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Samstag, 12. März 2016

The Spectator: Jean-Claude Juncker spricht mit Großbritannien wie ein römischer Kaiser


 
... und David Cameron antwortet wie ein loyaler Reichsstatthalter. Von Peter Jones, 12. März 2016


Der Präsident der EU-Kommission Jean-Claude Juncker brachte einen typisch brilannten Einwurf zur Debatte um das EU-Referendum als er meinte, dass "egal wer nicht an Europa glaubt, wer an Eruopa zweifelt, wer wegen Europa verzweifelt ist, der sollte die Militärfriedhöfe Europas besuchen."

Cicero machte genau diesen Einwurf gegenüber seinem Bruder Quintus, als der 59 v.Ch. gerade dabei war, sich seine dritte Amtszeit als Statthalter von Kleinasien zu sichern: "Asien könnte sich daran erinnern, dass würde es nicht von uns regiert werden, es wäre kaum vor kriegerischen Katastrophen oder inneren Unruhen geschützt. Aber unsere Regierung kann nicht ohne Steuern arbeiten und Asien sollte freiwillig und ohne Vorbehalte etwas von seinem Wohlstand dafür hergeben als Preis für dauerhaften Frieden und Ruhe."

So sprechen die Herren des Universums, die von jenen die sie regieren, erwarten, dass sie ihren Platz kennen. Der griechische Emporkömmling Publius Aelius Aristides (117-181) - man bemerke seinen romanisierten Namen - kam auch aus Kleinasien und verstand genau, wie man dieses Spiel spielt. Seine bekannteste Rede hielt er bei seinem Besuch des Reichsschatzamtes in Rom, wo der den Kaiser lobte, wie auch die Statthalter, die dieser überall im römischen Reich einsetzte.

Man lese diesen Auszug daraus und stelle sich Cameron als Statthalter vor.

Alles wird auf Befehl und auf bloßen Wink hin ausgeführt, leichter, als wenn man eine Saite anschlägt, und wenn etwas geschehen soll, genügt es, einen Beschluss zu fassen, und es ist getan. Die Statthalter, die zu den Städten und Völkern ausgesandt werden, haben allesamt Herrschergewalt über die, welche ihnen unterstehen. Was sie aber selbst angeht und ihr Verhältnis untereinander, so gehören sie alle in gleicher Weise zu den Beherrschten. Daher könnte man auch sagen, sie unterscheiden sich darin von den Beherrschten, dass sie zuerst zeigen, wie man sich beherrschen lassen soll. Eine so große Furcht ist sämtlichen Menschen eingeflößt vor dem großen Herrscher und „Prytanen“ des ganzen Reiches.

Daher glauben sie, dass jener über ihre Tätigkeit besser Bescheid weiß als sie selbst, und so fürchten und scheuen sie ihn mehr als mancher Sklave seinen Herrn, wenn dieser zugegen ist, ihn bewacht und ihm Befehle gibt. Keiner ist so stolz auf sich, dass er ohne Bewegung bleiben könnte, wenn er auch nur den Namen des Herrschers vernimmt, sondern er erhebt sich, preist und verehrt ihn und spricht zwei Gebete, eines für den Herrscher zu den Göttern und eines zu dem Herrscher selbst für das eigene Wohl. Wenn sie auch nur geringen Zweifel über einen Rechtsentscheid oder Gesuche der Untertanen haben, mögen sie von öffentlicher oder privater Seite kommen, so wenden sie sich, wenn einige davon berechtigt sind, sogleich an jenen, fragen an, was zu geschehen habe, und warten, bis er einen Bescheid erteilt, nicht anders wie ein Chor, der auf seinen Leiter wartet.

[..]

So sind die bestehenden Verhältnisse naturgemäß sowohl für die Armen als auch für die Reichen befriedigend und nützlich, und eine andere Art zu leben gibt es nicht. So hat sich eine einzige Harmonie staatlicher Ordnung entwickelt, die alle einschließt, und was früher offensichtlich nicht zusammentreffen konnte, hat sich unter euch vereinigt: Ihr seid fähig, zugleich die Macht über ein Reich, und dazu über ein gewaltiges, auszuüben und es nicht ohne Menschenfreundlichkeit zu beherrschen.

Genau das spiegelt Camerons gegenwärtige Einstellung wieder und sie ist meilenweit entfernt von seiner Bloomberg Rede vor drei Jahren. Nun aber, nach den kürzlich versprochenen "Reformen" weis er genau wer seine Meister sind. Wir, das Volk, sind es nicht.


Im Original: Jean-Claude Juncker speaks to Britain like a Roman emperor

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