöst, das bestätigt, warum Amerikaner ihre Bundesregierung nicht ausstehen können und sich daher um Anti-Establishment Kandidaten wie Donald Trump herum gesammelt haben.
Der erfahrene Politiker legt den Finger in die Wunde eines verrotteten und korrupten Kongresses, der von Lobbyisten versklavt ist und nur an der eigenen Wiederwahl interessiert ist, in einem 65 Seiten starken Manifest namens "Geständnisse des Kongressabgeordneten X" ("The Confessions of Congressman X")
"Wie viele meiner Kollegen verspreche ich meinen Wählern viele Sachen, die ich nie erfüllen kann," gibt er zu. "Was solls? Es macht sie glücklich, das zu hören... das wichtigste an meinem Job ist ihn zu behalten."
Der Abgeordnete - ein Demokrat, der entweder noch immer im Kongress sitzt, oder irgendwann in den letzten beiden Jahrzehnten dort saß - meint, dass mehr Zeit beim Geld sammeln verbracht wird, als mit dem Lesen von Gesetzen und nennt Washington ein "Dreckloch voller Blutsauger."
Der Titel eines Kapitels fasst seine Ansichten über die Kongressführer zusammen: "Harry Reid ist ein wichtigtuerisches Arschloch," meint er über den Demokratenführer im Senat.
Das Buch, das vom kleinen Mill City Press Verlag gedruck wird basiert auf Jahren transkribierter privater Diskussionen, die der Kongressabgeordnete letzten Monat dem Verleger Robert Atkinson gab.
Atkinson lehnte ab, ob Kongressabgeordnete X derzeit einen Sitz innehat.
X sagt, der Vorhang der Anonymität gab ihm die Freiheit Geheimnisse zu enthüllen, darunter, wie öffentliche Gelder verschwendet werden.
"Wir geben Geld aus, das wir nicht haben und verschulden munter die Zukunft mit einem Wink und einem Nicken. Scheiss auf die nächste Generation. Es geht darum jetzt einen Kredit zu bekommen, um bei den kommenden Wahlen gut dazustehen," sagt er.
Er sagte, er und seine Kollegen würden oft lügen, um allen alles recht zu machen, anstelle die wahren Probleme des Landes anzugehen.
"Ich widerspreche mir permanent selbst, aber nur wenigen fällt es auf," sagt X. "In einer Minute rege ich mich über die exzessiven Ausgaben auf und die himmelschreinden Schulden. In der nächsten fordere ich dann mehr Ausgaben für Bildung, Gesundheit, Arbeitslosigkeit, Denkmalpflege blablabla."
Die Wähler werden als leichtgläubig, ahnungslose Deppen beschrieben, während die einzigen Leute, die zählen könnten die Großspender seien, die milliardenweise Dollar in as Lobbying stecken.
"Die Wähler sind unglaublich ignorant. Es ist weitaus leichter, als man meinen möchte, ein Land voller naiver, selbstvergessener Schafe zu manipulieren, die nach sofortiger Belohnung greifen...," lässt Kongressabgeordnete X vom Stapel.
Er sagt, dass Geld "korrumpiert" und die Abgeordneten "Marionetten" der Lobbyisten seien, die deren Kampagnen finanzieren.
"Geschäftsorganisationen und Gewerkschaften hieven mehr als drei Miliarden Doller rüber zu all jenen, welche die Bundesregierung bearbeiten sollen. Was sagt einem das? Wir betreiben ein verf*cktes Kasino," sagt er.
Er beschreibt sich selbst als einen "verdeckte moderaten", der Privatschulen unterstützt, wie auch Steuergutscheine, um armen Kindern den Besuch von Privatschulen zu ermöglichen.
Aber die Schüler nehmen nur einen hinteren Platz ein, wenn es um Parteipolitik geht..
"Unser Bildungssystem ist zum runterspülen und alles, was wir machen ist uns gegenseitig fertig," sagt er.
Der Kongress ist zu polarisiert und parteiisch, um etwas fertig zu bringen, wie der Kongressabgeordnete einschätzt.
"Das Vertrauen in die Regierung scheint sich gerade komplett in Luft aufzulösen. Eine Angst, dass die Regierung nur noch sich selbst dient," sagt er.
"Amerika befindet sich auf einem irreversiblen Abstieg und niemand in Washington scheint es zu stören... Gott hilf uns."
Das kontroverse Buch löste in der politischen Welt ein Namenraten über die Idendität des Autors aus.
Quellen aus New York spekulieren, dass es Steve Israel (Long Island) ist, ein Moderater, der seinen Rückzug ankündigte und der sich über das permanente Geldsammeln beschwerte, um sich die Kampagne zur Wiederwahl zu finanzieren.
Aber Israel, ein Autor, verneinte, dass er zu Stift und Papier griff.
"Absolut falsch, habe noch nie davon gehört. Und ganz ehrlich, jetzt wo ich den Kongress verlasse und das Buch geschrieben hätte, dann würde ich meinen Namen darauf setzen," sagte Israel in einer Stellungnahme.
Im Original: ‘We’re running a f—ing casino’: Politician tells all in manifesto
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen