Mittwoch, 20. Juli 2016

Breitbart: Journalist erhält 800 Beschwerden, nachdem er hinterfragte, warum eine kopftuchtragende Reporterin über den Nizza Anschlag berichtete




Der Presserat erhielt über 800 Beschwerden, nachdem die Sun einen Artikel veröffentlichte, in dem hinterfragt wird, warum bei Channel 4 vergangene Woche eine kopftuchtragende Muslimin als Moderatorin gewählt wurde, um über die islamistischen Terroranschläge in Nizza zu berichten. Von Donna Rachel Edmunds, 19. Juli 2016


Das ehemalige Vorstandmitglied der konserativen Partei Sayeeda Warsi ist unter den Beschwerdeführern über den Arikel und wirft der Sun "offenen Rassismus" vor.

In seiner Tageskolumne für die Sun hinterfragte der leitende Journalist Kelvin Mackenzie, ob Fatima Manji, eine muslimische Nachrichtensprecherin mit Kopftuch die richtige Wahl gewesen sei, um über die furchtbaren Ereignisse in Nizza zu berichten.

Her Mackenzie fragte: "War es angemessen für sie, vor der Kamera zu stehen, wenn es gerade wieder ein weiteres schockierendes Gemetzel durch Moslems gab?"

"Haben sie es gemacht, um ihren normalen Zuschauern eins auszuwischen, die das Kopftuch als eine Art Sklavereisymbol für muslimische Frauen sehen in einer männerdominierten und ganz klar gewalttätigen Religion?"

Herr Mackenzie erklärte, dass Frau Manji, die seit vier Jahren beim Sender ist, ganz offenbar nur an diesem Abend in der Berichterstattungsrotation dran war.

"Berücksichtigt man dies, warum haben sie dann nicht sie nach Nizza geschickt anstelle [ihres Kollegen Jon] Snow? Natürlich gab es da einen guten Grund für."

"Die Menschen in Nizza und in ganz Frankreich würden in diesen angespannten Zeiten eine ausländische Reporterin mit einem Kopftuch ganz klar als eine massive Provokation betrachten."

Dann weist er auf das französische Verbot von Ganzkörperverschleierungen in der Öffentlichkeit hin und fügt an: "Ich bin nicht einmal sicher, ob es in Frankreich legal ist im Fernsehen ein Kopftuch zu tragen."

Er schlussfolgert: "Mit all den großen Terroranschlägen, die derzeit weltweit von Moslems verursacht werden denke ich, der Rest von uns hat aus Vernunftgründen das gute Recht sich Sorgen zu machen, was im Kern dieser Religion eigentlich vorgeht. Wer war denn im Fernsehstudio, der unsere Ängste repräsentiert hat?"

"Niemand."

Der Artikel provozierte eine Welle der Kritik, in der viele Herrn Mackenzie und der Sun Rassismus und Engstirnigkeit vorwarfen. Einige riefen bei Twitter zu Beweschwerden auf:

Die unabhängige Organisation für Pressestandards (IPSO) hat gemeldet, dass sie nun über 800 Beschwerden zum Artikel erhielten und sagte, dass die Mehrheit der Beschwerden sich auf den Wahrheitsgehalt, Belästigung und Disriminierung bezogen, wie die BBC berichtet hat.

Währenddessen hat die ehemalige stellvertretende Vorsitzende der konservativen Partei, Baroness Warsi, dem Sun Redakteur Tony Gallagher geschrieben und ihm vorgeworfen, mit der Veröffentlichung des Artikels Hassverbrechen zu schüren.

"Wie auch Politiker, welche die Verantwortung tragen für xenophobe und giftige Kampagnen, welche die Gesellschaft spalten, so sollten auch Journalisten für ihre "Verbalverbrechen" verantwortlich sein, wenn diese einfach nur Stereotypen wiederholen und dämonisieren, und darin versucht wird, eine gesamte Gemeinschaft verantwortlich zu machen für die Taten eines Einzelnen," schrieb sie.

Sie bot überdies auch Hilfe bei der Umerziehung von Herrn Mackenzie an, indem sie sagt: "Es gibt eine Reihe von Akademikern, Schriftstellern und Politikern, die Experten sind in Gesellschaftskohäsion und der Bekämpfung von Engstirnigkeit und gerne auf Freiwilligenbasis ihrer Zeitung beim Denkprozess helfen und ihren Kolumnisten wie etwa Kelvin Mackenzie weiterbilden würden."

In einer Stellungnahme hat Channel 4 News Herrn Mackenzie angegriffen für seinen "beleidigenden und völlig inakzeptablen" Kommentar, der so hiess es "mehr oder weniger gleichbedeutend ist mit dem Aufruf zu religiösem oder gar rassistischem Hass".

In der Stellungnahme steht: "Die Annahme ist falsch, dass ein qualifizierter Journalist aufgrund seiner Religion vom Berichten einer bestimmten Geschichte oder eines Ereignisses an einem bestimmten abgehalten werden sollte."

"Fatima Manji ist eine preisgekrönte Journalistin. Wir sind stolz auf sie in unserem Team und sie wird auch wie immer unsere volle Unterstützung erhalten angesichts dieses Kommentars."

Die Sun hat einen Kommentar abgelehnt.


Im Original: Journalist Gets 800 Complaints After Questioning Why Hijab-Wearing Reporter Covered Nice Attacks

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