Mittwoch, 27. Juli 2016

The Spectator: Die französischen Politiker haben da ein Riesenproblem vor sich



Von James Forsyth, 26. Juli 2016


Der heutige Terroranschlag war nun die siebte islamistische Greueltat in Frankreich seit Januar 2015. In den letzten 18 Monaten verloren zweihundertunddreisig Menschen durch den islamistischen Terrorismus ihr Leben. Dieser Anschlag mag nur eine unschuldige Person getötet haben, aber es war ein außerordentlich brutaler Mord: Einem 84 Jahr alten Priester wurde während einer Messe die Kehle durchgeschnitten. Es war ein Anschlag mit dem Ziel zu Schockieren und zu Trennen, und es unmöglich zu machen das religiöse Element in diesem Terrorakt weiter auszublenden.

Die beiden Terroristen wurden von der Polizei erschossen, bevor sie weitere ihrer Geiseln ermorden konnten, zwei Nonnen und mehrere Mitglieder der Gemeinde. Aber die Nachricht, dass einer der Angreifer behördenbekannt war und letztes Jahr bereits versuchte nach Syrien zu gelangen wird Fragen aufwerfen, warum ihn die frazösischen Sicherheitsbehörden nicht enger überwacht haben. Tatsächlich gab es sogar Berichte in Frankreich, wonach der Angreifer sogar inhaftiert war, weil er versuchte sich dem Islamischen Staat anzuschliessen, dann aber wieder entlassen und mit einer elektronischen Fussfessel ausgestattet wurde, wobei diese Vormittags überhaupt nicht überwacht wurde.

Sollte sich dies als wahr entpuppen, dann wird dies zu einem Riesenproblem werden für die französische Regierung. Präsident Hollande und Ministerpräsident Valls sind momentan jeweils ziemlich unbeliebt; Valls wurde sogar ausgebuht, als er an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des 14. Juli in Nizza teilnahm, weil die Anwesenden glauben, die Regierung habe nicht genug getan den Schutz anlässlich der Feierlichkeiten zum Bastille Feiertag in der Stadt.

Der Islamische Staat hat schnell die Verantwortung übernommen für den heutigen Anschlag. Während sie im mittleren Osten militärisch unter Druck stehen sind sie erpicht darauf zu beweisen, dass sie nach Europa "reinreichen" können. Der IS hat sich ebenso die Nizza Anschläge verantworlich erklärt, sowie den Axtanschlag in Deutschland und den dortigen Selbstmordanschlag am Sonntag. Aber die Befürchtung ist, dass dieser Anschlag ein Ziel hatte, das fast nicht zu verteidigen ist. Es ist einfach nicht möglich, jede einzelne von Frankreichs 40.000 katholischen Kirchen zu bewachen.


Im Original: French politicians have a major problem on their hands

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