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Sonntag, 14. Februar 2016

Daily Mirror: "Ihr könnt ohne uns nicht überleben"




Wut brach aus, als Angela Merkels "Kampfhund" Großbritannien im Fall eines Brexit mit einem Handelskrieg betroht. Von Simon Walters, 13. Februar 2016


Vergangene Nacht brach ein diplomatischer Krach aus zwischen Großbritannien und Deutschland, als ein führende Berater von Angela Merkel vorgeworfen wurde, mit einem Handelskrieg gedroht zu haben, falls Großbritannien aus der EU austritt.

Der prominente deutsche Parlamentarier Günther Kirchbaum sagte, dass das Vereinige Königreich von selbst nicht überleben könne und weckte die Angst vor lähmenden Handelszöllen auf britische Exporte, falls wir uns zum Verlassen der Union entschliessen.

Herr Kirchbaums Warnung krachte zusammen mit dem führenden Tory Parlamentarier Sir Bill Cash, der dem deutschen Politiker vorwarf, Großbritannien zu "bedrohen".

Sir Bill sagte, dass Großbritannien in zwei Weltkriegen besiegt haben, um seine Freiheit zu verteidigen, und dass es diese nun garantiert nicht an ein von Deutschland geführtes Brüssel abgeben wird.

Herr Kirchbaum wies gestern Nacht Sir Bills Behauptungen zurück. Doch zuvor griff er David Cameron und das EU-Referendum an.

Im Januar 2013 warf er Herr Cameron vor, er wolle die EU "erpressen"; im Mai 2014 narrte er den "hin- und herwschwankenden" Ministerpräsidenten und machte sich lustig über seine Versuche, Großbritannien vom Gelöbnis der EU, einer "immer engeren Union" auszunehmen und bezeichnete es als "verzweifelten Versuch, Ukip zu besänftigen"; und im November 2014 sagte er, dass Herr Cameron sich eine "blutige Nase" holen würde, falls er die Einwanderung ohne Erlaubnis aus Brüssel eindämmen würde.

Das Timing seines letzten Kommentars so nahe zum Referendum kann unzweifelhaft als Provokation gesehen werden.

Herr Kirchbaum und Sir Bill hatten eine scharfe aber höfliche Meinungsverschiedenheit während eines Treffens in Den Haag am Montag, aber die Handschuhe wurden ausgezogen, als sie danach von Angesicht zu Angesicht stritten. Herr Kirchbaum, der von einigen als Frau Merkels Anti-Cameron "Kampfhund" bezeichnet wird behauptete, dass die Wirtschaft Großbritanniens zusammenbrechen würde, wenn sie die Handelsverträge der EU aufgeben: "Ihr werdet ohne uns nicht überleben können, die Handelsbedingungen werden nicht zu euren Gunsten sein."

Sir Bill erwiederte: "Doch, wir können überleben. Wir haben das seit Generationen gemacht. Wir haben ein Multi-Milliarden Pfund Handelsdefizit mit der EU: Ihr habt einen Multi-Milliarden Überschuss. Ihr müsst uns eure Autos und LKWs verkaufen. Was bekommt ihr von uns? Denken Sie, wir sind unfähig dazu unsere eigenen Sachen zu regeln?"

An diesem Punkt hat der Anwalt Herr Kirchbaum, 51, und Mitglied von Angela Merkels regierenden Chrisdemokratischen Partei erwiedert: "Es gibt da die Frage der Zölle."

Woraufhin Sir Bill ungehalten zurückfragte: "Sie bedrohen mich aber nicht, oder?"

Der konservative Parlamentarier teilte seinem deutschen Kontrahenten mit: "Es gibt viel Geschichte zwischen unseren beiden Ländern. Wir mussten im letzten Jahrhundert um unsere Freiheit kämpfen. Wir sollten und wir werden uns nicht von einer EU-Stimmenmehrheit regieren lassen, die von Deutschland dominiert wird."

Die Sache begann schon vorher beim formalen Treffen, als Sir bill erklärte: "Unser Volk traut den demokratischen Strukturen der EU nicht mehr. Wir wollen nicht länger in der zweiten Reihe sitzen in einem Europa der zwei Reihen, das effektiv von Deutschland beherrscht wird."

Allerdings wurde er von Herrn Kirchbaum, der die EU-Angelegenheiten des Bundestages leitet, abgesägt, der die "EU-Solidarität" verteidigte unter der alle 28 Länder gemeinsam arbeiteten.

Der aufsässige Sir Bill erzählte The Mail on Sunday: "Herr Kirchbaums Bezug zu Handelszöllen war ganz klar eine Drohnung. Es war im Grunde so, als würde Deutschland den Briten sagen, dass sie ihren Mund halten sollen; es liegt in ihrer DNS, sie wollen ganz oben sein."

Sir Bill beschrieb ihren Austausch als eine "erste Meinungsverschiedenheit", verneinte aber, dass es ein Geschrei war.

Herr Kirchbaum verneinte letzte Nacht, dass er Großbritannien "bedroht" habe und bezichtigte Sir Bill der "Lüge".

Er sagte: "Ich habe keine Drohungen ausgesprochen - das ist eine Lüge. Bill Cash verfolgt seine eigene Agenda, weil er aus der EU austreten will. Ich sagte, dass falls Großbritannien die EU verlässt, dann würde es nicht weiter Zugriff haben auf den gemeinsamen Markt, und dass dies für die britische Wirtschaft mit Kosten verbunden wäre, sowie die Exporte weniger wettbewerbsfähig machen würde. Das ist der Grund, weshalb der überwiegende Teil der britischen Industrie in der EU bleiben will."

Herr Kirchbaum sagte, es war "nicht fair" für Großbritannien, die Schuld an seinen Problemem Brüssel zuzuschieben und sagte er hoffe, Großbritannien bleibt in der EU - und er sei überzeugt, dass Herr Cameron das selbe denke, und bestand darauf, dass der Ministerpräsident das Referendum als "Beruhigungspille für Leute in seiner Partei wie Herr Cash" bezeichnete.

Herr Kirchbaums Warnung kam Tage, nachdem der ebenfalls Deutsche Martin Schulz, Präsident des Europaparlaments, sagte, dass viele EU-Parlamentarier nun wollten, dass Großbritannien die EU verlässt, da das Land "ihre Geduld testen würde" mit seinen "dauernden Forderungen".

Am Freitag traf Herr Cameron traf Frau Merkel in Hamburg in seinem neuesten Versuch, weitere Konzessionen herauszuschlagen für einen neuen EU-Vertrag für Großbritannien.

Die finale Abmachung wird dann beim Treffen am Donnerstag und Freitag herausgegeben, und dem britischen Regierungskabinett am nächsten Wochenende vorgelegt. Von mindestens fünf Kabinettministern wird erwartet, dass sie gegen den Ministerpräsidenten Wahlkampf führen werden und sich der "Raus" Kampagne für das Referendum anschliessen, die für den 23. Juni erwartet wird.


Im Original: Fury as Angela Merkel's 'attack dog' threatens UK with trade war after Brexit and claims: 'You can't survive without us'

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