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Samstag, 3. September 2016

Zero Hedge: Reuters lässt einen verstörenden Versuchsballon los: "Die EZB könnte dazu gezwungen sein Aktien zu kaufen", Teil 2


Das verstörendste am Reutersartikel ist aber, dass er so klingt, als wären die ETF Käufe der EZB bereits eine beschlossene Sache, und dass dies ein Weg ist, den Markt darauf vorzubereiten. Ein kleiner Spass:
Es gibt viele Möglichkeiten für die EZB, bevor sie sich an den Kauf von ETFs macht, die Parameter seines momentanen Anleihekaufprogramms zu beeinflussen würde aber den Druck von der Zentralbank nehmen, um danach radikalere Massnahmen zu ergreifen, wie etwa den Kauf von Aktien.

Allerdings gibt Reuters zu, dass aufgrund der Komplexität, und weil die Aktienform in Europa nicht so verbreitet ist wie in den USA, es möglicherweise weniger helfen wird, wie andere Möglichkeiten. Im Mai wurde der Vizepräsident Vitor Constancio gefragt, ob die EZB auch Wertpapiere kaufen würde, worauf dieser nur meinte, dass es keine weiteren Maßnahmen mehr gäbe, nachdem die Geldpolitik im März bereits gelockert wurde. Mindestens zwei ETF Anbieter, die von Reuters kontaktiert wurden sagten, sie hätten keine Gespräche mit der EZB geführt.

Wie Thomas Bartolacci, der Leiter der ETF Abteilung bei Vanguard, dem zweitrößten ETF Anbieter nach BlackRock, sagte: "Wertpapiere sind mit weit mehr Fragen behaftet und das würde den Kauf durch egal welche Zentralbank ein wenig schwieriger machen als das Schlucken einer Pille." Dazu muss man aber auch sagen, dass sowohl Vanguard als auch BlackRock hocherfreut wären, würde die EZB die Monetarisierung von Aktien über ETFs laufen lassen, da es zu einer noch größerer Nachfrage durch passive Investitionen führen würde (die Vanguard sicherlich auch gerne liefert), während die EZB gleichzeitig die Aktienpreise in den Himmel schicken würde, was sich dann auch auf andere Märkte in der Welt überschwappen würde.

Leider wird nicht erwähnt, dass Credit Lyonnais Securities Asia vor einer Woche beim Blick auf die ETF Käufe der BOJ zum Schluss kam, dass "die BOJ den Aktienmarkt verstaatlicht", weil es genau das ist, was sie mit jedem Interventionsschritt auf dem Aktienmarkt anrichtet.

"Es ist seltsam, wie die BOJ den Preismechanismus des japanischen Aktienmarktes lähmt, indem sie ihn teilweise verstaatlicht, und es ist noch seltsamer, dass sie es machen, während sie mit dem Kaufmuster damit wissentlich den Aktienindex bedeutend in Schieflage bringen. Die willkǘrlichen Entscheidungen des Nikkei Kommittees können über die Verteilung von Billionen an Yen der BOJ - also Regierungsgeld - entscheiden."

Leider deutet dieser "Versuchsballon" von Reuters in exakt eine Richtung: Trotz der politischen Komplexitäten wird die EZB bald keine andere Wahl haben als mit der Monetarisierung von ETFs zu beginnen und vielleicht einem weiteren Korb an Aktien, wodurch der europäische Aktienmarkt dem japanischen auf dem Weg zur Verstaatlichung folgen würde. Und warum auch nicht: Immerhin wurde bereits sowohl in Japan als auch in Europa der Anleihemarkt verstaatlicht, wobei die EZB eplizit Übernahmen finanziert. Bedenkt man den eigentlichen Sinn und Zweck von Zentralbanken, der immer im Erzeugen eines "Wohlstandseffekts" bestand und darin, die Risikowerte höher zu drücken, warum dort aufhören?

Schlisslich fragt sich auch, wenn die EZB und die BOJ (nicht erwähnen braucht man die SNB) erst einmal ETFs kaufen, wie lange wird es dann noch dauern, bis auch die US Federal Reserve dazu gezwungen sein wird mitzumachen, um die weltweite Verstaatlichung der Aktienmärkte zu vervollständigen? Zurück zum ersten Teil.


Im Original: Reuters Floats Disturbing Trial Balloon: "The ECB May Be Forced To Buy Stocks"

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