Mittwoch, 4. Mai 2016

Daily Mail: Sadiq Khan gibt eine unterwürfige Entschuldigung heraus, nachdem ein Video ihn dabei filmt, wie er moderate Moslems als "Onkel Toms" beschimpft



Von James Tapsfield, 4. Mai 2016


Der Labour Kandidat für den Londoner Bürgermeisterposten hat eine unterwürfige Entschuldigung herausgegeben, nachdem herauskam, dass er Gruppen moderater Moslems als "Onkel Toms" beschrieben hat.

Sadiq Khan sagte, er bereue das Benutzen des Begriffs, einer bekannten rassistischen Beschimpfung für Schwarze, um ihnen Unterwürfigkeit gegenüber Weißen vorzuwerfen.

Er hat auch darauf bestanden, dass er jeden in der Stadt "respektieren" würde, wenn er gewählt würde, und kritisierte Taktiken, die sein Tory Rivale Zac Goldsmith während des Wahlkampfes benutzt.

Die aufstachelnde Beschimpfung wurde in einem Interview mit dem iranischen Press TV Sender 2009 getätigt, als Herr Khan "Minister für Gemeindekohäsion" war und im Auftrag der Regierung den Extremismus bekämpfen sollte.

Die Enthüllung ist ein schwerer Schlag für Herrn Khan, dem nun während des bitteren Wahlkampfes um die Nachfolge von Boris Johnson eine Reihe von Behauptungen entgegenschlägt hinsichtlich seines früheren Umgangs mit muslimischen Extremisten.

Herr Khan hat die Tory Angriffe als haltlose "Hetzkampagne" bezeichnet und besteht darauf, ein moderater Moslem zu sein.

Das Parlamentsmitglied verurteilte selbst den Begriff "Onkel Tom" in den vergangenen Tagen, während er gleichzeitig den ehemaligen Londoner Bürgermeister Ken Livingstone wege dessen anstössigen Behauptungen angriff, Hitler sei Zionist gewesen.

Vom LBC Radio wurde er am Wochenende gefragt, ob er Begriffe wie "Zio und Onkel Tom" als rassistisch einschätzen würde, worauf er meinte: "Sie sind rassistisch, sie sollten nicht benutzt werden. Die brutale Wahrheit ist - die Kommentare von Ken Livingstone waren abstossend und ekelig und sollten keinen Platz haben in unserer Partei."

Zu seinen Interveiwbemerkungen von 2009 meint Herr Khan heute: "Es ist (eine rassistische Beleidigung) und ich bereue, dass ich die Phrase benutzt habe. Mein Kontext bestand darin, jeden dazu zu ermutern, sich in die Entscheidungswege der Regierung einzumischen."

Er sagte zu ITV News London. "Ich war damals Minister. Es war sehr falsch und ich bereue es."

Beim Gespräch auf LBC sagte er: "Ich bereue die Phrase, es tut mir leid. Was ich wollte, war mit jemandem zu reden."

Herr Khan wies noch darauf hin, dass er das Ziel einer Beschimpfung wurde, da es außerhalb seiner Moschee Proteste gab, als er das erste Mal im Parlament auftrat.

Er sagte, er war "enttäuscht" von Herrn Goldsmiths Taktik während des Wahlkampfes, bei dem wiederholt Vorwürfe hochkamen, er hätte Verbindungen zu Extremisten. "Ich dachte eigentlich er stünde über so etwas," sagte Herr Khan.

Tory Abgeordneten sagten, die neuesten Enthüllungen beweisen, dass Herr Khan nicht geeignet ist als Bürgermeister, einer der multikulturellsten Städte der Welt.

Paul Scully, der Abgeordnete von Sutton und Cheam sagte: "Wieder einmal hat Sadiq Khan gezeigt, dass er nicht die Urteilskraft hat, um Bürgermeister in London zu werden. Er ist zutiefst scheinheilig und verfolgt nur seinen eigenen politischen Vorteil. Labour muss zeigen, dass sie solche Einstellungen in ihrer Partei nicht mehr dulden werden."

Sein Tory Kollege Andrew Bridgen sagte: "Es scheint, als wird er nun mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Er sagt das eine als Regierungsminister und das andere, wenn er die Bürgermeisterwahl Londons, einem der höchsten Ämter des Landes gewinnen will. Es ist offensichtlich, dass Londons Wähler ich fragen müssen, ob dieser Mann fähig ist, die beste Stadt der Welt zu regieren."

Die neuen Probleme kommen ausgerechnet, als Labour bereits Probleme mit Anti-Semitismus in der Partei hat, welche die komplette Aufmerksamkeit im Vorlauf der Wahl auf sich gezogen hat.

Beispielsweise ergab sich:

- Der oberste Rabbiner bat Jeremy Corbyn und seine Verbündeten, das Anti-Semitismus Problem zu leugnen und aufzuhören, die politischen Gegner zu beschuldigen, das Problem aufzubauschen.
- Der Innenausschuss des Unterhauses sagte, sie würden Herrn Livingstone einberufen, um in wegen seiner kontroversen Sichtweisen im Parlament zu verhören.
- Die suspendierte Labour Abgeordnete Naz Shah trat von der Unterhausuntersuchung über Anti-Semitismus zurück, nachdem letzte Woche herauskam, dass sie einmal die "Verlegung" von Israel in die USA verlangte.
- Von ein Sprecher der militanten Palästinensergruppe Hamas wird berichtet, dass er Herrn Corbyn gelobt hat für dessen Bereitschaft mit ihnen zusammenzuarbeiten, und meinte dazu, es sei "ein schmerzhafter Schlag für den zionistischen Feind". Die Gruppe widersprach später, dass sie Herrn Corbyn die Unterstützung angeboten haben.

Herr Khan ist gegen Zac Goldsmith der Favorit bei der Wahl morgen, und wird seiner Partei möglicherweise einen Hauch Freude einbringen, die ansonsten einer trüben Ergebnisnacht entgegenblickt.

Eine ComRes Umfrage für LBC Radio und ITV London gab ihm 45 Prozent verglichen mit 36 Prozent seines Rivalen auf den ersten Platz.

Es wird prognostiziert, dass Herr Khan in der Stichwahl mit 56 Prozent zu 44 Prozent gewinnen wird.

Als Kandidat hat Herr Khan in seiner Kampagne auch versucht, sich von Hern Corbyns sehr linker Politik zu distanzieren. Gestern rief er den Labour Führer dazu auf die Anti-Semitismuskrise "in den Griff" zu bekommen, als er versuchte, zur jüdischen Gemeinde eine Verbindung aufzubauen.

Aber die neuerlichen Enthüllungen werden weitere Fragen aufwerfen hinsichtlich seiner eigenen Positionen.

Boris Johnson warnte Herrn Khan gestern Abend, dass er die Hauptstadt in eine "Petrischale" für Herrn Corbyns Politik verwandeln würde.

Bei einer Veranstaltung für Herrn Goldsmith sagte Herr Johnson, dass er das Bürgermeisteramt von den "Livingstoniern und Corbynisten" erobert hätte.

Er fügte an: "Sadiq Khan kommt aus genau dieser Ecke des politischen Denkens. Wollen wir wirklich, dass das Bürgermeisteramt wieder von solchen Leuten regiert wird? Wollen wir wirklich, dass unsere Stadt zur Petrischale des Corbynismus wird?"

In einem Interview von 2009 mit Press TV wurde Herr Khan gefragt, warum die Strategie zur Extremismusabwehr sich darauf konzentiert, mit Gruppen von moderaten Moslems wie der respektierten Quilliam Stiftung konzentriert.

Er antwortete: "Ich wünschte, wir würden nur mit Menschen sprechen, die uns zustimmen. Ich kann ihnen sagen, dass ich die letzten Monate in diesem Amt mit allen möglichen Menschen gesprochen habe. Nicht nur Führungspersonen, nicht nur Organisatoren, sondern mit normalen Menschen muslimischen Glaubens und darum geht es bei guter Regierungsführung, es geht darum, mit dem Umfeld in Kontakt zu treten. Man kann über Zeitungsartikel sprechen und darüber, was einem eine Organisation bringen könnte, aber es geht eigentlich darum, dass man sich nicht einfach so jemanden herauspicken kann mit dem man spricht, man kann nicht nur mit Onkel Toms reden."

In einem weitläufen Interview schien Herr Khan auch den Eindruck zu erwecken, dass er den kontroversen Boykott von israelischen Produkten gutheisst.

Über den Ärger von Moslems über die westliche Politik im Mittleren Osten sagte er: "Wissen sie, daran ist nichts falsch und ich ermutige die Menschen zum Protest, zu demonstrieren, sich zu beschweren, an Zeitungen und Fernsehsender zu schreiben, damit, wenn man bestimmte Produkte boykottieren will, also bestimmte Produkte - es gibt hinreichende Mittel hierzu in einer demokratischen Gesellschaft."

In einer Stellungnahme gestern Abend hat ein Sprecher von Herr Khan bestätigt, dass die Nutzung des Begriffs "Onkel Tom" ein Fehler war.

Der Sprecher sagte: "Es war eine schlechte Wortwahl und Sadiq bereut, dies gesagt zu haben. Als Gemeindeminsister hat Sadiq damals über die Notwendigkeit gesprochen mit allen Teilen der Gesellschaft zusammen zu kommen, um Extremismus und Radikalisierung zu bekämpfen - wie er es auch als Bürgermeister verspricht zu tun. Sadiq unterstützt nicht den Boykott von Israel in dem Video - er sagt lediglich, es sei 'gesetzeskonform' - was es auch ist. Sadiq ist gegen Boykotts und Sanktionen gegen Israel. Er macht es auch glasklar, dass 'man den Irak oder Gaza nicht als Ausrede nutzen kann' für Extremismus und Terrorismus."

Die Quilliam Stiftung lehnte gestern Abend einen Kommentar zu Herrn Khans Äußerungen ab.


Im Original: Sadiq Khan issues grovelling apology after video shows him using 'Uncle Toms' slur against moderate Muslims

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