Sonntag, 21. Februar 2016

The New York Times: Donald Trump geht gar nirgends hin



Wo wird sein politisches Abenteuer enden? "Ich habe keine Ahnung. Aber jetzt bin ich hier. Und es ist wunderbar." Von Mark Leibovich, 29. September 2015


"Ich mache mir über gar nichts Sorgen," erzählte mir Donald J. Trump an Bord seiner 757, als wir gerade zur kürzlich stattfindenden Debatte der Republikaner in der Ronald Reagan Präsidentenbibliothek in Simi Valley, Calif fliegen. Er teilt seine Aufmerksamkeit auf zwischen einem ziegelsteingroßen roten Samtkuchen und dem 57-Zoll Fernseher, in dem gerade über Trump geredet wurde, was die Kommentatoren in den letzten drei Monaten so ziemlich die ganze Zeit taten. Der Kommentator Dylan Byers sagte, dass Trump nun Gefahr laufe, "einen Haifisch zu bespringen", da die Wähler sich langsam an seine Auftritte gewöhnen. "Nee", sagte Trump und grinst den Fernseher an. Für den Immobilien- und Reality-TV-Tycoon ist das alles eine Win-Win Situation. Peggy Noonan vom Wall Street Journal beschrieb den Effekt kürzlich, wie mir Trump erzählt, und erklärt, dass selbst wenn er verlöre, "dann werde ich wieder Donald Trump sein, nur viel größer."

Die Trump Kampagne mag für ihn ein Win-Win sein, aber es ist ein monströses Dilemma für eine Menge anderer Leute. Es ist ein Dilamma für die Republikaner und ein Dilemma für die Leute, gegen die Trump antritt: Zu gerne würden sie ihn links liegen lassen als eine Nebensächlichkeit und und ihn für geschlagen erklären, nur, er dominiert noch immer die Kampagne und die Konversationen, und sie haben keine Ahnung, ob sie ihn als Antwort ermutigen sollen, attackieren, ignorieren oder sich an ihn anbiedern. Es ist ein Dilemma für die gewählten Führer, Kampagnenstrategen, gerühmten Experten und unzähligen Parasiten, die am "Establishment" hängen. Sie haben eine gewisse Erwartungshaltung, ungeschriebene Gesetze und spezielle Modi, die Dinge anzugehen, die Trump wieder und wieder in der takloseseten Weise verspottet. Und es ist natürlich ein Dilemma für die Medien, die Angst haben, sich einem Zirkus hinzugeben. Daher hat The Huffington Post im Juli angekündigt, dass es seine Geschichten über Trump nur noch in der Sektion für "Unterhaltung" veröffentlichen würde, damit wenn das ganze erstmal vorbei ist, und das würde bald geschehen, die Webseite ihre Integrität erhalten und weiterhin eine gehobene Klientel ansprechen könne. Eine vergleichbare Sorge hinderte mich daran, über den Sommer während seines Triumpfzuges über Trump zu schreiben. Zunächst habe ich ihn als naiven Clown abgetan, als den Hauptankläger der falschen Behauptung, Präsident Obama sei nicht in den Vereinigten Staaten geboren - der sogenannten "Birther"(Gebärenden)-Bewegung. Und ich war natürlich unglaublich an Ernsthaftigkeit interessiert und hatte zu viel Anspruch um mich jemals zu besudeln, indem ich zu nahe an Donald Trump herangehe.

Zunächst zweifelte ich auch, dass er sich jemals bewerben würde. Ich nahm an, dass seine dahingehenden, bei mehreren Wahlzyklen wiederholten, öffentlichen Angebereien einfach nur eine weitere Facette seiner existenziell nach außen gerichteten Lebensweise. Ich schloss, dass selbst wenn Trump es durchziehen würde, ihn seine Panikmache mit Verschwörungen, seine Reality-TV Affinität und die grelle Anwesenheit in den Boulevardblättern ihn völlig inakzeptabel scheinen lassen würden für die amerikanische Politik und die Massenmedien. Sie würden ihn gnadenlos in die Idiotenecke stellen. Daher entschied ich, nicht über ihn zu schreiben und ich fühlte mich bei der Entscheidung solz und ehrenh

Im Juni erklärte der heute 69 jährige Trump dann tatsächlich seine Ambitionen für das Präsidentenamt. Einige Wochen später kamen die großen Massen, die emporschnellenden Umfragewerte und die Magazintitel und ich begann mich zu fragen, ob ich ihn zu übereilig abgeschoben hatte. Das Problem bestand darin, dass die Entscheidung nicht über ihn zu schreiben dafür sorgte, dass ich nicht einfach damit anfangen konnte. Wie groß war die Chance, dass er noch immer da sein könnte, wenn ich schon am Ende bin? Er machte einfach weiter, vorgebliche Tabus zu brechen - er nannte illegale Einwanderer Vergewaltiger und Kriminelle in seiner Ankündigungsrede und fragte offen, ob John McCain wirklich ein Kriegsheld sei ("Ich bevorzuge Leute, die sich nicht fangen lassen") und schien tatsächlich anzudeuten, dass die Moderatorin der ersten republikanischen Debatte, Megyn Kelly von Fox News, ihm nur deswegen unvorteilhafte Fragen stellte, weil sie gerade menstruierte.

Trotz allem hörten seine Umfragewerte nicht auf zu steigen. Er war die Unfreundlichkeit in Person und viele republikanische Wähler lieben ihn genau dafür. Sie schienen allesamt zu sagen, dass Trump hin und wieder (oder in seinem Fall auf Anfrage) krass und assozial sein dürfe, denn, kann er überhaupt schlimmer sein, als Politik im allgemeinen ist?

Ich entdeckte dieses Phänomen direkt bei der ersten republikanischen Debatte am 6. August in Cleveland. Ich positionierte mich im der Debatte folgenden "Spin Room" (Beurteilungsraum), dem Ort, wo die Kampagnenmitarbeiter ihre standardisierten Phrasen an die Medien weitergaben. Die Kandidaten selbst kommen dort beinahe nie vorbei. Aber plötzlich, ganz zum Schluss, fand buchstäblich ein Ansturm auf das weite Ende des Raumes, wo Trump die Versammlung des freundlichen Beieinanders sprengte. Ich habe viele Drängelmomente der Medien erlebt, aber nie etwas derartiges. Es war beängstigend. Die Leute stolperten, fielen und wurden aus dem Weg gedrückt. Kameras fielen zu Boden. Was ich sah, war wie höfliche Routinen und Traditionen zusammenbrachen, als sich Amerikas politische Ordnung nach einem neuen Schwerpunkt umorientierte. Als sich die Rufe und Schreie intensivierten wurde ich instinktiv zu diesem Tollhaus hingezogen.

In den Monaten danach wuchs Trump in eine Art Einmann-Chaostheorie im Mittelpunkt von konzeptlosen Vorwahlkampagnen. Die ernsthaften Parteiführer hoffen verzweifelt, dass er weg geht; die Berater und Spendenkönige fühlen sich irrelevant (weil sie es größtenteils für Trump sind); selbst Fox News, mit dem er sich ganz besonders angelegt hat wirkt durchgeschüttelt. Beim ersten Schwächezeichen, Trumps Leistung bei der zweiten Debatte, sind Trumps Umfragewerte stagniert und Experten links wie rechts konnten nicht schnell genug ihr "Anfang vom Ende" für Trump in die Welt tragen. Und doch führt er noch immer in jeder Umfrage und es ist nun Oktober und es geht immer noch weiter. Wo wird das enden? Ich frage Trump mehrere Male danach, als wir in seinem Büro saßen und in seinen Limousinen und Flugzeugen. "Ich habe keine Ahnung," sagte er jedes Mal und manchmal fügte er eine Profanität in den Satz.  Aber jetzt bin ich hier. Und es ist wunderbar."

Es war zu Beginn im September, als wir uns das erste Mal in seinem Büro im 26-stöckigen Trump Tower trafen. Als ich reinkam hat der legendäre College Basketball Trainer Bobby Knight gerade über den Lautsprecher des Telefons eine Lobeshymne auf ihn abgegeben. Knight, der Trump noch nie traf, hat ihn offenbar einfach so angerufen und ihm seine Unterstützung angeboten. Ich war etwas stutzig darüber, wie "einfach so" das gewesen ist, angesichts der Perfektion des Timings bei meiner Ankunft, aber Knight lieferte trotz allem einen gerührten Tribut. "Niemand hat mehr erreicht als Herr Trump," gab Knight von sich, als Trump ihm erzählte, ein Journalist sei eben in den Raum gekommen. Trump nickte und winke zum Telefon und stellte sicher, dass mein Aufnahmegerät an war. "Was für eine Ehre, man, " sagte Trump. "Ich werde bald wieder mit Ihnen sprechen und ich werde nicht vergessen, dass Sie angerufen haben. Danke, Bobby."

Trump ist 1,90m groß und sieht in echt größer aus als man meinen möchte, teilweise weil er von Kopf bis Fuß eine verkniffenen Ausdruck pflegt hinter den Tischen und Pulten wo wir ihn in der Regel erleben.

Er stand hinter einem von Papieren überhäuften Tisch, Stapeln von neuen Magazinen mit ihm auf dem Titel und wie auch einer Trump Puppe. "Haben sie schonmal Typen mit leerem Schreibtisch erlebt?" sagte er in Erklärung seines Chaos. "Sie scheitern immer. Ich weis nicht warum. Aber ich habe es jahrelang erlebt."

Trump wies zur Gallerie von Magazintiteln an der Wand neben ihm, die eine Playboy Ausgabe von 1990 umfasst ("Und das war, als es damals noch wirklich ein Playboy war") und ein eine Ausgabe von The New York Times von 1984 mit Trump auf dem Titel. "Ich hatte weit mehr als 15 Minuten Ruhm, das ist sicher," sagte er. Trump kann überbesorgt sein über sein Bild in der Presse. Seine Öffentlichkeitsarbeit betreibt er überwiegend selbst bis runter zu den Twitternachrichten - die er selbst schreibt oder diktiert. Ich fragte Trump, ob seine Kampagne auf eine spzielle Gruppe abzielt. Ich kannte die Antwort, fragte aber trotzdem. "Ich konzentriere mich auf Gruppen," sagte er und drückte seine Daumen gegen die Stirn, "und zwar genau hier."

Nahe an Trump herankommen ist keine Zahnwurzelbehandlung, wie es etwa bei Hillary Clinton ist, um etwas authentisches aus ihr heraus zu bekommen. Es ist in der Regel etwas, an das sich politische Reporter gewöhnen müssen, wenn sie ignoriert werden, patronisiert und ihnen standardisierte Versatzstücke angeboten werden in der Qualität einer Lobotomie von typischen Politikern und ihren Beratern als personifizierten Zwangsjacken, die sie umgeben.

In der Regel versteht und anerkennt Trump, dass Reporter es mögen, wenn man ihnen eine gute Zeit gibt. Es hat in seinem Fall etwas symbiotisches, da er darüber, was gesagt, geschrieben und bei Twitter über ihn vorkommt extreme Aufmerksamkeit widmet. Trump sagt immer, dass einer der entweder-oder Experten einer Morgensendung nun "sehr nett" über ihn urteile, und dass ein anderer Journalist "der mich früher zerstörte" seine Meinung änderte und ihn nun "lieben würde." Es gibt einen "Truman Show" artigen Aspekt dabei, nur dass Trump eben der Regisseur ist - er verkauft fortlaufend seine Geschichte, erzählt sie und dreht seine Geschichte während er sie lebt.

Bei mir wechselte Trump oft hin- und her zwischen Protokoll und nicht fürs Protokoll, wobei das eine inhaltlich nur wenig sensibler war als das andere, aber mit genug Unterschied, um klar zu machen, dass er fähig ist, das Gewicht seiner Worte abzuschätzen und zu wissen, wo seine Grenzen liegen. An einem Punkt erklärte Trump sich "hälftig nicht fürs Protokoll" zu äußern (es war nicht zu interessant, oder gar teilinteressant). Er blieb mir gegenüber einschüchtern und verlangte von mir "fair bleiben", was heisst, ich sollte einen vollen und guten Vortrag über das Trump Phänomen geben - also vollauf das zu machen, das er oft als "yooooge" bezeichnet. Andernfalls würde es "hässlich" werden, wie es erst kürzlich war, als ein Reporter einen "stotternden Applaus" ausmachte, den er bei einer Veranstaltung in Iowa bekam, als es viel mehr war als ein "Gestotter" war - man kann ihm da glauben. "Ich stottere nicht," sagte er und spuckte das Wort geradezu aus.

Während ich die Magazintitel an der Wand überflog und seine fortlaufende Prahlerei aushielt, wunderte ich mich laut, ob Amerikaner nicht vielleicht eine etwas bescheidenere Art von Chef bevorzugen würde, vorgetäuscht oder echt. "Nein," spottete er. "Sie wollen Erfolg. Früher wollten sie Demut. Sie wollten einen netten Menschen" (fürs Protokoll, er fügte an "Ich bin ein netter Mensch"). Aber was sie wirklich wollen ist jemand, der gewinnen kann, so wie Trump es immer tut. "Wir werden so viele Siege erleben, ihr werdet gelangweilt sein davon."

Ich fragte, ob er jemals Selbstzweifel hatte. Die Frage schien Trump unvorbereitet zu treffen und über ihn huschte eine Sekunde lang ein Zweifel, wenn nicht gar Verletzlichkeit. "Ja, mehr als die Leute glauben werden," erzählte er mir. Wann? "Ich will nicht darüber reden." Er zuckte grinsend mit den Achseln. "Weil, wissen Sie - mehr als die Leute glauben werden. Ich weis wie das Leben laufen kann. Dinge können passieren." Das war ein seltener Moment, als Trumps Stimme etwas vom Weg abkam, wenn auch nur wenig. Er gab mir dann ein Blatt mit neuen Umfragewerten, die jemand auf seinen Schreibtisch legte. "Wunderschöne Zahlen," sagte er und bot mir an sie mitzunehmen.

Ein seltsamer Teil der Massenmomente, das Trump mittlerweile bei fast allen öffentlichen Veranstaltungen seit August umgibt ist, dass Leute ihm Geld geben, um es zu unterschreiben. Ich sah es das erste Mal am 11. September beim nationalen Trauertag. Trump hat sich durch die Lobby des Rockefeller Centers gebahnt nachdem er einen Auftritt von "The Tonight Show Starring Jimmy Fallon" aufzeichnete und ihn eine tosende Menge erwartete. Ein Gebäudesicherheitsmann beschrieb die Szene mir gegenüber als "Justin Bieber Niveau." Es bestand überwiegend aus Touristen und Ausländern, viele davon jung. Es gab die üblichen Paparazzi und einige riefen Fragen. Aber was hängen blieb von diesem Moment waren die Dollarscheine. Trump unterschrieb einen nach dem anderen und die Besitzer klammerten sich an sie wie Lottotickets mit sechs Richtigen. "Schaut ma, ein 100 Dollar Schein?" sagte Trump und zeigte mir den Schein, den ihm eine Frau aus Long Island zum unterschreiben gab. Es kommt nicht so oft vor, dass Politiker Geld unterschreiben. Danach gefragt - ich habe Hillary Clinton dabei gesehen - würden es einige ablehnen, da es technisch betrachtet illegal ist, die Währungseinheiten zu verändern.

Aber es ist ein passendes Souvenir von einem der Hohepriester der nationalen sekulären Religion: Konsumismus mit Anspruch. Reagan war Kapitalist und Freihandelsikone, aber überbordender Konsum (wie es die Leute früher nannten) war eine der guten Seiten des amerikansichen Freiheits- und Wohlstandsmodells, doch es war kein nationales Ziel oder gar eine Tugend an sich. Nicht so sehr bei Trump, der natürlich viele schöne und stilvolle Dinge sein Eigen nennt. Es gibt einen gewissen wohlstandstheologischen Aspekt an Trumps Anziehungskraft, die Idee dass man einem Lehrer folgt, weil er reich ist und sein eigenes Flugzeug und der einem manchmal implizit und manchmal explizit genau das auch verspricht.

Und doch, während seines ganzen Aufstiegs wurde Trump bezeichnet als "Populist". Ich hatte Populismus immer verknüpft mit wirtschaftlichen Aufständen durch die Verarmten gegen die Priviligierten. Trump, der in Queens als Sohn eines wohlhabenden Immobilieninvestors aufwuchs bewirbt seinen astronomischen Reichtum, seite eliteakademischen Abschlüsse und die "guten Gene" ("mein Onkel war Professor am MIT und er war der schlauste dort"). Er ist vermutlich der erste "populistische" Präsidentschaftskandidat, der seinen Abschluss aus Wharton bei einer Kampagnienveranstaltung in Alabama erwähnt. Sicherlich gab es davor schon populistische Protzer wie Ross Perot. Und die vorigen Populistischen Bewegungen wurden wie die von Trump getrieben von der geschürten Angst vor "den anderen" (in Trumps Fall sind es seine schonungslosen Angriffe gegen illegale Einwanderer, welche die USA in "den Müllhaufen der Welt" verwandelt haben).

Während aber der Populismus sehr oft mit Graswurzelbewegungen verbunden sind, kommt Trumps Marke nicht von unten, wie es bei Obamas Kampagne 2008 war, oder auch bei der Tea Party Bewegung in den letzten Jahren. Viel mehr ist Trump ein Medienpopulist, der einen Personenkult treibt, dessen Anhängerschaft sich über die Jahrzehnte aufgebaut hat. Die Popularität von Trumps NBC Reality Sendung "The Apprentice" etwa machte ihn zu einer potenten popkulturellen Person; die Macht über diesen Status (das Missbilligen, der erbarmungslose Chef) könnte sogar die auf ihn zugeschnittenen strategischen Imperative übertreffen (Konsistenz der Botschaft, Spendenbasis), wodurch die politischen Schlaumeier hellhörig wurden. In Großen und Ganzen liegt der Kern von Trump als Phänomen in seiner Berühmtheit selbst, die im heutigen Amerika so populistisch ist wie es nur möglich ist.

Draußen auf dem Gehsteig des Rockefeller Centers war die Horde für Trump etwas kantiger und beinhaltete mehrere Protestanten. Es gab Rufe ("Trump ist ein Rassist"), Sticheleien ("Donald, wirst du mich auch deportieren?") und Plakate ("Du bist nicht eingestellt"). Ein paar Protestanten gingen rein und beschimpften Trump aus nur wenigen Meter Entfernung, als er auf dem Weg zum Hinterausgang und zu seiner Stretch-Limousine war für den kurzen Weg zurück zu seinem Turm. Bequem sitzend erweckt er überhaupt nicht den Eindruck, als sei er einer tumultartigen und leicht verrückten Situation entkommen, um sich hinter Panzerglas in Sicherheit zu bringen. "Da passiert gerade was," teilte er mir nur mit.

Es gab einige Schläge an der Seite des Fahrzeugs als wir wegfuhren. Hope Hicks, Trumps 26 jährige Publizistin und ehemaliges Ralph Lauren Modell saß uns gegenüber; neben ihr war Corey Lewandowski, Trumps drahtiger Föhnfrisur eines Kampagnenmanagers, der tief in sein iPhone eingegraben war. Nach einigen Sekunden der Stille im Wagen schien Trump plötzlich der Sauerstoff auszuehen. Er öffnete das Fenster, um mehr vom Tumult einzuatmen und mehr Magazintitel mit seinem Konterfei zu unterschreiben. "Donald! Selfie!" schrie eine Frau und streckte ihren Kopf rein. Trump gab nach und schloss dann das Fenster.

"Unser Land muss aufgemotzt werden," sagte Trump sich mir zuwendend. Hicks warf ein, dass Bloomberg Politics kürzlich eine Umfrage bei Wählern in New Hampshire durchführte, in der eine Frau das Wort "stilvoll" nutzte, um den potentiellen Präsident Trump zu beschreiben.

Als wir uns langsam durch eine Seitenstraße bewegen sagte Trump, er glaube es gäbe eine Krise darin, wie Amerika und die Präsidentschaft von Konsumenten im In- wie Ausland wahrgenommen werde. "Die Marke unseres Landes befindet sich an einem Allzeittief," sagte Trump. "Nun mag der Begriff 'Marke' nicht das ideale Wort zu sein um es zu beschreiben, aber Tatsache ist nunmal, dass das Land sehr mies beurteilt wird."

Trump macht keine Versuche, seine Liebe für Ruhm und Bewunderung zu verbergen und er wird nicht verbreiten lassen, wie es Politiker in ermüdenden Botschaften tun, dass es bei seiner Kampagne "nicht um mich geht, sondern um euch." Die Linderung, die Trump ausstrahlt und die er aufnimmt, sein Selbstbezug ist nicht nur Kern seiner "Marke", sondern betont auch eine Art von Ehrlichkeit bei ihm. Er kann sogar feindlich sein gegenüber jeder Meinung, er sei ein demütiger Diener - wofür Beispielhaft die bescheidenen George Washington und Abraham Lincoln stehen.

Die Vorstellung eines Jedermann als Präsident steht völlig gegen seine Vision von Glanz für die Nation. Der Präsident sollte ein Mann sein der individuell, außergewöhnlich und prächtig ist in jeder Hinsicht. "Jimmy Carter verlies die Air Force One gewöhnlich mit seinem Koffer," sagte Trump. "Ich sagte dazu immer 'Ich will keinen Präsident der seine Koffer selbst trägt.'" Carter war ein netter Mann, das lässt Trump gelten. "Aber wir wollen jemanden, der da raus geht, ein paar Ärsche eintritt und gewinnt." Was offenbar nicht von jemandem erreicht werden kann, "der aussteigt mit einer großen Tasche voller Unterhosen."

Hicks wies darauf hin, dass einige Nachzügler aus dem 30 Rock auf der Sith Avenue gerade zu Fuß hinter der Limousine herrannten. "Schaut euch nur die Leute an," sagte Trump sich umdrehend um sie anzuschauen. "Es ist buchstäblich etwas traurig." Die Nachzügler erreichten die Limousine an der roten Ampel, Trump öffnete das Fenster und gab Autogramme. "Wie viel wirst du das Ding verkaufen?" fragte er.

"Amerika hat es satt, immer in die Ecke gedrängt zu werden," erzählte mir Matt Yelland, ein 60 jähriger Elektroingenieur, bevor Trump Mitte September die Bühne im American Airlines Center in Dallas bestieg. Wir befanden uns nur Tage entfernt von der Debatte in der Reagan Library und eine MEnge von etwa 17.000 kam für die Veranstaltung zusammen. Hinter Yelland hielt ein Mann ein "die schweigende Mehrheit wird lauter" Schild, auf das alte Nixon Motto - die schweigende Mehrheit - hindeutend, was Trump sowohl als Kampagnen Spruch als auch Zielmarkt identifizierte. "Wir sind ein gutmütiger Hund, aber wir haben es satt, herumgestossen zu weren," sagte Yelland.

Das war eine häufige Einstellung unter den Trump Unterstützung die ich traf, eine Gruppe fühlte sich abgetragen vom gehänselt werden. Implizit im Kampagnenruf "Make America great again" ("Amerika wieder großartig machen") enthalten ist die Sehnsucht nach einer Führungsperson, um den verlorenen Stolz wieder zu gewinnen - im Gegenzu zu einer wenig komplexen, wenig politisch korrekten und sicherern Nation. Trumps Krieg gegen die politische Korrektheit befriedigt insbesondere viele weiße Wähler der Republikaner, die sich von den Neuankömmlingen unterdrückt und zum Schweigen gebracht fühlen von den progressiven Errungenschaften, die Frauen, Latinos und Schwule geniessen. Es gibt auch für Trump eine Rangfolge der Beleidigungen in der Verkleidung des "sagen wie es ist" und verstärkt seine Reality-TV artige Erzählung. Was wird er nur als nächstes sagen? Wie wird er es sagen?

Trumps Rede in Dallas war ein 70 minütiges Gestampfe, das wie der Angriff einer wild gewordenen Raketen gegen große Teile des politischen Establishments. Wenn, wie Mario Cuomo sagte, die Kampagnen eines Politikers Lyrik sind und das Regieren Prosa, dann können wir das bei Donald Trump getrost ignorieren. Er führt seinen Wahlkampf in etwa so lyrisch wie ein Wildschwein Chardonnay schlürft. Er machte John Kerry lächerlich, weil er sich während der Nuklearverhandlungen mit dem Iran sein Bein bei einem Fahrradunfall brach - so schwach und erbärmlich. "Die Leute im Iran sagen, 'Was für ein Schmock'" sagte Trump über den Außenminister.

Was mich aber mehr beeindruckte, sowohl an der Rede wie auch am Geist in der Halle war, wie unideologisch das alles war. Jenseits von illegalen Einwanderern, die der politischen Rechten jederzeit als eine Art Gespensterschattenspiel zur Verfügung stehen bestehen Trumps Ziele aus einer überparteilichen Sammlung der "pernanenten politischen Klasse", wie sie Joan Didion in ihrem Buch "Politische Phantasien" ("Politicl Fictions") beschrieb: Die Inzestuösen Bande der TV-Moderatoren, Kampagnenstrategen und Kandidaten, mit der die inszenierte Miserabilität unserer Politik aufrecht erhalten wird.

Die Vorbehalte gegen diese Klasse haben sich über mehrere Jahre aufgebaut. Es wurde auf beiden Seiten thematisiert durch das Aufkommen von Gegenbewegungen wie der Tea Party und von Occupy Wall Street (Trump flucht gegen die Spendensammler "Blutgeld", "Blutegel", Lobbyisten und die Wall Street die als "Papiertiger" gerne überall ihre Finger reinstecken). Als Journalist in Washington wurde auch mir diese Welt immer bewusster - die bekannten Gesichter, die wiederverwerteten Formulierungen und Politiker von der Stange - und hier war es niemand anderes als Donald J. Trump, der Milliardärs und Angebers, dem ich mich wegen des karikaturenhaften Demagogenscheins wegen entzogen, und das ganze noch breitgetreten habe. Er heftete sich nicht an die Linken oder Rechten, sondern gegen die "Versager" und "Drecksäue" in ihren verschiedenen Ausprägungen: Die Experten, die "dicke Brillen tragen" und "an einem Tisch sitzen", die "politischen Typen", die amerikanische Interessen nach Übersee verkaufen. Karl Rove "ist ein völlig inkompetenter Idiot," was Trump dem Publikum in Dallas erzählte, als er auf den Fox News Kommentator und obersten republikanischen Strategen von George W. Bush zu sprechen kam. Die Menge jubelte wie verrückt als er Rove fertig machte, was für sich betrachtet überaus bemerkenswert ist - der "Architekt" von Bushs politischer Reise wird in die Tonne getreten auf einer rechtsgerichtetn Veranstaltung in Bushs Heimatstaat.

An genau dieser Stelle begann ich froh zu sein, dass ich doch über Trump schreibe, da er sich offensichtlich auf eine Menge Politikmüdigkeit stützen kann. Es gibt wenig Unterschiede zwischen Trump, der nicht Präsident werden will und Trump, der sich jetzt um das Amt bewirbt, außer dass er mehr öffentliche Auftritte absolviert. Trump ist noch genauso proletenhaft, dreist und die selbe grandiose Rampensau, die wir quer durch die Genres erleben durften. Und aus irgendeinem Grund hat sich sein Charakter zu diesem politischen Moment als das perfekte reisserische Gegenstück erwiesen. Es war eine Wiederholung dessen, was bei der ersten Debatte passierte, als der ganze Raum der Politkampagnenexperten verlassen wurde, nur um rund um Trump herum ein flammendes Chaos zu erzeugen. Ist Trump etwa die logische Konsequenz eines kranken Systems, in dem die amerikansiche Demokratie gefangen ist, die einem Goldrausch der billigen Berühmtheiten gleicht mit dem Drang zu Reichtum und einer narzisstischen Markenverrücktheit? Oder hat er einfach seine Werkzeuge zut Transformation genutzt - sein Geld, seine Bekanntheit und die Dominanz in den Medien - gegen genau die Kräfte, die diesen Ekel im System überhaupt erst erzeugt haben?

Egal, Trump verließ die Veranstaltung bei nachhaltigem Applaus, als zwei Lieder nacheinander gespielt wurden: Twisted Sisters "We're Not Gonna Take It" und Aerosmiths "Dream On."

"Da gab es eine Menge positive Energie in dem Raum!" sagte mir Trump vom Beifahrersitz aus eines SUVs als wir nach der Veranstaltung die Arena verließen. Er verströmte den rotbackigen Schwindel eines Jugendlichen, der nicht glauben kann was ihm gerade passiert. "So ein Publikum bekommt man nicht ohne Gitarre." Er berichtet, dass seine Frau, die seine Rede im Fernsehen sah, "meinte es war eine Eins mit Sternchen."

Wir fahren nach Love Field, wo Trumps Boeing 757 wartet, um uns ganz nach Südkalifornien zu bringen für eine Debatte. Eine kleine Gruppe von Fans stand entlang des Zauns und machte Fotos des Flugzeugs mit dem großen "T" m Heck und dem goldlackierten "Trump" an der Seitenwand. Trump wollte mir unbedingt seinen tollen Flieger zeigen - den Konferenzraum und das Schlafzimmer, die edlen Sessel und die goldverzierten Anschnallgurte.

"Willst du dir die Hände waschen oder etwas anderes?" fragte Trump, als ich ihm in der Hauptkabine Gesellschaft leiste. Tump hasst Bakterien ("Ich bin sehr, sehr reinlich"). Er hatte auch Hunger. Er wankte zu einem Vorratsecke mit einem Fach voller Konserven mit Hühnchen, Schrimp, Wolfsbarsch und Chateaubriand. "Wunderbares Zeugs," murmelte Trump mit vollem Mund. "Es gibt mehr Essen als man 'yooooomanly' überhaupt essen kann." Es schaufelte sich große Gabeln voller Kartoffelgratins auf seinen Teller und ging über zu den Schrimp. "Magst du Schrimps?" sagte er. Er dängte mich nachzugeben unter der Bedingung, nicht zweimal in der Cocktail Soße zu tunken. Das ist ein kleiner Tick von ihm. Er war kürzlich auf einer Cocktail Party und es wurden Hors D’Oeuvres gereicht. "Dieser große, schwere Typ nimmt die Schrimps, tunkt sie rein, beisst ab und tunkt nochmal nach," erzählte er mir. Trump war angewiedert vom wiederholten tunken, und das selbst beim nacherzählen. "Ich sagte 'Sie haben eben *Kraftausdruck* doppelt getunkt!' Er wusste nicht, worums ging."

Trump sagte, er folge keiner speziellen Diät oder Sportprogramm für die Kampagne. "Alle meine Freunde, die permanent trainieren brauchen Knieoperationen, neue Hüften - die sind Wracks," sagte er. Als Training genügt ihm, wenn er eine Stunde lang vor dem Publikum steht, wie er es davor tat. "Das bringt Ausdauer." Auch zeigte Trump nicht viel Interesse an den klassischen Vorbereitungen für eine Präsidentendebatte, die nun noch 48 Stunden vor ihm lag. Die CNN Moderatoren könnten ihn eine Million unterschiedliche Fragen stellen, sagte er. Es macht also keinen Sinn, sich in einem Raum einzuschliessen mit Vorbereitungshandbüchern und 20 Experten. "Was war was Romney tat, und am Ende bekam er sein Maul nicht auf," sagte Trump.

Statt dessen nahm Trump seinen Berg voller Essen und ließ sich auf einer Couch neben dem großen Fernseher nieder. Er verbrachte einen Gutteil der drei Stunden Flugzeit damit, ein rießiges Bild anzuschauen, auf dem Donald J. Trump gerade seine Rede gab. Er zappte zwischen Fox News, CNN und MSNBC hin und her und nahm die Kommentare in kleinen Schnipseln auf. Wann immer ein neuer Redebeitrag kam schrie Trump zurück, je nachdem wie er oder sie ihn behandelte.

"Der Typ war toll mir gegenüber," sagte er als Bill O'Reilly von Fox auftrat (weniger nett war O'Reillys Gast Brit Hume, ebenfalls von Fox). Kevin Madden von CNN, ein republikanischer Stratege war ein "totaler Romney Typ," während Ana Navarro, eine republikanische Medienberaterin und Jeb Bush Unterstützerung "so mies, so erbärmlich, schlimm ist - Ich weiss gar nicht warum sie im Fernsehen ist." Weiter zu Fox News. Jeb Bush sagt etwas auf Spanisch. Weiter zu MSNBC. Hillary Clinton sagt, sie wünschte Trump würde endlich anfangen "Frauen zu respektieren." Weiter zu Fox News. Jeb Bush sagt etwas auf Spanisch. Weiter zu MSNBC. Hillary Clinton sagt, sie wünschte Trump würde endlich anfangen "Frauen zu respektieren" und nicht "ihnen nachzustellen." ("Sie redet so armselig, ich glaube sie hat Probleme," sagte Trump) Weiter zu CNN. Dort wird eine Grafik gezeigt, in der 70 Prozent eine schlechte Meinung über Trump hätten. Weiter zu Fox News. Trump fragte nach einem weiteren Teller von den Gratins.

Nach einer Stunde, die Trump damit verbrachte sich selbst im Fernsehen zu sehen versuchte ich, aus ihm ein paar Details aus seinem großen, tollen Plänen zu bekommen. Wir waren gerade bei einem Stück der Wiederholung, in der Trump über Menschen redete, deren Familien "dezimiert" wurden durch illegale Einwanderer, dem emotionalen Kern seiner Rede. Er beschrieb illegale Einwanderer als "rauhe Typen", die bei Straßengangs mitmachten und Morde begingen. Wenn Trump Präsident ist, "dann werden sie extrem schnell hier rausgeworfen sein," sagte er in einer Rede. Ich fragte Trump, wie er vorhätte, sie aufzufinden und sie rauszuwerfen. "Einfach nur raus mit denen," sagte er mit seiner Hand wedelnd, ohne auch nur einmal vom Fernseher wegzublicken.

Es ist nicht leicht Trump auszurechnen, diese popkulturelle Rampensau, wie über die "Momente" wacht, die eine Präsidentschaft entscheiden, was eine Menge aufrichtige Empathie benötigt. Ich erwähnte Obama nach der Schiesserei in Charleston in South Carolina, oder George W. Bush, der Tage nach dem 11. September vor den Trümmern des World Trade Center stand. Empathie versicherte er mir "wird einer meiner stärksten Aspekte von Trump weren." Aber vorerst ist er im Verkäufermodus, und versucht die Leute zu überzeugen, dass er gute Arbeit leisten kann. "Wenn ich in der Position bin, wenn wir furchtbare Hurricans haben, all diese furchtbaren Sachen, dann braucht man Empathie."

Trump konzentrierte sich wieder auf sich auf dem Fernsehschirm. Er zog gerade in seiner Rede an, wie alle Teil einer Bewegung seien, um das Land zurück zu erobern. "Wir werden Amerika wieder großartig machen," sagte er. Ich prüfte nach, Trump war zufrieden.

"Sehr präsidiabel," sagte er.

Donald Trump ist ein Dilemma aufgrund der schieren Erschöpfung, die er verursacht. Tagtäglich gibt es irgendwo eine neue Fehde, eine neue Provokation, eine "unngemessene Umschreibung" oder eine "widerliche" Geschichte über ihn. Nicht lange nachem ich aus Kalifornien zurück war gab es Hinweise, dass Trumps sommerlicher Höhenflug in einen etwas herberen Herbst übergehen könnte. Seine Führung zeigte Anzeichen der Schwäche nach der letzten Debatte. Es gab leicht zusammengehene Umfragen. Er hatte über den sich nähernden Marco Rubio, der nach der Debatte bessere Umfrageergebnisse hatte gespottet, dass er neben anderen Dingen sehr viel schwitzen würe.

Doch Trump liess mir von seinen Gehilfen die neuesten "wunderbaren Umfrageergebnisse" zukommen. Ich sprach offen mit ihm, bevor er in die Sendung "The Late Show With Stephen Colbert" ging. "Wir standen wirklich gut in den Morning Consult Umfragen," erzählte er mir. "Ich nehme an du hast sie gesehen." Ich teilte Trump die Beobachtung mit, dass ich noch nie ein Kandidat begegnet bin, der mit mir so viel über Umfragen geredet hat. Er wusste genau warum. "Das ist weil sie nicht vorne liegen," sagte er. Trump verabschiedete sich mit der Hoffnung, ich würe in meinen Artikel fair bleiben und fügte hinzu, dass es ja keinen Grund gäbe warum nicht. "Ich hab nichts böses getan," erzählte er mir. "Was habe ich schlechtes getan?"

Wie antwortet man auf so eine Frage? Trump mag der mit Abstand selbstverliebteste und am wenigsten introvertierteste Person sein, die ich in oder außerhalb von Politik je in meinem Leben traf. Ich nehme an, er würde sagen das sei eine gute Qualität für einen Präsidenten. Es erspart ihm unglamouröse Dilemmas. Aber es ist unbefriedigend, möglicherweise eine Führungsgestalt zu erhalten, dessen Persona gleichzeitg so prägnant ist wie auch stumpf. Obmas politischer Diener David Axelrod hat Kampagnen immer versucht mit einem "MRT für die Seele" zu verknüpfen. Wenn das so ist, dann ist die vielleicht faszinierendste Frage für Trump nicht wo das alles enden wird, sondern was diese Reise über Donald Trumps Seele verraten wird, falls sie etwas entblösen wird. "Einige Menschen denken, das wird gut für meine Marke sein," schloss Trump in seiner Art die Sachen zu ergründen. "Ich dagegen denke es hat auf meine Marke keinen Einfluss."

Das bleibende Bild meiner Reisen mit Trump war der Abdruck auf mir, nachdem wir nach dem Dallas Auftritt in Los Angeles gelandet sind. Trump, der selbst sagt er bräuchte nur vier Stunen Schlaf, wirkte das erste Mal angeschlagen. Sein Gesicht war fahl und sein wankender Gang wure langsam, als er über die Landebahn zum Auto lief. Im letzten Moment hat einer von Trumps Assistenten mir angeboten mit Trump nach Beverly Hills zu fahren, wo er eine Villa besitzt. Ich hatte vor ein Taxi zu nehmen und war auch darauf aus alleine zu sein, um Trump nach einem 18-Stunen Tag alleine zu lassen. Aber es war nicht leicht zum Terminal zu kommen wo die Taxis standen, weswegen es einfacher war - wieder - mit Trump zu fahren.

"Sprech bitte nicht," wies mich Trump ein, als ich neben ihm in den SUV stieg. Das war mir nur recht. Keiner er fünf Mitarbeiter und Sicherheitsleute im Fahrzeug sagten ein Wort. Wir saßen auf Trumps Anweisung in Stille während einer halbstündigen Fahrt. Es war fast trösten, dass er endlich mal eine Pause von Donald der Marke machte und in meiner Gegenwart relativ "ausknipste"; dass er fähig dazu war, wie oft auch immer, in sich selbst zu gehen. Ich fragte mihc, worüber er wohl nachdachte.

Nach einigen Minuten sah ich wie Trump auf sein Telefon schute, das in sein Gesicht leuchtete. Ich prüfte auch kurz mein Telefon. "Rede in Dallas lief richtig gut," sagte es in meiner Twitterbenachrichtigung von @realDonaldTrump, der neben mir im dunkeln Twitternachrichten schrieb.


Mark Leibovich ist leitender nationaler Berichterstatter von The New York Times. Sein letztes Stück  war eine Studie über Larry King.


Im Original: Donald Trump Is Not Going Anywhere

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