Dienstag, 9. Februar 2016

Washington Times: Das Pentagon befiehlt seinen Kommandeuren, den Klimawandel in allen militärischen Belangen Priorität einzuräumen




Von 7. Februar 2016

Das Pentagon befielt auf oberster Ebene, den Klimwandel in so gut wie alles einzubeziehen, was sie tun, vom Waffentest über Truppenübungen bis hin zur Planung von Kriegsszenarien mit Verbündeten.

Das Thema der neuen Direktive lautet: Die bewaffneten US-Kräfte müssen "Widerstandskraft" zeigen und gegen die "wissenschaftlich robust nachgewiesene" Gefahr zurückschlagen.

Sie besagt, dass das Militär nicht mehr länger seine Effektiv erhalten kann, wenn es der Direktive nicht folgt. Es befiehlt und setzt damit eine neue Schicht an Bürokratie in Kraft - eine lange Reihe von "Klimwandelräten, -büros und Arbeitsgruppen", um den Klimwandel in "Programme, Päne und Politik" zu transformieren.

Das Pentagon definiert Wehrhaftigkeit gegen den Klimawandel als: "Fähigkeit, ändernde Bedingungen zu antizipieren, sich darauf vorzubereitn, anzupassen, ihnen zu widerstehen, darauf Antworten zu finden und sich von davon ausgehenden Störungen schnell zu erholen."

Die Direktive richtet sich an Viersternegeneräle und -Admiräle, unter ihnen die Regionalkommandeure, die die Kriege des Landes planen und kämfen: "Bauen Sie die Auswirkungen des Klimawandels in Ihre Pläne und Operationen ein und integrieren Sie diese in die DoD (=Verteidigungsministerium, d.R.) Richtlinen und Analysen für Feindplanungen, um klimawandelbezogene Risiken und Möglichkeiten im gesamten Querschnitt militärischer Operationen inklusive der Kampagnenplanung, Operationen und der Planung des Unabwägbaren zu berücksichtigen."

Die Direktive, "Anpassung an und Widerstand gegen den Klimwandel," geht konform mit Präsident Obamas Ansicht, dass die Klimaerwärmung die größte Sicherheitsgefahr für das Land sei, oder zumindest eine der größten. Herr Obama sagt, es gäbe keine Debatte mehr über die Existenz der menschengemachte Klimaerwärmung und die Folgen des Klimawandels. Unterstützer dieser Position bezeichnen jeden Wissenschaftler, der damit nicht zustimmt als "Leugner".

Aber es gibt einige sturköpfige Zweifler. Ein Klimazentrum in Colorado meint, seine Wissenschaftler schauten durch Jahrzehnte von Wetterberichten und kamen zum Schluss, dass es nicht einmal eine leichte Zunahme an Stürmen gab. Die Vereinten Nationen kamen zum gleichen Ergebnis und meinten, es gäbe nicht genügend Beweise für eine Zunahme von Dürren und Fluten.

Ein voriger Pentagon Bericht über den Klimawandel bezeichnete den Supersturm Sandy als Folge des Klimawandels.

Dakota Wood, ein pensionierter Marineoffizier und Planer im US-Zentralkommando sagte, das Pentagon würde den Klimwandel bis runter zur Ebene der Militärtaktik implementieren.

"Mit der Einbettung in taktische Maßnahen von direktem oder nahezu direktem Nutzen mit großem Einfluss, sowie Angelegenheiten auf strategischer Ebene mit grundlegender Bedeutung könnte das Thema des Klimawandels und dessen möglicher Einfluss auf die nationale Sichereit diskreditiert werden," sagte er. "Die Menschen neigen dazu das Gesamtpaket abzulehnen, auch wenn es vielleicht sehr wichtig sein mag, wegen all der kleinen dummen Ablenkungen, die unterwegs überall eingebaut werden."

Er sagte, den Klimawandel betrachtet man am besten über zeitlich sehr lange Perioden.

"Das Klima verändert sich über große Zeiträume, die typischerweise mit Millenia berechnet werden, manchmal auch in Jahrhunderten," sagte er. "Aber das Dokument spricht von der Berücksichtigung bis runter auf die Ebene von 'Taktiken, Techniken und Prozeduren', als müsste das Vorgehen einer Patrouilleneinheit genauso angeschaut und angepasst werden wie bei der Frage, ob die Marinebasis in Norfolk, Virginia, möglicherweise verlegt werden muss, weil der Meeresspiegel in den nächsten 100 Jahren steigen wird."

Die Direktive entstammt dem Büro von Frank Kendall, dem Unterstaatssekretär für Verteidigung, Anschaffungen, Technologie und Logistik. Die finale Zustimmung kam vom Vize-Verteidiungsminister Robert O. Work.

Die Direktive ist beladen mit Anordnungen für zivile Leiter und Beamte hinsichtlich der Frage, wie die Gegenstrategie für den Klimawandel die Planungen durchdringen soll.

"Dies beinhaltet die vorausschauende Vorbereitung, enge Kooperation und koordinierte Planung durch das DoD, um die Fortführung aller DoD Tätigkeiten, Dienste wie Programme, zu gewährleisten," besagt es.

"Das DoD muss fähig sein sich an gegenwärtige und zukünftige Operationen anzupassen, um den Einfluss des Klimawandels angehen zu können, um Effektivität und Effizienz des US-Militärs zu gewährleisten," fügt es an. "Einsatzplanung und -ausführung muss die Antizipation und das Management aller Risiken beinhalten, die sich aus dem Klimawandel ergeben könnten, um eine Resistenz aufbauen zu können."

Der Klimawandel muss integriert werden in:

- Den Kauf und das Testen von Waffen "über den Lebenszyklus von Waffensystemen, Plattformen und Ausrüstung."
- Übungszentren und Fähigkeiten.
- Militärische Spionage und Informationsgewinnung.
- Verteidigungsbildung und -training.
- Manöverübungen mit Alliierten, "um die Risiken für die US-Sicherheitsinteressen abwägen zu können, die der Klimawandel birgt."
- Die Zusammenarbeit von Oberkommandeuren "mit Verbündeten und Partnern, um die gemeinsamen Übungen und Kriegsspiele zu optimieren hinsichtlich der Faktoren, die sich in Bezug auf geopolitische und sozioökonomische Instabilität ergeben können."

Herr Wood, der heute Militäranalyst von The Heritage Foundation ist sagte, die Direktive sei wirr.

"Ich verstehe die Motivation dahinter und die Intention für so eine Richtlinie," sagte er. "Das Problem ist, dass es so eine Fülle von Themen mit keinerlei Erklärung oder Verbindung beinhaltet, dass es für die erwähnten Behörden unmöglich sein wird zu differenzieren und die Aktivitäten und Anstrengungen hinsichtlich der Zeit und Intensität zu priorisieren."

Das Verteidigungsministerium hat zuletzt im Juli eine breit angelegte Direktive zum Klimawandel herausgegeben. Darin wird der Klimawandel zu einer "drängenden und wachsenden Bedrohung für unsere nationale Sicherheit" erklärt und verantwortlich gemacht für "zunehmende Naturkatastrophen".

Der Bericht empfahl den Kommandeuren ebenfalls. dass es "öfters zu stärkeren Extremwetterereignissen kommt, welche substanzielle Einsätze von DoD Einheiten, Personal und Material erfordern könnten für humanitäre und Katastrophenhilfe."

Diese Behauptung wird nicht gestützt durch die UN in ihren neuesten Klimaerwärmungsvoraussagen.

Roger Pielke Jr., Professor für Umweltwissenschaften beim Zentrum für Wissenschaft und Technik der Universität von Colorado kam ebenso zur Schlussfolgerung, die denen der Obama Regierung widersprechen. Er hat vor dem Kongress vorgesprochen und ist dabei mit Linken zusammengestossen, die behaupteten, seine Daten seien falsch.

"Aktuelle Datensätze implizieren keine signifikanten beobachteten Trends hinsichtlich der Frequenz von globalen tropischen Zyklonen im letzten Jahrhundert," schrieb er 2013. "Es gibt keine robusten Trends bei der järhlichen Anzahl von tropischen Stürmen, Hurrikanen und großen Hurrikanen, die in den vergangenen 1000 Jahren im Nordatlantikbecken gezählt wurden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es weiterhin ein Mangel an Beweisen gibt und daher eine niedrige Wahrscheinlichkeit für einen anstehenden Aufwärtstrend in der Stärke und/oder Frequenz von Fluten im großen Maßstab."

Der demokratische Abgeordnete Raul M. Grijalva aus Arizona versuchte Herrn Pielke zur Ruhe zu bringen indem er Anschuldigungen erhob und eine Untersuchung begann.

Andere Wissenschaftler haben sich für Herrn Pielke eingesetzt und

haben den Demokraten vorgeworfen, die wissenschaftliche Freiheit zu verletzen.

"Der Kongressabgeordnete Grijalva hat keinerlei Beweise für ein Fehlverhalten meinerseits, weder ethisch noch rechtlich, weil es keine gibt," schrieb Herr Pielke auf einem Blog. "Er stimmt meinen Aussagen aus der Anhörung einfach nicht zu - die auf gegengeprüften Forschungen beruhen, die von US-Steuerzahlern finanziert wurden, und die in ihrer Aussage mit denen des IPCC übereinstimmen."

Der IPCC ist das internationale Gremium für den Klimawandel der UN.

"Ich erhalte keinerlei Gelder, weder offiziell noch inoffiziell von irgendeiner fossilen Energiefirma oder deren Interessenten. Und ich erhielt nie welche. Herr Grijalva weis das genau, da ich vor meiner Aussage vor dem US-Kongress meine Förderung und potentielle Interessenkonflikte offengelegt habe," sagte Herr Pielke. "Daher weis ich mit absoluter Sicherheit, dass dies eine politische "Hexenjagd" ist, die geschaffen wurde, um mich (und andere) einzuschüchtern und um meinen Namen zu beschmieren."


Im Original: Pentagon orders commanders to prioritize climate change in all military actions

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