Freitag, 1. April 2016

Politico: Europas Muslime hassen den Westen

 Bildergebnis für brennende flaggen




Junge Männer wie die Täter der Brüssler Anschläge weigern sich den belgischen Gesellschaftsvertrag anzunehmen. Von Leon de Winter, 29. März 2016


Die erste Reaktion auf die Massaker in Brüssel unter den postmodernen Europäischen Intellektuellen war vorhersehbar: Was haben wir Europäer, ihnen, unseren Mulimen nur angetan? Wie konnten die Anhänger einer Religion, die sich solz als die "Religion des Friedens" bezeichnet nur solche Abscheulichkeiten begehen?

Leute, wie Peter Vandermeersch, dem belgischen Chefredakteur der niederländischen Zeitung NRC-Handelsblad und auch der belgische Schriftsteller David van Reybrouck sind beides erfolgreiche Intellektuelle, die argumentierten, dass Belgien etwas schlimmes getan haben muss, um dies zu verdienen. Ihre Argumentationslinie war folgende: Der Zorn der Terroristen muss eine Reaktion sein auf die unmenschliche Behandlung durch den Westen.

Aha, wir bezichtigen uns also selbt, um am Ende schuldfrei zu bleiben. Es ist immer besser unsere eigenen Gesellschaften und sozio-ökonomischen Zustand zu beschuldigen, als die religiösen und kulturellen Ansätze, mit denen die Terroristen unsere Gedanken und Einstellungen vergiften.

Berichte besagen, dass die Arbeitslosigkeit in Brüssels berüchtigtem Molenbeekviertel - das mittlerweile auch das Dschihadzentrum Europas genannt wird - bei 30 Prozent liegt. Das ist eine relativ hohe Zahl in Westeuropa, aber nicht unüblich in Südeuropa und den Ländern der arabischen Welt. Es gibt Armut in Molenbeek, aber diese Armut ist relativ. Es gibt keinen Hunger, keine Obdachlosigkeit, keinen Mangel an medizinischer Versorgung, keinen Mangel an Schulbildung.

Verglichen mit den durchschnittlichen Lebensbedingungen in Marokko oder Ägypten ist der Lebensstandard in Molenbeek in der komfortablen Mittelschicht einzuordnen. Wie viele andere westeuropäische Länder bieten auch viele Belgische Institutionen und Organisationen Hilfe, wenn Familien eine Wohnung brauchen, Essen, Bildung und eine Gesundheitsversorgung. Die Gelegenheiten für den Erfolg, für ein Studium und das Erreichen eines gehobenen Status in der Gesellschaft sind zahllos verglichen mit den Ländern, wo viele der Einwanderer herkamen. Und doch gibt es ein tiefes Misstrauen der jüngeren Generationen unter den Marokkanischen Einwandererfamilien.

Die Einwanderung von Marokkanern und Türken in die Niederlande ist für den Steuerzahler ein sehr teures Phänomen: In den modernen Wohlfahrtsstaaten sind die Einwanderer mehr abhängig von den öffentlichen Zuwendungen als durchschnittliche Bürger. Da ihnen die höhere Bildung fehlt und es nicht genügen Arbeitsplätze für ungelernte Arbeiter gibt vereinen Einwanderer einen hohen Anteil der Arbeitslosen und Sozialhilfezahlungen auf sich verglichen mit durchschnittlichen Bürgern. Als eine Gruppe erhalten sie mehr Geld als sie an Steuern abführen. Sie zeigen auch höhere Kriminalitätswerte als ihr Anteil implizieren würde. Trotz vieler Erfolgsgeschichten gibt es auch enttäuschende Entwicklungen. Wie etwa die Radikalisierung. Und die Situation in Belgien ist noch schlimmer.

Die Arbeitslosigkeit ist in muslimischen Einwanderergruppen fraglos viel höher als in der allgemeinen Bevölkerung. Es gibt dafür zwei mögliche Erklärungen.

Die erste geht ungefähr so: Die Belgier sind furchtbar xenophob und anti-marokkanisch eingestellt, sie verweigern ihren marokkanischen Nachbarn die Möglichkeit im Leben erfolgreich zu sein. Aber wäre das der Fall, dann müsste die Theorie in jedem westeuropäischen Land gelten, zumald die Arbeitslosigkeit unter Marokkanern und anderen muslimischen Einwanderern quer durch Europa bemerkenswert höher sind als der Durchschnitt. Dies würde implizieren, es gäbe eine europäische Xenophobie und sie erreichte ungeahnte Höhen. Warum aber würden Muslime sich dann dazu entschliessen in solchen Gesellschaften weiterzuleben, in denen Migranten so wenig Respekt entgegengebracht wird? Vielleicht, weil sie wissen, dass ein arbeitsloser Bürger in einem der europäischen Wohlfahrtsstaaten, die von Ungläubigen geleitet werden ein wesentlich besseres Leben führt, als ein berufstätiger Bürger im frommen Marokko?

Die Vermutung, dass Marokko-Belgier an einem weitgehenden Ausschluss, an Diskriminierung und Unterdrückung leiden ist lächerlich - und doch völlig anerkannt bei der politisch-korrekten Meute. Das Leben in Belgien ist außergewöhnlich gut und sicher für Migranten - wenn sie denn bereit sind sich in ihr neues kulturelles Umfeld zu integrieren, wenn sie bereit sind als Individuen zu agieren, wenn sie mit Leidenschaft und Offenheit vorangehen und das sekuläre System des Westens azeptieren.

Es gibt keinen Unterschied im sozio-ökonomischen Status zwischen den ethnisch belgischen Jünglingen mit schlechter Bildung und einem Arbeiterhintergrund und den Jünglingen mit muslimischem Hintergrund. Beide haben Probleme, beide müssen ihr schwaches Familienumfeld überwinden. In Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei 50 Prozent und der Wohlfahrtsstaat ist weniger entwickelt als in Belgien und doch sprengen sich die Bürger Spaniens in der U-Bahn nicht in die Luft.

Die andere Erklärung für die hohe Arbeitslosenrate unter Muslimen in Europa hat nichts zu tun mit Ausgrenzung und Diskriminierung. Einem Großteil der Migrantenbevölkerung gehts gut so wie es ist, aber eine bedeutende Anzahl - manche sagen bis zu 50 Prozent - haben sich nicht von den geistigen und kulturellen Bedingungen ihres Herkunftslandes losgelöst und damit vom Status des "Entwicklungslandes". Die Ablehnung gleicher Rechte für Frauen, die mangelnde Trennung von Kiche und Staat, schlechte Bildung, exzessive Religiosität, patriachialer Machismo - all das sind Problembereiche für einen großen Prozentsatz an Migranten, auch in Molenbeek.

Im Dezember 2013 hat Professor Ruud Koopmans des Berliner Sozialen Wissenschaftszentrums eine Studie veröffentlicht, die betitelt ist mit "Fundamentalismus und gruppenbezogener Feindseligkeit", in der die Gewaltaffinität unter jungen muslimischen Einwanderern mit deer von eingeborenen Christen Westeuropas verglichen wird. Er schreibt: "Fast 60 Prozent stimmen darin überein, dass Moslems zurück zu den Wurzeln des Islam gehen sollten, 75 Prozent denken, es gäbe nur eine gültige Interpretation des Koran, an die sich alle Muslime halten sollten und 65 Prozent sagen, dass die religiösen Regeln wichtiger seien für sie als die Gesetze des Landes, in dem eie leben." In Bezug auf die christlichen Bürger schliesst er: "Weniger als vier Prozent können als konsistente Fundamentalisten bezeichnet werden."

Zum Hass auf Juden und Homosexuelle unter Europas Muslimen stellt Koopmans fest: "Fast 60 Prozent lehnen Homosexuelle als Freunde ab und 45 Prozent denken, dass Juden nicht vertrauenswürdig seien. Während etwa ein Fünftel der Einheimischen als islamophob bezeichnet werden kann liegt das Niveau an Phobie gegen den Westen unter Muslimen - wofür es seltsamerweise kein Wort gibt; man könnte es 'Okzidentophobie' nennen - sehr viel höher, ganze 54 Prozent glauben, dass der Westen den Islam zerstören will." Zuverlässige Zahlen zu Christen mit einem Hass auf Muslime liegen bei etwa 10 Prozent.

"Okzidentophobie" ist ein interessanter Begriff. Er drückt die Weigerung aus, die grundlegenden Konzpte des westlichen Lebens zu akzeptieren. Junge Männer, wie die Täter der Brüssler Anschläge haben sich geweigert, den belgischen Gesellschaftsvertrag anzunehmen. Sie sind von der Idee beseelt, dass ihre religiöse Ethik die (in ihren Augen sowieso quasi inexistente) Ethik der Ungläubigen übertrumpft. Ihr zweitrangiger sozio-ökonomischer Status war daher ein verletzender Affront, eine Unwürdigkeit, die es zu zerstören gilt.

Die Integration von Muslimen in die Europäischen Gesellschaften it genau dann erfolgreich, wenn Muslime bereit sind, all geistigen Verbdindungen in ihre Herkunftsländer azulegen - Länder, das darf nicht vergessen werden, die sich auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen haben. So lange sie sich weigern sich an das europäische Wesen anzupassen werden sie weiterhin Vorurteile entwickeln und eine Kultur der Gewalt pflegen.

Was haben also "wir" "ihnen" also angetan? Wir öffneten unsere Städte, unsere Häuser, unsere Geldbeutel. Und in unseren sekulären Tempeln des Fortschritts - den Bahnhöfen und Flughäfen und Theatern - bringen sich ihre Söhne um und nehmen dabei unsere Söhne und Töchter mit. Wir haben nichts zu entschuldigen. Die "Okzidentophobie" entsprang der muslimischen Gemeinschaften. Und wir müssen von ihnen verlangen, dass sie diese ablegen.


Im Original: Europe’s Muslims hate the West

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