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Sonntag, 14. August 2016

Armstrong Economics: Islam VS Christentum, Teil 2



Von Martin Armstrong, 13. August 2016


Der Wettstreit zwischen dem Islam und dem Christentum läuft vor allem auf der Ebene der Eliten ab. Der Großteil der Türken unterstützt die Idee einer Wiederbelebung der alten Tage nicht. Und natürlich haben sowohl Hitler als auch Napoleon davon geträumt, das Römische Reich wiederzubeleben. Dieser Traum wurde von der allgemeinen Bevölkerung kaum geteilt. Diese Art von Träumerei scheint nur jene zu befallen, die nach Macht streben; nicht aber normale Menschen.

Auch unsere militärischen Eliten versuchen alles, um Putin so zu dämonisieren, damit sie ihr Spielzeug benutzen können. Es ist wie bei einem neuen Auto, niemand lässt es im Ausstellungsraum des Händlers stehen. Für sie ist die Frage wichtig, ob da ein Gegner ist. Das Motto scheint zu sein: Gibt es keinen, dann fabriziert man sich einen. Dabei gibt keine Rechtfertigung gegen Russland zu sein, da nicht mehr kommunistisch ist. Putin ist letztlich das Ergebnis der Banker, wenn nicht sogar der CIA.

Die Polizei übt die Macht über Bürger aus, weswegen sie als Gruppe betrachtet in jedem das Böse sehen, und so ist es auch bei Richtern und Staatsanwählten. Natürlich gibt es immer Ausnahmen. Die Sucht nach der Macht, die ein wiederauferstandenes Osmanisches Reich bieten würde treibt Recep Tayyip Erdogan ganz klar an. Der Durchschnittstürke träumt diesen Wiedergeburtstraum des Kalifats nicht. Die Mehrheit der türkischen Bevölkerung unterstützt diese Idee nicht.

Und auch das amerikanische Volk ist ziemlich gegen Kriege. FDR [Roosevelt, d.R.] musste im 2. Weltkrieg nach Boston gehen und versprechen nur Waffen, aber keine Truppen nach Großbritannien zu schicken, da Boston hauptsächlich aus Iren bestand, die wegen der Briten dorthin geflohen waren. Sie wollten nicht unterstützen, dass ihre Söhne in einem Krieg für genau dieLeute sterben sollten, von denen sie weggerannt sind. Die Deutschen haben im ersten Weltkrieg sogar Anzeigen mit Warnungen geschaltet, um Bürger darauf hinzuweisen, nicht mit der Lusitania zu fahren, weil die politischen Eliten der USA ihre erklärte Neutralität verletzten und auf Passagierschiffen versteckt Waffen nach Europa schifften. Die Versenkung der Lusitania wurde dann zum Anlass des Kriegseinstiegs, weil die Deutschen mit dem Versenken eines Linienschiffes einen Kriegsakt begingen.

Die Frage was die allgemeine Bevölkerung denkt stellt sich nie, es kommt nur auf die Elite an. Sie werden lügen und alles tun was notwenig ist, um ihre Agenda durchzusetzen. Vielleicht halten 15% der Türken die Wiedererrichtung des Osmanischen Reiches für eine gute Idee, das vermutlich aber vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Wie ich viele Male erklärt habe gibt es eine direkte Korrelation zwischen Wirtschaft und Krieg. Wenn jeder träge und glücklich ist, dann gibt es keinen Krieg. Es braucht schon einen wirtschaftlichen Absturz, um die Resentiments aufzuwecken, den die Eliten dann anheizen und ausnutzen können.

Die größte Krise des Mittleren Ostens ist der sinkende Ölpreis in Verbindung mit einer sinkenden Ölnachfrage, da die Lager voll sind und der Bau von Autos und anderen Produkten nicht vom Öl abhängt. Das ist eine tödliche Kombination. Einige Länder geben ihr Geld aus, ohne dass dahinter ein Plan steht. Und da die Wirtschaft in ihrer Abwärtsbewegung die Nachfrage mitgenommen hat befinden sich einige Länder in der selben Position wie Spanien nach der Entdeckung Amerikas. Diese gaben damals wie wild Geld aus, aber sie waren nicht in der Lage, ihren Lebensstil zu halten. Über die Jahrzehnte ging Spanien seben Mal pleite und stürtzte vom reichten Land Europas ab und wurde zum ärmsten. In ihrer Verzweiflung haben sie sich dann gegenseitig zerfleischt. Sie nutzten rückichtslos die Macht der katholischen Kirche für die Spanische Inquisition, um die eigenen Leute auszurauben. Selbst der Papst sprach sich dagegen aus. Die Religion war schon immer eine Ausrede in Zeiten des wirtschaftlichen Niederganges.

Als im dritten Jahrhundert der Zerfall Roms begann gab es die letzte und heftigste Verfolgung von Christen im römischen Reich, die bekannt wurde als die Große Verfolgung. Es war im Jahr 303 n.Ch., als die Kaiser Diocletian, Maximian, Galerius und Konstantin eine Reihe von Erlassen herausgaben, mit welchen die Rechte von Christen aufgehoben wurden. Sie forderten die Unterwerfung unter die traditionelle römische Religionspraxis, weil die vorherrschende Sichtweise darin bestand, dass die Götter Rom bestraften, weil die Christen diese nicht anerkennen wollten. Sie gingen auch gegen den Klerus vor und wiesen an, dass alle Einwohner von Rom den römischen Göttern Opfer bringen müssen. Die Verfolgung dauerte 8,6 Jahre bis zu ihrem Höhepunkt und versandete dann wieder. Maximian gab Münzen heraus, die ihn als Hercules, den Retter der Welt darstellten.

Es waren dann Konstantin und Licinius, die 313 n.Ch. das Edikt von Mailand herausgaben, und mit welchem die Große Verfolgung endete. Man erinnere sich an die Korrelation mit dem wirtschaftlichen Niedergang. In diesem Fall meinten die Leute, die Götter würden Rom bestrafen, weil sie den Niedergang des Reiches nichts anderem zuschreiben konnten. Gibt es einen externen Feind, dann kann man diesen als erstes beschuldigen. Sollte es nichts dergleichen geben, dann geht es gegen das eigene Volk, aus dem dann eine Gruppe herausgezogen wird, seien es die Christen im alten Rom, oder die Juden im Deutschland der Naziära. Der Fontanelle Friedhof in Neapel in Italien ist ein Mahnmal für die Christen, die während der Großen Verfolgung um ihr Leben gebracht wurden.

Es sollte natürlich klar sein, dass die Türken und andere islamisch geprägte Länder sich völlig anderen Wegen verschrieben haben, wie auch Katholiken und Protestanten, oder Juden, seien es orthodoxe oder reformierte. Vielleicht geht die Mehrheit heute nicht mehr zur Kirche und daher kann man fragen, in welchem Maß die Religion bei der Bevölkerungsmehrheit noch eine Rolle spielt. Politiker klauen unabhängig von ihrer Religion. Nichtsdestotrotz suchen sie auch immer nach einem vereinigenden Element, das sie verbreiten können.

Als Gazit ergib sich, dass es nie um den Traum der Mehrheit geht, sondern immer nur um den der Eliten. Sie werden alles notwenige tun, um ihren Traum in Erfüllung gehen zu lassen und dafür lenken sie das Volk in die eine oder andere Richtung. Das Volk ist der Kollateralschaden auf dem Weg zur Dominanz.


Teil 1: Kommt der Wettstreit zwischen dem Islam und dem Christentum wieder auf?


Im Original: Islam v Christianity Part II

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