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Donnerstag, 4. Februar 2016

The Telegraph: Der Islamische Staat kämpft darum, die Kontrolle über einen zentralen lybischen Ölhafen zu erlangen





 Der Angriff auf den Hafen von Sidra kam, als Britannien sich darauf vorbereitet Truppen zu schicken, um der neuen lybischen Regierung dabei zu helfen, es mit der Terrorgruppe aufzunehmen. Von Colin Freeman, 4. Januar 2016


Der Druck für die britischen Truppen, die gerade gegen den Islamischen Staat in Lybien in den Einsatz geschickt werden stieg am Montag, als die Terrorgruppe versucht hat, den größten Ölhafen des Landes zu erobern.

Mindestens zwei Personen wurden getötet, als Isil Kämpfer einen kombinierte Waffen- und Selbstmordautoangriff auf den Ölhafen von Sidra starteten, der an Lybiens Mittelmeerküste liegt. Eine Rakete, die in einen 420.000 Barrel großen Öltank gefeuert wurde löste einen großen Flammensäule aus.

Sidra liegt östlich an der Küste und etwa 160 Kilometer weit weg von Oberst Gaddafis Heimatstadt Sirte, wo Isil vor einem Jahr das erste Mal die schwarze Dschihadistenflagge hisste.

Die Aussicht für Isil, dazu noch die lukrativen Ölförderanlagen einzunhmen wird den Druck auf Britannien steigern, mit einen Truppenverlegungsplan vorzulegen, um Lybiens fliehender Regierung dabei zu helfen Isil aus dem Land zu werfen.

Mit dem Plan mit bis zu 1.000 britische Soldaten als Teil einer 6.000 Mann starken Allianz mit Italien - Lybiens frühere Kolonialmacht - sollen lybische Truppen trainiert und beraten werden. Britische Spezialeinheiten würden darin auch in vorderster Front kämpfen.

Das britische Hilfsangebot war ungewiss bis die beiden politischen Hauptrivalen Lybiens - das Repräsentantenhaus und der Generalkongress - eine Einheitsregierung bildeten, was kurz vor Weihnachten geschah. Der Verteidigungsminister lehnte eine Kommentierung des Gerüchte, wonach britische Spezialeinheiten bereits seit Montag Aufklärungsarbeiten betreiben für eine großangelegte Anti-Isil Offensive rund um Sirte.

Während einige Berichte behaupteten, dass die britisch-italienischen Kräfte innerhalb von Wochen in Lybien ankommen könnten meinte eine Regierungsquelle: "Die vorweihnachtliche Einigung muss sich erst bewähren und es müssen noch verlässliche Strukturen etabliert werden. Meine Einschätzung ist, dass wir eher über Monate reden als Wochen."

Er fügte an: "Es geht mehr darum, wo das Truppenübungsgelände unserer Kräfte sein wird, als um noch mehr kinetische Kraft.

Genaue Details über den Angriff auf Sidra waren Montag Nacht noch unklar, obwohl Kommandeure einer bewaffneten Schutztruppe, die Lybiens Ölinfrastruktur schützen sagten, dass die Isis Offensive zurückgeschlagen wurde.

Während Sidras Öldepot fast das ganze letzte Jahr außer Betrieb war wegen des offenen lybischen Bürgerkriegs wäre die Besetzung noch immer eine bedeutende Trophäe für Isil gewesen, das Millionen Dollar mit der Kontrolle der Öleinrichtungen in Syrien verdiente.

Die Gruppe hat Sidra bereits im Oktober vergeblich angegriffen, wo sie eine Autobombe zündeten und ein Tor des Geländes überfielen.

Bis heute steht Sidra unter der Kontrolle von Ibrahim al-Jathran, einem Föderalisten und ehemalien Rebellenkommandeur, der weder zum Repräsentatenhaus noch zum Generalkongress loyal steht.

In einem Äußerung, die online zirkuliert meint Isil, dass die Operation nach  Abu Mughira al- Qahtani, einem ihrer ehemaligen Führern benannt ist, von dem geglaubt wird, dass er vor zwei Monaten bei einem US Luftangriff in Derna, einer anderen von Isil gehaltenen Stadt getötet wurde.

Lybien befand sich die vergangenen zwei Jahre in einem Zustand des Beinahechaos als Ergebnis eines Kampfes zwischen den politischen Hauptfraktionen.

Auf der einen Seite befindet sich der nationale Generalkongress, der Tripolis kontrolliert und von einer Reihe von islamistischen und nicht-islamistischen Milizen gestützt wird.

Auf der anderen Seite befindet sich das sekuläre Repräsentantenhaus, das im Sommer 2014 in die östlich gelegene Stadt Tobruk verlegt wurde, nachdem sie von den Kongressmilizen aus Tripolis vertrieben wurden.

Beide waren bislang bittere Rivalen, wobei das Repräsentantenhaus den Kongress als Islamhardliner sieht und der Kongress das Repräsentantenhaus als Gaddafis Loyalisten, die das alte Regime wieder errichten wollen.

Der Entschluss im vergangenen Monat, eine Einheitsregierung zu bilden, die nach fast einem Jahr Friedensverhandlungen durch die UN zustande kam wird als zentral betrachtet, damit das Land sich wieder stabilisieren kann.

Der Westen drängt nun auf die Kooperation mit Lybien gegen Isil, wie auch im Kampf darum, dass die transmediterrane Menschenschmugelroute auszutrocknen, in der Lybien einen zentralen Bestandteil ausmacht.


Im Original: Islamic State battles to seize control of key Libyan oil depot

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