Freitag, 20. Mai 2016

Daily Mail: Ist das der Plan, um die Angst nach Europa zu tragen? Der IS plant uns zu Land, im Wasser und in der Luft mit einer grausamen Gewaltkampagne zu terrorisieren



Von John R. Bradley, 19. Mai 2016


Und schon gibt es konkurrierende Theorien darüber, weshalb der Airbus 320 über dem Mittelmeer abgestürzt ist. Natürlich könnte es ein mechanischer Defekt sein, auch wenn das Flugzeug eine ausgezeichnete Sicherheitsbilanz hat.

Oder das Flugzeug könnte absichtlich zum Absturz gebracht worden sein - entweder durch eine Bombe von Terroristen, die wie bei 9/11 - irgendwie ins Cockpit gelangt sind, oder es war jemand von der Besatzung.

Die letzere Theorie wäre ohne Präzedenzfall. 1999 hat der ägyptische Pilot Gameel Al-Batouti von EgyptAir und ehemaliger Pilot der Luftwaffe bei einem Flug von EgyptAir absichtlich die 217 Menschen an Bord getötet nachdem das Flugzeug in New York gestartet war indem er es in den Ozean steuerte - und dabei islamische religiöse Ausdrücke von sich gab.

Was wir momenan definitiv schlussfolgern können ist, dass nichts, was von irgendeiner Behörde des völlig korrupten ägyptischen Regime gesagt wird und vom ruchlosen und blutgetränkten Diktator Abdel Fattah el-Sisi geführt wird geglaubt werden kann.

Tatsächlich zeigt die Reaktion so weit schockierende Parallelen was die Lügen und Vernebelungen angeht, welche die politische Elite in Kairo ausspuckte, nachdem letztes Jahr der Flug eines russischen Metrojets über dem Sinai zum Absturz gebracht wurde und dabei 224 Passagiere getötet wurden.

Nach und nach sickerte heraus, dass sowohl die russischen als auch ägyptischen Behörden davon ausgingen, dass im Ferienflieger eine Bombe explodierte.

Allerdings hat das ägyptische Regime in einem verzweifelten Versuch, seine zentrale, aber bereits kaputte Tourismusindustrie zu schützen, geblufft und monatelang gelogen in der Hoffnung, den wirtschaflichen Schaden in Grenzen zu halten - und das trotz der erstaunlichen Tatsache, dass sie innerhalb nur Wochen den Flughafenmitarbeiter des Scharm el-Scheich Flughafens festnahmen, dem vorgeworfen wurde, die Bombe im Flugzeug platziert zu haben.

Am erstaunlichsten ist aber, dass die Russen sehr schnell waren beim Herausstellen eines Terroranschlages als wahrscheinlichste Ursache.

Und innerhalb von Stunden des gestrigen Zwischenfalls hat der Leiter von Russlands Bundessicherheitsdienst mutig bekannt gegeben, dass das Verschwinden des Flugzeuges "aller Wahrscheinlichkeit nach" das Ergebnis eines "terroristischen Aktes" war, während ägyptische Beamte endlose Serien von sich widersprechenden Stellungnahmen herausgaben.

Sicherlich erzeugt der Flugplan des gestern abgestürzten EgyptAir Flugzeuges nicht gerade viel Selbstvertrauen für die Theorie, dass es nur ein unglücklicher Unfall war.

Es ist beispielsweise kürzlich in Provinzstädten Luxor und Alexandria gelandet, vermutlich um Passagiere und Fracht zu laden.

Was besonders beunruhigend ist, ist dass vor gerade einmal zwei Monaten ein EgyptAir Flug von Alexandria nach Kairo von einem verwirrten Ägypter entführt wurde, der eine Bombenattrappe am Körper trug.

Die Tatsache, dass man etwas in ein Flugzeug schmuggeln kann, was aussieht wie eine Selbstmordweste sagt viel aus über die Sicherheit in Alexandria.

Der Scharm el-Scheich Flughafen wird noch immer von den meisten internationalen Fluglinien boykottiert wegen der laxen Sicherheitsvorkehrungen. Aber die Regeln und Regularien an den anderen Flughäfen des Landes sind vergleichbar löchrig aufgrund der Kultur aus Bestechung, Faulheit und Nepotismus.

Kairos wichtigster internationaler Flughafen etwa liegt so sehr in Scherben, dass laut einem ehemaligen Sicherheitsleiter kürzlich einem Affen erlaubt wurde, sich wochenlang im Inneren herumzuturnen.

Eine andere Möglichkeit, falls das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht wurde ist, dass in Brüssel oder Paris eine Bombe an Bord geschmuggelt wurde, den beiden Zwischenstopps, vor dem letzten Teil nach Kairo.

Gestern kündigte Frankreichs Präsident Francois Hollande an, dass der Ermittlungsfokus auf alle Flughafenmitarbeiter gelenkt wird, die potentiell Zugang zum Flugzeug hatten. Er traf die Entscheidung mit gutem Grund.

Erstaunlicherweise stehen 70 Arbeiter an Pariser Flughäfen unter Verdacht, radikale Islamisten zu sein, weswegen ihre Pässe eingezogen wurden.

Anderswo in Europa ist es ähnlich, am Berliner Flughafen arbeitete 10 Monate lang ein Mann mit bekannten Verbindungen zur Islamistenszene; und mindestens zwei der Brüsselbomber scheinen fünf Jahre lang als Putzkräfte am städtischen Flughafen gearbeitet zu haben.

Antiterrorexperten heben schon lange hervor, wie leicht es sein könnte für eine organisierte Gruppe, eine Bombe in ein Flugzeug zu schmuggeln. Flughafenfahrzeuge beispielsweise eigenen sich nur für oberflächliche Durchsuchungen, daher könnte ein Paket unterhalb eines Flugzeugs oder im Frachtraum platziert werden.

Ähnlich leicht ist es mit korrupten Angestellten, die unentdeckt dabei helfen, wie Pakete auf dem Flughafen hin- und herbewegt werden. Dies ist das bevorzugte Vorgehen von Drogenschmugglern.

Aber es wäre eine komplett neue Dimension, wenn man ein ganzes Netzwerk an willigen Islamisten hätte, die eng zusammenarbeiten, um einen bestimmten Terroranschlag an einem bestimmten Flughafen auszuüben.

Auch wenn der IS noch die Verantwortung für die gestrige Tragödie übernehmen muss sind seine Unterstützer weltweit erwartbar bereits in Jubel ausgebrochen.

Selbst wenn es sich als Unfall entpuppt wäre es ein Sieg, da es die Ägyptische Tourismusindustrie töten könnte. Kürzlich erschienene Umfragen zeigen, dass der Hauptgrund für junge Araber ist, sich dem Islamischen Staat anzuschliessen das chronische Fehlen von Arbeitsmöglichkeiten zu Hause ist - daher wäre eine tiefere ökonomische Krise in Ägypten eine Wohltat für die islamistischen Rekrutierer.

Währenddessen sind in Libyen Luftabwehrraketen des getöteten Diktator Gaddafi in die Hände der Dschihadisten gefallen - weswegen Flugzeuge über diesem Land in Gefahr sind.

Glaubhafte Terrorismusexperten warnen, dass der IS in Liben Schnellboote nutzen könnte, um im Mittelmeer Kreuzfahrtschiffe und kleinere Handelsschiffe anzugreifen. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass wir unmittelbar vor dem Ausbruch einer unablässigen IS-geführten Terror- und Mordkampagne stehen.

Mit jedem weiteren Monat wird es klarer dass der Islamische Staat - nach den (beiden!) Anschlägen in Paris, dem Sinai und in Brüssel - einen Plan hat uns zu Land, im Wasser und in der Luft zu terrorisieren - eine grausame Kampagne ohne Vergleich in der modernen Geschichte.

Die Frage nun ist ob wir unsere zu oft selbstgefälligen und passiven politischen Führer genug Arsch in der Hose haben, diese tödliche Gefahr zu bekämpfen.


Im Original: Is this a grand plan to bring fear to Europe? ISIS plans to terrorise us on land, sea and in the air in a ferocious campaign of violence

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