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Montag, 15. August 2016

Oil Price: Steht Saudi Arabien kurz vor der Kapitualtion im Ölpreiskrieg?



Von Rakesh Upadhyay, 11. August 2016


Das Königreich hat Probleme mit dem schwachen Wirtschaftswachstum, steigenden Gebühren und Steuern, sowie einer Volkswirtschaft, die nicht in der Lage ist den Arbeitern ihr Geld auszuschützen, wodurch tausende Arbeiter aus Südostasien in eine unsichere Zukunft blicken.

Wenn ein Land nicht in der Lage ist, seine Migrantenarbeiter zu ernähren, dann sagt das einiges aus über dessen Zustand aus.

Der Sturz des Ölpreises hat das ölreiche Känigreich dazu gezwungen Austeritätsmaßnahmen zu ergreifen und Zahlungen an ohnehin bereits auf dem Zahnfleisch gehende Vertragspartner zu verschieben.

"Es scheint, als habe die Austerität das Land schneller und härter getroffen als erwartet, wodurch Bauvorhaben angehalten und Einstellungen gestoppt wurden," sagte der Mittelostökonom bei Capital Economics Jason Tuvey, wie die Financial Times berichtete.

Während der Finanzkrise 2009 half die die Regierung den Unternehmen finanziell, um über den Zahlungseinbruch hinwegzukommen, allerdings hat die Finanzmisere dazu geführt, dass Vorauszahlungen von 20 Prozent auf 5 Prozent gekürzt wurden, wie die Zeitung Al-Hayat berichtete.

"Das Geld wird auf der Spitzenebene zurückgehalten," sagte ein Banker gegenüber der Industrie. "Das geht nun schon seit Oktober so und es ist schwer abzuschätzen, wie lange es noch dauern wird," berichtete Reuters im Februar dieses Jahres.

Die gestrandeten indischen und pakistanischen Arbeiter sind der Beweis, dass sich die Dinge seit Februar immer noch nicht verbessert haben.


Wen trifft es am härtesten?

Die Bauarbeiter aus Indien und Pakistan sind von den harten Maßnahmen am meisten betroffen. Diese Gruppe von Arbeitern verlor ihre Stelle, und dazu die grundlegenden Annehmlichkeiten wie eine Gesundheitsversicherung, Nahrung, Obdach und Zugang zu medizinischen Einrichtungen - eine Situation die sich verbessert hat, nachdem Vertreter der betroffenen Länder eingeschritten sind und Hilfsleistungen anbieten.


Warum können sie nicht nach Hause?

Die Arbeiter warten auf viele Monate an zurückgehaltenen Gehältern und Boni, und die meisten sind unsicher darüber, ob ihre ausstehenden Zahlungen überhaupt je bezahlt werden. Im saudischen System ist die Zustimmung des Arbeitgebers notwendig, um ein Visum zu bekommen, weswegen viele auch gestrandet sind.

Und nach Jahern der Plackerei wollen die Arbeiter auch nicht mit leeren Händen nach Hause, ohne das mitzunehmen, was ihnen zusteht - im Grunde stehen die Arbeiter vor der Wahl, ob sie ihre Verluste begrenzen sollen und mit nichts in der Hand gehen, oder ob sie bleiben sollen und das ganze aussitzen.

"Sie geben uns keine Antworten, wenn es um unsere Gehälter geht," sagte Mohammed Salahaldeen, ein Kanalbauer aus Bangladesch, der gerade in einem Arbeitslager in Riad war, das in besseren Tagen von der saudischen Oger Baufirma gebaut wurde. "Sobald sie mir mein Gehalt und meine Boni gezahlt haben werde ich gehen," berichtete die Financial Post.


Alles in bester Ordnung

Bei einem Treffen zwishen Indiens stellvertretendem Außenminister und dem Saudischen Arbeitsminister Mufrej al-Haqbani in Riad stimmte die Saudiregierung zu, dass den Arbeitern bei ihrem Geld geholfen werden muss.

"Die Dinge stehen nicht so schlecht, wie gezeigt und projeziert wurden," sagte der Minister in einer gemeinsamen Stellungnahme mit Herrn Haqbani nach dem Treffen. "Die Dinge stehen sehr gut. Wir befinden uns in stetigem Kontakt mit allen Vertretern und den verschiedenen Abteilungen des saudischen Königreichs."

Auch andere Regierungen stehen im Zusammenhang mit den Arbeiterlöhnen sowohl in Kontakt mit der saudischen Regierung und den Baufirmen.


Saudis leere Taschen

Abgesehen von den positiven Aussichten für das Königreich wird die Situation, so lange die Abhängigkeit vom Öl bleibt, erst noch schlimmer werden, bevor es wieder besser wird. Pendelt der Ölpreis weiterhin bei 42 Dollar, dann wird der saudischen Volkswirtschaft wahrhscheinlich das Geld ausgehen, wie der Internationale Währungsfond (IWF) zeigte.

"Alle Ölexporteure werden sich an den neuen niedrigen Ölpreis anpassen müssen," warnte der IWF laut Independent. "Alle" beinhaltet in diesem Fall in erster Linie Saudi Arabien.

Währenddessen produziert das Land weiterhin eine Rekordmenge an Öl mit 10,67 Millionen Barrel am Tag, was 120.000 mehr sind als im letzten Monat - und es gibt kein Zeichen einer Verlangsamung. Obwohl Saudi Arabien damit seinen Marktanteil halten kann, und für dieses Festhalten kann man sie schwerlich kritisieren, so gibt es keine Zweifel, dass dies die Angebotsschwemme vergrößern wird, und das wird dem Ölpreis kurzfristig betrachtet nicht gut tun.

Sollte der Ölpreis auf dem niedrigen Wert von heute bleiben, dann wird es Jahre dauern, bis Saudi Arabien seine einstmalige Macht wieder zurück bekommt.


Im Original: Is Saudi Arabia About To Cry Uncle In The Oil Price War?

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