Donnerstag, 28. Juli 2016

Zero Hedge: Warum ein "Dollar" nur der Name für eine Einheit Gold sein sollte



Von Frank Shostak vom Mieses Institut (und mit Kommentaren von Pater Teebrarum), 27. Juli 2016



Es war einmal vor langer Zeit..

Vor 1933 wurde der Begriff "Dollar" genutzt, um eine Einheit Gold zu beschreiben, die ein Gewicht von 23,22 Körnern hatte. Und da eine Unze aus 480 Körnern besteht bedeutet dies, dass der Begriff Dollar auch stand für 0,048 Unzen an Gold. Dies wiederum bedeutet, dass eine Unze Gold 20,67 Dollar wert war.

Heute liegt der Unzenpreis für Gold nicht bei 20,67 heutigen Dollar, da es keine Einheit namens Dollar mehr gibt. Dollar ist lediglich noch der Begriff für 0,048 Unzen an Gold. Dazu schrieb Rothbard:

In einem wirklich freien Markt druckt niemand Dollar, da es tatsächlich keine Dollars gibt; es gibt nur Waren, wie etwa Weizen, Autos und Gold.

Genauso standen die Namen anderer Währungen für eine feste Menge an Gold. Die Gewohnheit, diese Namen als von Gold unabhängige Werte zu verwenden kam erst auf, als der Papierstandard eingeführt wurde.

Über die Zeit, als das Papiergeld ein Eigenleben entwickelte, wurde es akzeptabel einen Preis für Gold in Dollar, Franken, Pfund etc. festzulegen (die Absurdität dessen erreichte mit der Einführung des Fliessgeldsystems neue Höhen). In einem freien Markt fliessen Währungen nicht gegeneinander. Sie werden gemäss ihrer festen Definition getauscht.

Wenn das britische Pfund 0,25 Unzen Gold entspricht und der Dollar 0,05 Unzen, dann ist das britische Pfund fünf mal so viel wert wie ein Dollar. Dieser Austausch basiert auf der Tatsache, dass 0,25 einer Unze fünfmal so groß ist wie 0,05 einer Unze und daraus leitet sich unmittelbar die Austauschrelation von 5-zu-1 ab.

In anderen Worten entspricht die Austauschrate zwischen zwei festen Währungen ihrem Verhältnis an Goldgewicht, sprich, ein britisches Pfund = fünf US Dollar.


Ein absurdes System

Die Absurdität eines fliessenden Währungssystems entspricht der Vorstellung eines fluktuierenden Marktpreises für Dollar, wenn er in Cent berechnet wird. Wie viele Cent einem Dollar entsprechen unterliegt keinen Schwankungen. Die Relation ist bis in alle Ewigkeit definitorisch fixiert.

Das gegenwärtige fliessende Austauschsystem ist ein Nebenprodukt des davor ausgesetzten Bretton Woods Systems mit festen Wechselkursen, das zwischen 1944 und 1971 bestand.

Innerhalb von Bretton Woods diente der US-Dollar als internationale Reservewährung, auf der alle anderen Währungen- ihr Geld und Kreditsystem aufbauen konnten. Der Dollar wiederum war an den Goldpreis von 35 Dollar pro Unze gebunden. Aber trotz dieser Verbindung zum Gold konnten nur ausländische Regierungen und Zentralbanken ihre Dollars in Gold umtauschen.

Eine der Haupttriebfedern des Zusammenbruchs von Bretton Woods war die lockere Geldpolitik der US-Zentralbank, die den Goldpreis auf dem Goldmarkt über die offiziellen 35 Dollar gedrückt hat. Der Preis, der im Januar 1970 bei 35 Dollar pro Unze stand sprang bis August 1971 auf 43 Dollar pro Unze - ein Anstieg von fast 23 Prozent.

Die wachsende Lücke zwischen dem Goldmarktpreis und den offiziellen 35 Dollar pro Unze erschuf gigantische Profitgelegenheiten, und einige europäische Zentralbanken entschlossen sich diese auszuschöpfen, indem sie von der US-Zentralbank ihr Gold einforderten.

Da die Amerikaner aber nicht genug Gold hatten um die Nachfrage durch die gedruckten Dollar zu decken mussten sie effektiv den Bankrott erklären und die Fixierung des Dollars an das Gold im August 1971 aufgeben. Um das Bankrottsystem zu schützen haben die politischen Entscheider dann die Empfehlung von Milton Friedmann aufgegriffen und einen freien Preismechanismus eingeführt.



Keine Grenzen mehr

Während der Dollar im Rahmenwerk von Bretton Woods eine gewisse Verbindung zum Gold hatte und alle anderen Währungen auf dem Dollar basierten, ist all das heute weg. In einem freien Rahmenwerk gibt es keine Grenzen mehr was das Gelddrucken betrifft. Laut Murray Rothbard heisst das:

Ein Vorteil fester Relationen, insbesondere zu Gold, aber auch zu einem gewissen Grad zu Papier, liegt darin, dass es der volkswirtschaftlichen Inflationierung durch die Notenbanken vorbeugt. Der Vorteil von freien Relationen - dass plötzliche Währungskrisen verhindert werden durch die Bewertung der Währungen nach der Notwendigkeit - ist etwas gemischt, aber immerhin bewirkten die bereits verursachten Krisen eine gewisse Restriktion bei der inländischen Inflation .

Mit der Politik der Koordination aller Zentralbanken wird ein synchronisiertes Gelddrucken ermöglicht, das die Wertfluktuationen so stabil wie möglich hält.

Offensichtlicherweise führt diese Politik im Verlauf zu einer stetigen Verarmung durch einen überhöhten Konsum, der nicht von der Produktion echter Werten gedeckt ist.

Darüber hinaus kann es in diesem Rahmensystem passieren, dass ein Land versucht, sich einen Vorteil zu erwirtschaften, indem es den Wert seiner Währung mit Hilfe einer lockeren Gelddruckpolitik verringert, was dazu führt, dass andere das selbe tun werden.

Daraus folgt ein kompetitives Entwerten, was der sichere Weg ist, eine Marktwirtschaft zu zerstören und die Welt in eine Krise zu stürzen. Dazu schrieb Mises in seiner Arbeit Human Action:

Die allgemeine Akzeptanz der Prinzipien eines flexiblen Standards muss notwendigerweise zu einem Rennen zwischen den Nationen führen, die sich gegenseitig ausstechen. Am Ende dieses Wettbewerbs steht die komplette Zerstörung der Geldsysteme aller Nationen.

Im Original: Why A "Dollar" Should Only Be A Name For A Unit Of Gold

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