Klickware oben

loading...

Freitag, 2. September 2016

The Spectator: Wie Schweden zu einem Beispiel wurde, wie man Einwanderung nicht handhaben sollte



Wir haben bei weitem zu viele Menschen reingelassen und wir lassen sie brutal im Stich - insbesondere die Kinder. Von Tove Lifvendahl, 3. September 2016

Wenn ein britischer Jungen irgendwo bei einem Granatenangriff stirbt, dann ist es widerlich, wenn es aber in einem Vorort von Göteborg passiert, dann gehen gleichzeitig auch ein paar Illusionen über Schweden mit zu Bruch. Der Mord von vergangener Woche an einem acht Jahre alten Jungen namens Yuusuf Warnsane passt in ein Muster, das die Schweden über die Jahre langsam bemerkten. Er kam aus Birmingham und besuchte Verwante und wurde in etwas verwickelt, von dem die schwedische Polizei glaubt, es sei ein Bandenkrieg in der somalischen Gemeinde. Letztes Jahr wurde in Malmö ein vier Jahre altes Mädchen ebenfalls zum Opfer von Bandengewalt, als es von einer Autobombe getötet wurde.

Jahrelang hat Schweden sich als eine "humanitäre Supermacht" bezeichnet - und wollte keine Kriege in der Welt führen, sondern Kriegsopfer eine Zuflucht bieten. Flüchtlinge kamen hier in außergewöhnlichen Zahlen an. In den letzten 15 Jahren erreichten etwa 650.000 Asylsuchende Schweden. Von den 163.000, die letztes Jahr ankamen erhielten 32.000 einen Asylstatus. Schweden akzeptiert relativ zur Bevölkerung mehr Flüchtlinge als jedes andere Land in der entwickelten Welt - wenn es um das Anbieten einer Zuflucht geht kann niemand mithalten. Wenn es aber um die Integration der reingelassenen geht (oder um Wohnungen, Schulen und ihre Gesundheitsversorgung) dann sind wir nicht so gut.

Es mag für den Rest der Welt eine Neuigkeit sein, aber Bandenkriege sind nun schon seit einigen Jahren ein fester Bestandteil unseres Landes. Stockholm wurde Zeuge von Szenen wie bei Charles Dickens, wo junge Taschendiebe und Einbrecher Katz-und-Mausspiele mit der Polizei treiben, die sich machtlos fühlt. Bis vor kurzem wurde Schweden bewundert für seine progressive Sozialpolitik. Heute unterstützt einer von sieben Wählern die Schwedendemokraten, eine populistische Partei, die bis vor kurzem in der politischen schwedischen Landschaft gemieden wurde.

Die Probleme mit der Einwanderung haben sich seit Jahren entwickelt, aber die Linke wie die Rechte im Land hielten die Arbeitsregulierungen und die Mietkontrollen gemeinsam aufrecht, mit welchen die Einwanderer arbeitslos und in den ghettoartigen Vororten gehalten wurden. Im Ergebnis verloren wir wertvolle Zeit. Vor drei Jahren gab es Unruhen in sozial abgehängten Gebieten von Stockholm und seitdem wurde es nur noch schlimmer. Eine Parallelgesellschaft entsteht da, wo das Staatsmonopol auf Recht und Ordnung herausgefordert wird. "Heute ist das Bandenumfeld - nun, ich will es nicht als Wilden Westen bezeichnen, aber etwas in diese Richtung," sagte Amir Rostami, ein Experte für organisiertes Verbrechen in Schweden, der an der Stockholmer Universität lehrt.

Die Integration von Erwachsenen in die schwedische Gesellschaft war schwer genug, aber es ist ein noch viel komplexeres Problem mit den ganzen unbegleiteten Kindern. Während des Irakkrieges kamen im Jahr etwa 400 Kinder ohne ihre Eltern an - und alle von ihnen brauchten einen Ort zum Leben, soziale Hilfe und eine gute Schulausbildung. Im Jahr 2015, als die Zahl der ankommenden Kinder auf 7.000 stieg gab es ernsthafte Fragen, ob Schweden dies schaffen könne. Letztes Jahr waren insgesamt über 35.000 unbegleitete Kinder bei den Behörden registriert.

Bei den Kindern ist jedes Alter dabei und sie kommen aus allen möglichen Ländern. Afghanen und Somalis machen die beiden größten Gruppen aus. Dann kommen Syrer, Äthiopier, Irakis, Marokkaner und Eritreer. Einige von ihnen fliehen aus dem Krieg; viele fliehen vor der Armut und Elend. Erstaunlicherweise sind Jungen fünfmal so oft vertreten wie Mädchen. Und es ist alles andere als klar, ob viele von ihnen in Wahrheit vielleicht Erwachsene sind - im Unterschied zu anderen Ländern testet Schweden das Alter nicht. Was immer der Bewerber für ein Alter angibt, es wird akzeptiert, es sei denn es ist "offentlichtlich" unwahr. Die Definition von "offentlichtlich" ist dabei nicht definiert. Während eines Interviews im schwedischen Radio gaben mehrere Asylbewerber zu, dass sie hinsichtlich ihres Alters gelogen haben, um ihre Chance auf einen Verbleib zu erhöhen. Einer namens Dawood sagte ganz offen: "Wenn ich sage, dass ich erwachsen bin, dann werden sie mich abschieben."

Die Kosten für die Unterbringung der Kinderflüchtlinge sind enorm: 160 Pfund pro Kind und pro Tag. Das wäre gut angelegtes Geld, wenn es denn funktionieren würde. Es gibt aber ernste Befürchtungen wonach die Kinder Opfer raffgieriger Erwachsener werden, die bei ihrem Alter gelogen haben. Dieses Jahr wurde ein 12 Jahre alter Junge von einem anderen Flüchtling in einer Flüchtlingsunterkunft vergewaltigt, der angab 15 zu sein. Eine Röntgenaufnahme seiner Zähne lassen aber darauf schliessen, dass der Angreifer eher 19 war. Noch im selben Monat wurde eine 22 jährige Schwedin (deren Eltern selbst Einwanderer waren) von einem der Flüchtlinge erstochen, um die sie sich kümmerte - es war ebenfalls ein Erwachsener, der von sich behauptete 15 zu sein. Weiter zum zweiten Teil.


Im Original: How Sweden became an example of how not to handle immigration

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen