Klickware oben

loading...

Sonntag, 14. Februar 2016

The Telegraph: Die griechische Polizei beschiesst Gruppen mit Tränengas, die gegen einen neuen Migranten-"hotspot" auf Kos demonstrieren





Die Inselbewohner fürchten, dass die Durchgangsstation für Flüchtlinge dem Tourismus schaden wird. Von  Nick Squires, 14. Februar 2016


Die griechische Polizei beschiesst Gruppen mit Tränengas und Betäubungsgranaden, die gegen den Bau eines Durchgangsstationszentrums für Flüchtlinge und Migranten auf der ägäischen Insel Kos.

Etwa 1.000 Ortsansässige marschierten einen Kilometer vom Dorf Pyli zum Ort, wo das Zentrum gebaut werden soll, und welches gerade auf einem verlassenen Militärareal aufgebaut wird.

Es ist eines von fünf "Hotspots", die Griechenland derzeit baut auf Anfrage der EU und auf einer Kette von Inseln inklusive Lesbos und Samos, die nahe der türkischen Küsteliegen.

Die Zentren sind geplant, um mehr Ordnung in de Flut von Migranten zu bringen, die über die Ägäis kommen, und um den Behörden die Gelegenheit zu geben, Syrer und andere echte Flüchtlinge von Wirtschaftsmigranten zu trennen.

Der Protest war zunächst friedlich, aber als eine Gruppe von Inselbewohnern durch die Polizeisperren drang, welche die Zugangsstrasse zum Zentrum beschützen sollte, kamen behelmte und Polizisen in Schutzanzügen und feuerten Granaten und Kanister mit Tränengas.


Die Menge zerstreute sich schnell und viele Menschen blieben mit tränenden Augen atemlos zurück, nachdem sie das Gas inhaliert hatten.

Die griechische Regierung baut die sogenannten "Hotspots", um zehntausende Flüchtlinge unterzubringen, von denen erwartet wird, dass sie dieses Jahr in Booten von der türkischen Küste kommen werden, die nur wenige Kilometer weit weg liegt.

Aber verärgerte Ortsansässige meinen, die Migrantenlager werden dem Image der Insel schädigen und den Tourismus verringern.

Sie haben ebenso Angst, dass es einer großen Zahl junger, männlicher Flüchtlinge erlaubt sein wird, in den Orten nach belieben herum zu streunern.

"Hier gehts nicht um Rassismus, sondern es geht um die Sicherheit unserer Häuser und unserer Kinder. Momentan können die Kinder alleine zur Schule gehen und sich gegenseitig in den Häusern besuchen, aber wir haben Angst, dass sich dies ändern wird," sagte Anna Karagiannis Chatzisevastou, 36, eine Mutter von fünf Kindern.

"Es tut uns sehr leid für die Flüchtlinge, aber wir haben auch Angst vor Terrorismus. Die Griechen sind gastfreundlich, aber diese Situation macht uns Angst. Das Land durchlebt bereits eine furchtbare Wirtschaftskrise. Es kann damit nicht fertig werden."

Die Insulaner glauben den Versicherungen der griechischen Behörden nicht, dass die Migranten nicht mehr als 48 Stunden auf der Insel verbringen würden, bevor sie per Schiff nach Athen gebracht werden.

"Ich denke, sie könnten für Monate hier bleiben. Wer nimmt sie denn - Frankreich? England? Niemand will sie," sagte Alex, 42, ein Tourismusmanager, sich weigert, seinen Nachnamen zu verraten.

Auf Kos leben nur 30.000 Menschen, doch die Regierung will ein Migrantenzentrum mit einer Kapazität von 6.000 Menschen bauen. Die meisten von ihnen werden junge Männer sein. Wir wollen sie hier nicht. Ihre Einstellung gegenüber Frauen ist sehr verschieden von unserer. Und ich habe Angst, dass darunter Dschihadisten sein werden."

Manolis Chatzigiakoumis, 29, der im Sommer Appartments an Touristen vermietet, sagte er hätte kaum mehr Buchungen und schob die Schuld daran auf die halbfertige Einrichtung, die Besucher aus Nordeuropa abhalten würde.

"Ich habe gerade einmal eine Buchung für Juli und sieben für den August. Normalerweise wäre ich zu dieser Zeit komplett ausgebucht."

Er sagte, er sympathisiere mit den Flüchtlingen, aber nicht mit den Wirtschaftsmigranten, die versuchen nach Griechenland zu kommen. "Welches Recht hat ein Marokkaner oder ein Westafrikaner denn auf Asyl? Viele davon sind Wirtschaftsmigranten."

Theodosis Giakoumis, 28, in einem Cafe arbeitend sagte: "Ich fürchte, dass es Zusammenstösse zwischen Ortsansässigen und Migranten kommt. Falls sie hier nur 48 Stunden bleiben habe ich kein Problem. Aber es gibt einige Leute, die sagen, sie könnten hier bis zu 25 Tage festgehalten werden. Das wäre ein großes Problem für Kos."


Im Original: Greek riot police fire tear gas at crowds protesting against new migrant 'hotspot' on island of

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen