Sonntag, 12. Juni 2016

The Spectator: Wer ist Schuld an der Dschihadistenbraut? Sicherlich nicht ihr erstaunlicher Vater



Er schob die Schuld auf die Polizei, als seine Tochter nach Syrien reiste, erwähnte aber nie, dass er sie zu islamistischen Aufmärschen mitnahm. Von Rod Liddle, 11. April 2015

Wie Sie, nehme ich an, war auch ich furchtbar besorgt in den letzten paar Wochen über das Verschwinden der 15 jährigen Amira Abase. Amira floh am 17. Februar aus dem Land, um irgendwo in Syrien eine aufregende und herausfordernde Stelle als Hausnutte anzutreten, für die lebhaften und kopfabschneidenden Krieger des Islamischen Staates, vielleicht sogar in Rakka. Sie reiste zusammen mit zwei ähnlich eingestellten Schulfreundinnen aus dem örtlichen Kalifat Bethnal Green und seitdem hat man nichts mehr von ihnen gehört. Wir falten unsere Hände in Angst über das Schicksal, das womöglich über diese Mädchen gekommen ist. Es ist natürlich anerkennenswert, dass sie wie so viele andere eifrige junge britische muslimische Frauen, unbedingt eine Dschihadistenbraut werden wollte. Denn was für ein Leben hätte ihr nur gedroht in dieser islamophoben Hölle von Vereinigtem Königreich? Wie Russell Brand klug feststellte fühlen diese jungen Leute, dass sie bei uns keine Zukunft haben, sie sind hoffnungslos, nicht wahr.

Die wirkliche Besorgnis aber besteht darin, dass Amira vielleicht von einem Dschihadisten aufgenommen wurde, der nicht ganz so progessiv ist bei Fragen zur, sagen wir, Frauenemanzipation und den echten Mühen, welche sie Lesben erleben, Bisexuelle, Schwule und Transsexuelle. Vergiftete Ansichten, die so ziemlich genau jenen Ansichten entgegen stehen, die wir ihr für viel Geld eingeimpft haben. Ich kann mir vorstellen, dass Amiras Ehemann eines Abends nach einem langen Tag voller Köpfe abschlagen nach Hause kommt, den Krummsäbel in der einen Hand haltend und den Kopf eines Christen in der anderen, sich vor sie stellt, um dann vielleicht leichte, aber bedeutungsschwangere Zweifel zu äußern über das Adoptionsrecht von Schwulen und die in-vitro Behandlung für verheiratete schwule Paare. "Ich bin einfach nicht überzeugt, Schatzi", höre ich ihn leicht hilflos sagen. Und Amira antwortet: "Du tropft Ungläubigenblut auf den Teppich, Tariq."

"Aber wir haben doch gar keinen Teppich. Es ist nur gestampfter Lehm und Staub."

"Ähm. Ja, du hast recht. Ich will jetzt bitte wieder nach Hause in Bethnal Green gehen."

Darin liegt das Problem - dass Amira das alles nicht so recht durchdacht hat.

Wir wissen, warum sie ging. Weil, wie Russel uns sagte, sie keine Hoffnung hat und wegen der Islamophobie. Und laut BBC und Guardian und selbstredend ihrem Vater Hussen Abase auch, weil die gewöhnungsfaschistische Polizei nicht eifrig genug versucht hat, sie vom Gatwick Flughafen fernzuhalten. Das ist unzweifelhaft eine Polizeiaufgabe, Moslems vom Gatwick Flughafen fernzuhalten - nicht weil sie vielleicht Flugzeuge in die Luft sprengen könnten oder so, Sie verdammter Phober, sondern weil wir von ihrer Abreise aus unserem Land völlig enttäuscht wären. Daher ist es die Aufgabe der Polizei, sie aufzuhalten, Inschallah.

Oder es könnte sein, dass sie - wieder laut den Progressiven - online "gegroomt" wurde von verwirrten Islamisten (wörtlich pflegen, zurechtmachen, d.R.). Grooming übrigens, war einmal das, was Schimpansen bei sich gegenseitig machten, oder was meine Kollegin Melissa Kite vielleicht bei einem Pferd macht. Aber das Wort wurde von der Linken zugelassen und nun bedeutet es gar nichts mehr, außer, dass man den Angetanzten selbst vom geringsten Anteil an Schuld freispricht. Gegroomt werden heisst Opfer sein und das ist das Ende der Diskussion.

Oder es könnte sein - wieder von Links - dass das eingreifende Verhalten unserer Sozialdienste Amira irgendwie radikalisiert haben und dafür sorgten, dass sie auf der Stelle ihre Koffer für Syrien packen wollte. Oder der Glamour und die Chuzpe der Irren im Islamischen Staat hatten den selben Effekt auf Amira und ihre Freunde, wie sagen wir Justin Bieber auf andere Mädchen in ihrem Alter hat. Die lachhafte These passt wie die Faust aufs Auge - vor allem, weil sie wie die anderen Thesen jegliche Verantwortung von Amira und ihrer Familie und den Moscheen und der örtlichen muslimischen Gemeinde ablehnt. Sie sind nie schuld. Es ist immer jemand anderes - der Filz, die Geister, die fiese antiislamische Haltung der Briten, der ach so verderbliche Einfluss des Internets, Glamour, Grooming und so weiter. Das war es , das war es das Amira nach Gatwick gebracht hat. All das Zeugs.

Amiras Vater Hussen klammerte sich an die Ansicht, die Polizei sei schuld. Warum haben sie ihn nicht gewarnt? Sicherlich wurde seine liebliche Tocher durch die Familie nie den Schrecken islamischen Extremismus ausgesetzt, wie er der Presse gegenüber meinte. Irgendeine Andeutung und er hätte sie sofort davon weggezerrt meinte er - bis das Video veröffentlicht wurde. Das Material zeigt Hussen Abase bei einem Marsch in London, der von der verbotenen Terrororganisation Al-Muhajiroun organisiert wurde, wie er eine Amerikanische Flagge verbrennt und dabei "Allahu Akbar!" ruft und das mit einer hassverzerrten Fratze, während er neben Michael Adebowale steht, der einer der Mörder des britischen Soldaten Lee Rigby war, und direkt hinter dem hirnverbrannten Extremisten Anjem Choudary.

Und Hussen war nett genug, Amira zu zwei Märschen mitzunehmen, genauso wie es jeder Vater mit seinen Kindern an einem ruhigen Samstag machen würde, entweder den Tod der ungläubigen Kakerlaken fordern, oder zum Ikea gehen - was solls sein, Kinder?

Hussen ist Äthiopier und natürlich - natürlich - arbeitslos. Er kam in dieses Land, wie er sagte, wegen der Demokratie und der Freiheit. Und auch, wie zu vermuten ist, damit er und seine widerwärtige Familie schwerstabhängig werden von den Transfers der Steuerzahler, während sie nach der Zerstörung jener Zivilisation rufen, die sie mit lächerlicher und wohl verrückter Grosszügigkeit behandelte. Ich kam hierher für das Recht deiner absoluten und völligen Zerstörung, während ich dafür extravagant belohnt werde. Irgendein Problem damit?

Hussen Abase ist nur der eine, den wir kennen: Ich frage mich, wie viele andere dieser Sorte Müll es noch gibt, die Väter und Mütter, oder die Imame, oder die Lehrer in öffentlichen Schulen. Wir wissen von Hussen, weil ein Journalist mit gutem Auge sein Gesicht in der Menge erkannte. Was macht er hier? Wäre er nicht glücklicher in Rakka bei seiner Tochter? Amira ist das Opfer von Extremismus, meinte Hussen später gegenüber der Presse. Ja in der Tat - deiner eigenen.


Im Original: Whose fault is the jihadi bride? Certainly not her astonishing dad

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